
Borgfeld/Blockland. Das Blockland und Borgfeld stehen bei der Ausbreitung des Coronavirus im Bremer Stadtgebiet relativ gut da. Das belegen neue Zahlen aus dem Bremer Gesundheitsressort (wir berichteten in unserer Hauptausgabe). Nach einer Erhebung der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz wurden im Blockland im Zeitraum von der 38. bis zur 47. Kalenderwoche 11,95 pro 1000 Einwohner positiv auf das Virus getestet. Im Blockland leben derzeit aber nur rund 420 Einwohner auf einer Fläche von 30 Quadratkilometern. „Auf 1000 Einwohner gerechnet, entspricht die Zahl also nur rund fünf Fällen“, ergänzt der Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts Lukas Fuhrmann das Resultat. Das Blockland sei daher kein Hotspot.
Bei Stadtteilen wie dem Blockland mit sehr geringer Einwohnerzahl resultiere bereits aus einer geringen Fallzahl direkt ein höherer Inzidenzwert. „Bei so einer geringen Bevölkerungsdichte macht ein Fall mehr oder weniger statistisch gesehen viel aus“, so Fuhrmann. Zum Vergleich: Im Stadtteil Tenever etwa wohnen 10 179 Einwohner auf einer Fläche von 2,57 Quadratkilometern. Hier liegt der Durchschnittswert der positiv getesteten Menschen im gleichen Zeitraum bei 20,48 pro 1000 Einwohner.
In Borgfeld wurden in diesem Zeitraum sechs pro 1000 Einwohner positiv auf das Virus getestet. Diese verteilen sich auf gut 16 Quadratkilometer. Für Borgfeld bedeutet der statistische Wert rund 60 Fälle insgesamt im genannten Zeitraum.
„Bei der jetzt vorgenommenen Aktualisierung sehen wir, dass die Fallzahlen in der gesamten Stadtgemeinde zurückgehen“, berichtet Fuhrmann. Seit zwei Wochen sinke die Inzidenz. Diese Entwicklung sei in allen Stadtteilen zu verzeichnen. Die unterschiedlich hohen Fallzahlen, die zwischen verschiedenen Stadtteilen zu sehen seien, bewegten sich entlang verschiedener sozio-ökonomischer Faktoren. „So ist beispielsweise die Wohnfläche pro Person in Osterholz-Tenever geringer als in Borgfeld, aber auch das durchschnittliche Einkommen.“
Der Senat habe bereits ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung des Infektionsgeschehens geschnürt. „Der Einsatz der Schnelltests in diversen Einrichtungen wird sich in den kommenden Monaten möglicherweise noch ausweiten“, berichtet der Sprecher. Zuerst einmal kämen diese in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz, demnächst wahrscheinlich auch in Schulen.