
Hepstedt. 65 100 Euro fehlen dieses Jahr im Ergebnishaushalt der Gemeinde Hepstedt, aus dem die laufenden Ausgaben bestritten werden. Dieser Fehlbetrag kann aber wahrscheinlich in den nächsten drei Jahren ausgeglichen werden. Deshalb hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung keine Bedenken, den Haushalt zu beschließen. Er umfasst auch einige Investitionen.
Helmut Müller als Vorsitzender des Finanzausschusses erklärte, dass die Einnahmen im Ergebnishaushalt 1,019 Millionen Euro betragen, die Ausgaben jedoch 1,084 Millionen. Der größte Posten bei den Einnahmen sind 420 300 Euro Einkommenssteuern, gefolgt von der Grundsteuer B für bebaute Grundstücke, die 135 100 Euro erreicht. Der Gemeindeanteil an der Gewerbesteuer wird mit 106 600 Euro veranschlagt. „Das wird wohl mehr werden, genau wie in den vorigen Jahren“, meinte Müller. Ferner rechnet die Gemeinde mit Zuwendungen von 201 900 Euro, unter anderem von der Jagdgenossenschaft, die sich mit 25 000 Euro an der Unterhaltung der Wirtschaftswege beteiligt; die Gemeinde zahlt einen ebenso hohen Betrag.
Damit machen die Wirtschaftswege den größten Posten bei den „Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen“ aus, die insgesamt eine Höhe von 116 000 Euro erreichen. 10 400 Euro sollen für die Gemeindestraßen ausgegeben werden, die restlichen Beträge, etwa für Spielgeräte auf dem Spielplatz oder für Reparaturen am Sporthaus, sind vierstellig. Für ihr Personal muss die Gemeinde 338 900 Euro ausgeben. Größter Ausgabeposten sind aber 530 100 Euro an „Transferaufwendungen“. Dahinter verbergen sich die Samtgemeinde- und die Kreisumlage sowie die Abführung eines Teils der Gewerbesteuer.
Bei den Investitionen, die Teil des Finanzhaushalts sind, finden sich vier alte Bekannte wieder: Für die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz 15 400 Euro, wovon die Samtgemeinde 7400 Euro übernimmt, für den Ausbau des Baugebiets Östlich Buchenholz 25 000 Euro, für die Verlängerung der Mühlenstraße 55 000 Euro sowie für den Kauf einer Ausgleichsfläche für das Baugebiet 10 000 Euro. All dies sollte eigentlich schon im vorigen Jahr geschehen sein. Neu sind 120 000 Euro für die Erweiterung des Kindergartens in der Alten Schule, denen aber ein Baukostenzuschuss in gleicher Höhe gegenübersteht. Da berechtigte Aussicht besteht, dass das Defizit von 65 100 Euro bis 2022 ausgeglichen wird, nahm der Rat den Haushalt einstimmig an.
Eine neue Ausgabe wird in diesem Jahr Bestandteil des Haushalts sein: Die Gemeinde wird die Teilnahme an Jugendfreizeiten bezuschussen. Bisher wurde dies nur im Einzelfall auf besonderen Antrag getan, erklärte Heidi Stelljes. Jetzt wünsche der Verwaltungsausschuss des Rats aber eine einheitliche Handhabung: Pro Teilnehmer soll für jede Freizeit zehn Euro zugezahlt werden. Das betreffe aber nur Freizeiten, die mindestens drei Tage dauern. „Wir zahlen nicht einfach für jede Tour auf ein Festival“, sagte Bürgermeister Markus Schwiering. Aber die Gemeinde müsse die Jugendarbeit unterstützen. Auch hier fiel die Zustimmung des Rats einstimmig aus.
Zum Erntefest bekommt Hepstedt mal wieder „Besuch aus Europa“, wie Karl-Heinz Meyer ankündigte, dann findet ein Jugendtreffen der Charta der Europäischen Landgemeinden statt. Es handle sich um eines der kleinen Treffen, ergänzte Heidi Stelljes, mit 40 Gästen aus neun EU-Ländern. Der Europaausschuss des Gemeinderats werde mit den Freunden Europas Hepstedt (FEH) und der Landjugend eine Arbeitsgruppe für das Programm bilden.
Zu Beginn der Ratssitzung, die schon nach 27 Minuten beendet war, lieferte Silvana Zampich, Betreiberin des Restaurants am Ummelbad, einen Bericht über ihre neueste Wirkungsstätte, denn seit 2016 ist sie auch Pächterin des Campingplatzes. Er entwickle sich in die richtige Richtung, sei mittlerweile im ADAC-Führer vertreten, viele Stellplätze hätten neue Mieter, und der Zuwachs sei gut. „Aber es gibt nach wie vor eine Menge zu tun.“ Jetzt stehe die Renovierung der letzten vier Herrenduschen an, und sie hoffe bald Handwerker zu finden.
Die Gemeinde solle froh sein um Silvana Zampichs Einsatz, meinte Markus Schwiering, und zusammen mit der Samtgemeinde den Fortbestand des Platzes sichern. Auch von den Campern werde sie gut unterstützt, sagte Zampich.
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