
Am Nachmittag bevölkerten zunächst die Kinder das Seeufer. Zahlreiche Attraktionen lockten die Minis mit ihren Eltern bei Sonnenschein ans Wasser: Auf einer Zeichenwand konnten sie ihr Talent unter Beweis stellen. Das Jonglieren mit Bällen oder der Balanceakt auf dem Schwebeseil erforderten Geschick und Konzentration. Zum Publikumsmagnet - zumindest bei den Kleinen - entwickelte sich die so genannte Buttonwerkstatt: Dort konnten ganz individuelle Anstecker mit kreisrunden Motiven kreiert werden. "Den Button zu bemalen, hat mir am meisten Spaß gemacht. Und wenn er fertig ist, kann man ihn allen zeigen", freut sich die siebenjährige Anna und zeigt auf ihr Meisterwerk. Während die Kleinen die ersten Sandburgen konstruierten, begeisterten sich die älteren Gäste für die flinken Zeichnungen des Karikaturisten Georg Greiwe. Innerhalb weniger Minuten entwarf er ulkige Zeichnungen seiner Kunden, die für kollektives Schmunzeln sorgten.
Das Kino am See ging am Sonnabend bereits in die zweite Runde. Initiiert wird es von Otterstedter Bürgern, die Kirche dient als Dachorganisation. "Wir wollen die Diskrepanz zwischen Anwohnern im Ortskern und denen am See überwinden - und natürlich für eine Menge Spaß sorgen", beschreibt Organisator Höner die Motivation. Während ihre Freunde sich kreativ betätigen oder das gute Wetter für ein Sonnenbad nutzten, sammelten Marlo, Leon und Max fleißig Spenden durch den Verkauf von frischen Brezeln, um die Miete für die riesige Kinoleinwand zusammenzubekommen. "Wir geben unser Bestes", so das Otterstedter Trio.
Bepackt mit Campingstühlen, Getränken und allerhand Leckereien errichteten dann am Abend die Erwachsenen ihr provisorisches Wohnzimmer im Freien. Wer nicht an die eigene Verköstigung gedacht hatte, fand am Crêpesstand oder an der Cocktailbar kulinarische Rettung. Die Otterstedter Theatergruppe feierte ihr Freilichtdebüt mit zwei plattdeutschen Sketchen - wenn auch etwas unrühmlich, da ein Lastwagen als Bühne herhalten musste.
Und dann war es soweit: Vorhang auf. Film ab. Das Veranstaltungsteam hatte sich für den deutschen Spielfilm "Vincent will Meer" entschieden, da er mit Humor aber auch einer Botschaft für Kinofans aller Altersklassen unterhaltsam sei. Über 250 Gäste verfolgten gespannt den mit dem Bambi prämierten Kinohit. "Gemütlich. Unterhaltsam. Wie im großen Wohnzimmer", lautete anschließend der Tenor der zufriedenen Open-Air-Fans. Ob weitere Veranstaltungen folgen, ist derzeit noch offen.