
Verden. Die Maiklänge sind in die zweite Runde gegangen. Ihre überragende Publikumsresonanz bestätigt das Konzept von Initiator und Festivalleiter Nabil Shehata. Vier ausverkaufte Konzerte an drei Tagen in einer so kleinen Stadt – so sieht Erfolg aus. Ein strahlender Frühsommerabend ließ den Vorplatz des Domgymnasiums am Freitagabend beim Eröffnungskonzert der Maiklänge zu einem von Vorfreude pulsierenden, heiteren Foyer werden. Der Abend stand unter dem Motto „Meister und Magier“, das sich von Werk zu Werk aus immer neuer Perspektive erschloss.
Eric Le Sage (Piano), Natalia Lomeiko (Violine), Konstantin Sellheim (Viola) und Claudio Bohórques (Cello) bestritten den Auftakt mit dem Klavierquartett in g-Moll KV 478 von Wolfgang Amadeus Mozart. Wie ein Ausrufezeichen ist das Unisono, das sich durch den gesamten Kopfsatz zieht. Trotzige Energie und federleichtes organisches Fließen gehen hier eine Beziehung ein: Handschrift eines unerreichbaren Meisters und Magiers. Im Andante hörte man dann reinste Romantik – dort blickte Mozart ein entscheidendes halbes Jahrhundert in die Zukunft und schuf einen so zarten wie leidenschaftlichen Austausch von innerlicher Empfindung. Das Rondo war ein überströmend musikantischer Disput wie in einem leidenschaftlichen Mozartschen Opernquartett. Wie aus einem Guss musizierend, mit beglückender Reinheit des Klanges und Klarheit der Linien wurden die Musiker zu einem Ensemble, welches – und hier kommt ein Déjà-vu aus dem vergangen Jahr – wirkte, als ob es vollkommen aufeinander eingespielt sei. Dabei treffen sich die hochkarätigen und weltweit renommierten Musiker dieses Festivals erst kurz vorher zu gemeinsamen Proben. Doch wer ihre Gesichter beim Musizieren beobachtet, ihr Aufeinander-Lauschen, ihr Sich-Anlächeln, ihre unübersehbare innere Freude, versteht das Besondere dieser Idee: Dort treffen sich Freunde, von Nabil Shehata an dem Ort zusammengebracht, wo man sein Talent entdeckte, und tun einfach nur das, was sie am liebsten tun.
Mit Dimitri Schostakowitsch gab es nun einen Zeitsprung von 150 Jahren. Das Präludium in d-Moll und Scherzo in g-Moll op. 11 für Streichoktett war durch Nabil Shehatas Kontrabass erweitert, sodass sich das faszinierende Werk in besonders beeindruckender Tiefe und Klangfülle gestaltete. Zu den vorherigen Streichern gesellten sich auch Andrej Bielow, Boris Brovtzyn, und Daishin Kashimoto an den Violinen, Gareth Lubbe an der Viola und Tim Park am Cello. Das war ein zugleich sinfonischer und polyphoner Klang – ein weiteres Wunderwerk eines weiteren Magiers. Diese aufregende und vibrierend intensive Musik wurde von den Musikern förmlich ausgestoßen; das ganze Spektrum der Empfindung von Kontemplation bis zu aufbrandender Leidenschaft durchmessend. Immer wieder fanden sich die Musiker aus der Wildheit zu herzzerreißend schönen Akkorden zusammen; hinreißend gesungene Soli im zweiten Satz wurden von abgrundtiefen Seufzern und züngelnden Flammen abgelöst – am Ende ein völlig ausgeflipptes Publikum, das schon nach der ersten Halbzeit trampelte und jubelte.
Der „Hymnus II für Violoncello und Kontrabass“ des deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke mit Nabil Shehata und Claudio Bohórques beleuchtete das Wort „Magier“ von ganz anderer Seite. Dort standen nun mal ganz die beiden charismatischen Musiker im Zentrum, entfalteten die Zauberkraft der meditativen Klang-Schichtung und ließen ihre Instrumente zu Gitarren, zu Äolsharfen, zu Percussion-Instrumenten und Windmaschinen werden. Nicht nur das Cello, sondern auch der Kontrabass sang da im höchsten Diskant; die Musiker schienen das Griffbrett geheimnisvoll zu verlängern, denn da oben ist doch eigentlich nichts mehr! Das war ganz große Virtuosen-Kunst – mehr Magie und Meisterschaft geht nicht!
Tschaikowskis Streichsextett „Souvenir de Florence“ in d-Moll op. 70 beschloss den ersten Abend in schwelgerischer Romantik, hinreißend lyrischer Melodienfülle und tänzerischer Ausgelassenheit. Perfekte kammermusikalische Ausgewogenheit der verdoppelten Stimmen, (Brovtsyn, Bielow, Sellheim, Lubbe, Bóhorquez und Park), orchestrale Klangfülle und grandioses virtuoses Können bestachen ebenso wie die Schönheit der Musik, die Tschaikowski, den Meister mitreißend virtuoser Klangentfaltung von einer berührend innerlichen und zugleich ungewohnt unbeschwerten Seite zeigte.
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Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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