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Das Viertel Der kleine große Supermarkt am Dobben

Im Jahr 2000 eröffnete das Ehepaar Fehner seinen Edeka-Markt am Dobben. Dieser bietet den Kunden alles für den täglichen Bedarf und noch viel mehr darüber hinaus - und das auf lediglich 450 Quadratmetern.
16.03.2023, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Anke Velten

Von der „15-Minuten-Stadt” war in letzter Zeit oft die Rede: Vom Ideal einer Stadt, deren Bewohner alles Wichtige in erreichbarer Nähe finden. Edeka Fehner am Dobben ist dafür ein Vorzeigebeispiel. Auf einer Verkaufsfläche von lediglich 450 Quadratmetern ist eine Auswahl an Lebensmitteln, Haushaltswaren, Getränken und frischer Ware im Sortiment, die sich mühelos mit deutlich größeren Nahversorgern messen kann.

Im Lauf von mehr als zwei Jahrzehnten haben die Fehners und ihr Team die Kunden sehr gut kennengelernt und wissen, was sie mögen und im Alltag brauchen. Diese jahrelange Verbundenheit und der persönliche Umgangston werden im Viertel sehr geschätzt – in guten und vor allem auch in nicht so einfachen Zeiten. „Wir sind ein echter Nachbarschaftsladen“, sagen Rita und Werner Fehner. „Die Leute im Viertel identifizieren sich mit uns.“

Wer sich näher umschaut, wird rasch erkennen: Dies ist kein Supermarkt wie alle anderen. Außergewöhnlich gut sortiert und appetitlich präsentiert ist zum Beispiel die Frischeabteilung mit Obst und Gemüse, das Werner Fehner am liebsten feldfrisch aus der Umgebung bezieht – wie die Kartoffeln vom Dötlinger Bauernhof. „Die schmecken wirklich“, schwärmt der Kaufmann, der viele seiner Lieferanten persönlich kennt und sich auf die Qualität ihrer Produkte verlassen kann. „Top-frisch“, sagt er, müssen auch die saisonalen Schnittblumen, Garten- und Balkonpflanzen sein, die Farbe und lang anhaltende Freude in die Nachbarschaft bringen sollen.

Ein familiärer Betrieb

Auf Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung werde im Viertel überdurchschnittlich großer Wert gelegt. Das Angebot an Produkten regionaler Herkunft und mit Bio-Siegel ist dementsprechend groß. Alle, die sich zeitsparend und unkompliziert vegan oder vegetarisch ernähren möchten, finden eine appetitanregende Auswahl an Convenience-Produkten. Weil zahlreiche Stammkunden echte Käsekenner und -liebhaber sind, bietet die Kühltheke für sie Spezialitäten, die über das Standardsortiment hinausgehen. Handverlesen und abgestimmt auf den Geschmack der Genießer sind auch die Wein- und Spirituosenregale. Der Backshop im Eingangsbereich versorgt die Kundschaft mit frischen Backwaren der Bäckerei Schäfer.

Werner Fehner kennt seine Branche seit fast 50 Jahren. 1974 begann der gebürtige Stuhrer seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann in einem renommierten Betrieb in Delmenhorst. Mit Anfang 20 führte er seine erste Filiale und wechselte anschließend alle paar Jahre in eine andere Station der Region. „Damals war das so üblich. Es war gewünscht, dass sich keine Bindungen zwischen den Filialleitungen und ihren Angestellten ent­wickeln“, erläutert der Kaufmann. Er selbst und seine Ehefrau Rita, im Betrieb verantwortlich für das Büromanagement und die Finanzen, halten das bewusst anders. Beiden ist es wichtig, dass es dem Team um Marktleiterin Karin Schmidt gut geht. „Wir sind ein familiärer Betrieb“, sagen die beiden Marktinhaber. Die Arbeitstage beginnen daher mit einem gemeinsamen Frühstück mit den Kollegen. Für alles, das nicht in der großen Runde besprochen werden soll, finden die Mitarbeiter bei Rita und Werner Fehner jederzeit ein offenes Ohr. „Wer jeden Tag gern zur Arbeit kommt, arbeitet besser”, stellt Werner Fehner fest. Dass manche seiner Angestellten das bereits seit 10, 15 Jahren und länger machen, kann man wohl als Kompliment verstehen. Und auch die Fehners kommen offensichtlich nach wie vor gern. Mit Ende 60 denken beide noch lange nicht an den Ruhestand.

In den Monaten der strengsten Pandemiebeschränkungen, als nur die Geschäfte für den nötigsten täglichen Bedarf offen blieben, drückten viele Kunden ihre Dankbarkeit dafür aus, was in ihrem Markt rund um die Uhr geleistet wurde, erläutert Werner Fehner.

Als ihr Supermarkt im Jahr 2000 am Dobben eröffnete, gab es Stimmen, die ihm keine lange Zukunft prophezeiten. Der Vorgänger – eine Drogeriekette – war heruntergewirtschaftet, „viele bezweifelten, dass sich ein vergleichsweise kleiner Händler an diesem Ort halten kann“, erinnert sich Werner Fehner.

Guter Zusammenhalt

Es zeigte sich jedoch, dass so etwas im Viertel sehr wohl funktioniert. „Auf die Kundschaft kommt es an“, sagen die Fehners. „Anstatt mit dem Auto zum nächstgrößeren Supermarkt zu fahren, erledigen viele Kunden ihre gesamten Wochen­einkäufe zu Fuß oder mit dem Rad bei uns“, erläutert Werner Fehner. „Sie sagen: Hier finden wir ja alles, was wir brauchen.“

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