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Landkreis Verden. Die Kritiker der Erdgasförderung, Bürgerinitiativen und Mediziner von der IPPNW-Regionalgruppe Rotenburg (Ärzte in sozialer Verantwortung) haben den niedersächsischen CDU-Landeschef Bernd Althusmann bei seinem Besuch in Verden ordentlich in die Zange genommen. "In höchstem Maße sensibilisiert" ließ der niedersächsische Wirtschaftsminister dann kurz vor Ende seiner Sommertour-Station im Niedersachsenhof die Katze aus dem Sack. Um Vertrauen bei den Bürgern zurück zu gewinnen, nahm er das Ergebnis der Vorprüfung für das weitere Bohrvorhaben im Wasserschutzgebiet Panzenberg einfach vorweg: "Es wird herauskommen, dass dort eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) rechtlich nicht zwingend vorgeschrieben ist." Er selbst halte sie allerdings für notwendig. Auch die kreisweit aktiven Bürgerinitiativen (Bi) gegen Gasbohren fordern vehement eine solche UVP, genauso wie der Landkreis Verden und der Kreistag.
Die Deutsche Erdöl AG (Dea) will am Rande des Wasserschutzgebietes Panzenberg (Zone 3) eine zusätzliche Bohrung namens Völkersen Z 12 niederbringen (wir berichteten). Der Energieversorger hatte die UVP-Vorprüfung bereits im vergangenen Herbst beim zuständigen Landesbergamt beantragt.
Weil Althusmann bei der Diskussion mit den Vertretern der BI einen Eindruck davon bekommen hat, wie emotional aufgeladen dieses Thema doch ist, versprach er, sich der Angelegenheit persönlich anzunehmen, erklärte den Panzenberg damit quasi zur Chefsache. Er wolle die Prozesse "sehr, sehr eng begleiten", auch den "Sach- und Fachverstand der Bürger" miteinfließen lassen. Außerdem will er künftig die ihm unterstellte Behörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), personell besser ausstatten.
Der Trinkwasserschutz genieße für seine Partei und die niedersächsische Landesregierung "absolute Priorität", stehe vor wirtschaftlichen Interessen, betonte er einmal mehr. Bereits im Koalitionsvertrag von SPD und CDU ist Folgendes verankert: "Um dies dauerhaft sicherzustellen, wollen wir prüfen, ob ein Verbot des Bohrens nach Erdöl und Erdgas in Wasserschutzgebieten sämtlicher Schutzzonen in die ,Verordnung über Schutzbestimmungen in Wasserschutzgebieten' aufzunehmen ist. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen auf Bundes- und Landesebene sollen dementsprechend angewendet werden."
Welche Strahlkraft das Thema Panzenberg auch für die nahe Großstadt Bremen hat, skizzierte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Wilhelm Hogrefe, noch einmal: "Ein Drittel des Trinkwassers aus dem Wasserwerk Panzenberg fließt nach Bremen. Die Stadt lebt von der Nahrungsmittelindustrie. Bremen ist auf das gute Wasser aus Scharnhorst angewiesen." Nicht auszudenken, wenn es eines Tages kontaminiert sei. Hogrefe weiter: "Wird ein Windpark geplant, gibt es vorher sofort eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Warum ist der Energieversorger so borniert und will sie nicht?" Hogrefe kündigte in diesem Zusammenhang eine weitere Veranstaltung des Runden Tischs gegen die Erdgasförderung an. "Es darf keine Erdgasförderung in Wasserschutzgebieten geben. Das sind wir den nachfolgenden Generationen einfach schuldig", erklärte Wolfgang Marschhausen (BI Flecken Langwedel gegen Gasbohren).
Geht es im Kreis Verden aktuell vornehmlich um den Trinkwasserschutz, bewegen die Menschen auf Rotenburger Kreisgebiet ganz andere Dinge: die Häufung von Leukämie (Blutkrebs) in den Fördergebieten. Außerdem stellt Umweltmediziner Paul Matthias Bantz dort inzwischen auch eine veränderte Genetik (Mädchen-Überschuss) fest. Die massive Methan-Freisetzung (Einfluss auf die Klima-Erwärmung) über den Fördergebieten bereitet den Mitgliedern der IPPNW-Gruppe Rotenburg darüber hinaus Sorgen. Auch die befürchteten Radioaktivitäts-Emissionen treiben sie um. Die Mediziner gaben dem CDU-Landesvorsitzenden deshalb einen Fragenkatalog mit nach Hannover.
Eine Frage konnte der CDU-Wirtschaftsminister Bernd Althusmann allerdings sofort beantworten. Entgegen anderslautender Gerüchte gebe es in Niedersachsen keinen einzigen Antrag auf unkonventionelles Fracking. "Ich kenne keinen Landkreis, keine Untere Wasserbehörde, die das genehmigen würde. Unkonventionelles Fracking ist in Niedersachsen ausgeschlossen, dass kann ich ganz unmissverständlich sagen."
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Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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