
Landkreis Osterholz. Nach der Geschwindigkeitsmesswoche der Polizeiinspektion Verden/Osterholz in Kooperation mit den Landkreisen müssen 106 Kraftfahrer mit Fahrverboten rechnen. Die festgestellten Verstöße, die voraussichtlich ein Fahrverbot nach sich ziehen werden, haben sich im Vergleich zu entsprechenden Kontrollen im Vorjahr mehr als verfünffacht, teilt die Polizei mit. Das ist nach Auskunft der Beamten auch eine Folge der verschärften Bußgeldvorschriften, die seit Ende April gelten. „Durch die Kontrollen sollte unter anderem der überhöhten beziehungsweise nicht angepassten Geschwindigkeit als eine der Hauptunfallursachen entgegengewirkt werden, um dadurch die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen zu reduzieren“, heißt es von der Polizei.
Insgesamt 60 284 Fahrzeuge haben die Landkreise Osterholz und Verden und die Polizei in den sieben Tagen gemessen und dabei 1991 Tempoüberschreitungen festgestellt. Somit war rund jedes 30. gemessene Fahrzeug zu schnell unterwegs. 774 Verstöße lagen dabei laut Polizei im Verwarngeldbereich, für 1217 Verstöße wurde ein Bußgeld fällig.
„Die Messergebnisse haben deutlich gezeigt, dass die kontinuierliche Überwachung von Geschwindigkeitsverstößen ein wichtiger Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit ist. Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz wird auch in Zukunft in Zusammenarbeit mit den Landkreisen Verden und Osterholz die Hauptunfallursachen in den Fokus nehmen, um die Gefahren im Straßenverkehr zu bekämpfen“, sagt Thorsten Strier, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
Ein besonderes Augenmerk der Messtrupps lag auf den motorisierten Zweiradfahrern und Zweiradfahrerinnen. Die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2019 habe erneut verdeutlicht, dass diese Verkehrsteilnehmer in Bezug auf Verletzungen besonders gefährdet sind, heißt es von der Polizei. Im Landkreis Verden betrug der Anteil der motorisierten und nicht motorisierten Zweiradfahrer an der Gesamtzahl der Schwerverletzten im Jahr 2019 rund 30 Prozent, der Anteil an den bei Unfällen leicht verletzten Personen lag bei rund 25 Prozent. Zudem kamen im Landkreis Verden im Jahr 2019 acht Zweiradfahrer und -fahrerinnen ums Leben. „Sie sind bei Unfällen aufgrund von fehlenden Gurten oder Airbags wesentlich ungeschützter als beispielsweise Autofahrer und Autofahrerinnen“, erklärt die Polizei.
Aus diesen Gründen habe die Polizei am vergangenen Wochenende auch Kontrollen mit dem Schwerpunkt auf motorisierte Zweiradfahrer und -fahrerinnen durchgeführt. Insgesamt wurden während der Woche 347 Fahrzeuge dieser Art gemessen. Die Polizei und die Landkreise dokumentierten sieben Verstöße im Verwarngeldbereich und sieben Verstöße im Bußgeldbereich. Einem deutlich zu schnellen Motorradfahrer oder einer Motorradfahrerin droht nun ein Fahrverbot.
Ergänzend zu den Geschwindigkeitsmessungen hatte die Autobahnpolizei Langwedel Abstandsmessungen auf der Autobahn absolviert. In 862 Fällen war der Abstand zum Vordermann so gering, dass für diese Verstöße ein Bußgeld gezahlt werden muss.