
Wilstedt. Kirche und Friedhof, sie sind in Wilstedt seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Namen Rita Becker verbunden. Nun trennt sich die 57-jährige Wilstedterin von einem Teil ihrer Aufgaben bei der Kirchengemeinde, zum 31. März hört sie als Küsterin auf.
„23 Jahre reichen“, so begründet Rita Becker auf Anfrage ihren selbst gewünschten Teilausstieg. Küsterin sein, das heißt unter anderem: die Kirche heizen und für Gottesdienste, Taufen, Beerdigungen vorbereiten, für Kerzen und Blumen sorgen, Staub saugen, wischen, Toilettendienst. „Und jeden Freitagmorgen ziehe ich die Uhr im Kirchturm auf“, erzählt sie.
Den Job der Küsterin hat Rita Becker vor 23 Jahren von ihrem Vater August Bahrenburg übernommen, der wiederum seinen Onkel Johann Bahrenburg „beerbt“ hatte. Ihre Stelle als Friedhofswartin, für die sie acht Stunden pro Woche vergütet bekommt, behält sie. Die Kirchengemeinde Wilstedt will die Küster-Stelle zum 1. April wieder besetzen, auch für den Nachfolger oder die Nachfolgerin solle der Stellenumfang fünf Wochenstunden betragen.
Rita Becker freut sich schon auf die neuen Freiheiten. Obwohl sie sehr gerne Küsterin ist, wie sie sagt, könne sie dieses Jahr erstmals mit der Familie ohne Zeitdruck das Osterfest genießen. Und an den vielen, darauf folgenden freien Sonntagen will sie „ausgiebig frühstücken“. Zudem werde sie mehr Zeit für die Enkelkinder und für Radtouren haben. „Ich bin selbst ganz gespannt, wie das wird.“