Die Digitalisierung schreitet voran – auch im Gesundheitswesen. Die Bestellung von Medikamenten in der Apotheke per Smartphone-App kennen viele Patienten schon länger. Ganz neu ist jetzt das E-Rezept, das der Arzt an den Patienten übermittelt und dieser wiederum an die Apotheke seiner Wahl. Die Kaisen Apotheke im Ortskern von Borgfeld und die Hollerland Apotheke in der Kopernikusstraße in Horn machen bei dem neuen Service mit.
„Wir sind bereit für das E-Rezept. Die ersten dieser Rezepte kommen schon herein“, sagt Dr. Susan Plietker. Sie leitet die beiden hochmodernen Apotheken, die die digitale Neuerung im Sinne der Kunden und Patienten gerne umsetzen. Bei Rezepten, für die kein Arztbesuch nötig ist, gibt es sogar die Möglichkeit, das Rezept elektronisch anzufordern und dieses dann an die Apotheke weiterzuleiten. Dort kann der Patient das Gewünschte abholen oder auch den Lieferservice von Kaisen und Hollerland Apotheke in Anspruch nehmen. „Erkrankte Personen oder Menschen mit Gehschwierigkeiten brauchen für die Medikamente das Haus also nicht mehr zu verlassen, wenn sie nicht möchten“, sagt Plietker.
Bei Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei der elektronischen Übermittlung können auf Wunsch des Kunden besondere Sicherheitsvorkehrungen greifen. „Man benötigt dafür ein NFC-fähiges Handy und muss eine PIN bei seiner Krankenkasse beantragen. Der Sicherheitsstandard ist dann sehr hoch“, schildert Plietker.
Natürlich sind bei beiden Apotheken zusätzlich Vorbestellungen von Medikamenten auf bekannte Weise über Handy-App möglich. „Wir arbeiten mit der App Meine Apotheke, die in jedem gängigen App-Store kostenlos heruntergeladen werden kann“, so die Apothekerin. Medikamente, die bis 13 Uhr bestellt werden, sind noch am selben Nachmittag in der Apotheke vor Ort. „Sogar bei einer Bestellung bis 16.30 Uhr kann es mit etwas Glück noch am selben Tag klappen, wenn der Großhandel lieferfähig ist“, sagt Plietker.
Wer sich mit IT nicht auskennt, muss aber keine Bedenken haben, dass er bei Plietker und ihrem stets freundlichen, gut gelaunten Team nun keine Medikamente mehr abholen kann. „Man kann auch beim Arzt weiterhin ein Rezept in Papierform erhalten. Neu ist nur, dass dieses dann zusätzlich einen QR-Code enthält, den wir in der Apotheke einlesen“, erläutert die Fachfrau.
Der rettende Piks
Nicht nur digitale Services, sondern auch die Herausforderungen der Corona-Pandemie halten die Kaisen und die Hollerland Apotheke weiterhin in Atem. „Wir kommen mit dem Bestellen von Masken und Corona-Tests kaum hinterher“, berichtet die Inhaberin. Das mag auch daran liegen, dass dort Corona-Tests vorrätig sind, die die Variante Omikron nachweisen können, sowie FFP2-Masken, die ein leichtes Atmen bei ausreichendem Schutz ermöglichen.
Das engagierte Team um Plietker hat noch zusätzliche Services vorbereitet. „Wir impfen selbst gegen Corona und nehmen dafür Anmeldungen entgegen. Ab Herbst impfen wir auch gegen Grippe“, sagt die erfahrene Apothekerin. Ein neues Gesundheitsschutzgesetz macht es möglich. „Mehrere Mitarbeiter haben ausgiebige Fortbildungen absolviert und sind nun für diese gesundheitlichen Dienstleistungen befähigt“, schildert sie. „Personen, die auf eine Impfung mit einer Allergie oder starken Nebenwirkungen reagiert haben, können wir aber nicht versorgen. Diese müssen für den Piks weiter zum Arzt gehen.“
Wer sich nicht sicher ist, ob schon eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist, kann sich beim Apothekenteam übrigens auf Antikörper testen lassen. „Wir entnehmen dafür nur einen kleinen Tropfen Blut aus der Fingerkuppe. Innerhalb von 15 Minuten stellen wir dann fest, ob ausreichend neutralisierende Antikörper gegen Corona im Körper sind oder ob eine Auffrischungsimpfung vorgenommen werden sollte“, erläutert die Apothekerin.
Noch weitere pharmazeutische Dienstleistungen bieten beide Apotheken an: etwa die Messung des Sonnenvitamins D3, das für das Immunsystem von großer Bedeutung ist, das Messen des Blutdrucks, die Anwendung von Inhalationstechniken und Medikationsanalysen. „Gerade für ältere Menschen, die mehrere Medikamente pro Tag einnehmen müssen, kann eine solche Analyse hilfreich sein. Wir schauen gemeinsam mit dem Patienten, ob alle Medikamente zueinander passen, ob die Einnahmezeitpunkte gut aufeinander abgestimmt sind, ob die Pillen und Tropfen richtig aufbewahrt werden und anderes mehr“, erläutert Plietker.
Durch das neue Gesundheitsschutzgesetz, das diese Dienstleistungen erlaubt, nehmen die Apotheken in der medizinischen Versorgung nun noch einmal einen anderen Stellenwert ein. „Das ist eine Position, die deutlich besser zu uns passt. Unser großes Fachwissen blieb bisher oft hinter dem reinen Medikamentenverkauf verborgen. Nun können wir es stärker zu Anwendung bringen, Ärzte und Patienten noch mehr unterstützen“, freut sich Dr. Plietker.
Weitere Informationen zu Dienstleistungen und Sortiment beider Apotheken finden Interessierte im Internet unter www.kaisen-apotheke.de sowie www.hollerland-apotheke.de.