Das Lager im Betrieb von Andreas Manzl ist derzeit gut gefüllt. Zahlreiche noch verpackte Heizungsanlagen reihen sich dort aneinander. Loslegen kann der Meister für Sanitär- und Heizungstechnik allerdings noch nicht. „Es fehlen einige Komponenten“, berichtet er. Sobald die notwendigen Teile eingetroffen sind, beginnt sofort die Arbeit.
Doch nicht alle Betriebe haben die Möglichkeit, zwischenzulagern, weiß Manzl aus Gesprächen. Als Obermeister der Innung für Heizungs- und Sanitärtechnik im Landkreis Osterholz steht er im engen Kontakt zu seinen Kollegen. Wer nur über geringe räumliche Kapazitäten verfügt, ist in der Regel weniger flexibel.
Für die Kunden ist die Situation nach wie vor ebenfalls unbefriedigend. „Die Nachfrage nach neuen Heizanlagen ist groß“, berichtet Manzl. Der Trend wird von der unklaren Situation auf dem Energiemarkt befeuert. Der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise bewegen viele Menschen dazu, sich von fossilen Energieträgern abzuwenden. Sofern die Gegebenheiten es zulassen, sind regenerative Energien mittlerweile oft die erste Wahl für Eigenheimbesitzer und Häuslebauer.
Systeme immer effizienter
Wärmepumpen sind besonders beliebt. Sie entziehen der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser Wärme und führen sie dem Haus zu. Durch die rasant fortschreitende technische Entwicklung werden die Systeme immer effizienter und rentabler.
„Wärmepumpen eignen sich mittlerweile auch für ältere Gebäude“, weiß Manzl aus Erfahrung. Möglicherweise sei es aber notwendig, die Häuser energetisch zu sanieren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. So könne es zum Beispiel sinnvoll sein, das Dach zu dämmen oder Fenster und Türen auf den neusten Stand zu bringen. In jedem Fall lohnt es sich, die Fachleute der hiesigen Innungsbetriebe in den Sanierungsprozess mit einzubeziehen. „Wir setzen auf eine Kombination aus Erfahrung und stetiger Weiterbildung“, beschreibt Manzl das Wirken der Innungsbetriebe.
Unabhängig vom Energieträger werden alle modernen Heizsysteme stetig effektiver. So sei es dank ausgeklügelter Steuerung möglich, Wärme nur dann zu produzieren, wenn sie auch benötigt wird. Eine Vernetzung mit den Fenstern zeigt der Anlage an, wann gelüftet wird, sodass die Heizung in diesem Zeitraum die Wärmeerzeugung drosseln kann.
Auch die Badsanierung ist nach wie vor ein wichtiges Thema für die Betriebe der Innung für Heizungs- und Sanitärtechnik. „Viele Menschen möchten ihr Bad rechtzeitig altersgerecht gestalten, sodass sie möglichst lange bequem in den eigenen vier Wänden leben können“, sagt Andreas Manzl. Neben den ebenerdigen Duschen sind Dusch-WCs aktuell sehr beliebt. Diese sorgen für ein angenehm sauberes Gefühl im Intimbereich, und die Hände kommen nicht mit beschmutztem Papier in Kontakt. „Wer einmal ein Dusch-WC hat, möchte es nicht mehr missen“, sagt Manzl.
Sorgen bereitet ihm weiterhin der Fachkräftemangel in der Branche. Die meisten Betriebe suchen Personal, viele möchten ausbilden. „Es sind einige Plätze frei“, sagt der Handwerksmeister. Interessierte sollten keine Scheu haben und sich initiativ bei den Betrieben vorstellen, empfiehlt er.