Eine Sonnenbrille tragen: Das sieht nicht nur cool aus, sondern ist obendrein auch sehr vernünftig und sinnvoll – und zwar durchaus nicht nur am Urlaubsort. Warum das so ist, worauf man beim Kauf achten sollte und was in dieser Saison im Trend ist, erklärt
der Experte Peter Hofmann. Der Findorffer Augenoptikermeister führt direkt neben seinem Hauptgeschäft in der Münchener Straße 113 ein Spezialgeschäft für Sonnen- und Sportbrillen. Seine Botschaft lautet: Für optischen Sonnenschutz ist man nie zu jung oder zu alt.
Herr Hofmann, Sonnenbrillen sind ein schickes modisches Accessoire. Aber muss man hierzulande wirklich eine haben?
Peter Hofmann: Eindeutig ja, und zwar nicht nur im Hochsommer. Denn die wichtigste Eigenschaft einer Sonnenbrille ist es, die Augen vor ultravioletter Strahlung zu schützen. UV-Strahlen nehmen wir nicht wahr, aber sie sind für die Augen genauso schädlich wie für die Haut. Und wir sind ihnen das ganze Jahr über ausgesetzt, und zwar mittlerweile deutlich mehr als in früheren Zeiten. Die Intensität der UV-Strahlung ist im April genauso groß wie im August. Übrigens: Auch ein bewölkter Himmel bedeutet nicht, dass die UV-Belastung geringer ist. Im Gegenteil, Wolken können die Strahlungsintensität sogar noch erhöhen.
Wie macht sich das Zuviel an UV-Strahlen bei den Augen bemerkbar?
Ein akutes Symptom ist zum Beispiel der sogenannte „Augensonnenbrand“ – eine sehr schmerzhafte Entzündung der Augen. Aber besonders gefährlich sind vor allem die schleichenden Veränderungen, die sich erst Jahre später bemerkbar machen. Zu solchen Spätschäden gehören zum Beispiel Schäden der Netzhaut wie die altersbedingte Makuladegeneration. Das Kuratorium Gutes Sehen schätzt, dass ein Zehntel aller Fälle von grauem Star auf eine übermäßige UV-Belastung zurückzuführen ist. Und nicht zuletzt schützt eine gute Sonnenbrille auch vor vorzeitiger Alterung der empfindlichen Augenpartie.
In welchem Alter sollte man also beginnen, eine Sonnenbrille zu tragen?
Für den gewissenhaften Augenschutz ist es im Grunde nie zu früh. Denn vor allem Kinderaugen sind extrem empfindlich. Ihre großen Pupillen und die helleren Augenlinsen lassen mehr UV-Strahlen ins Auge als diejenigen von Erwachsenen. Die Forschung sagt, dass im ersten Lebensjahr eines Kindes 90 Prozent der UV-Strahlen die Augenlinse durchdringen. Die Widerstandskraft der Linse steigt erst im Laufe der Jahre allmählich an und ist erst im Alter von 18 bis 20 Jahren vollständig ausgewachsen. Es ist darum dringend notwendig, die Kleinsten zunächst mit schützenden Sonnenhüten und Sonnenschirmen vor der Strahlung zu bewahren und so früh wie möglich in eine gute Kindersonnenbrille zu investieren.
Apropos: Woran erkennt man eine gute Sonnenbrille?
Für Laien ist das nicht einfach. Wir raten daher natürlich zu einem Besuch beim Fachhändler des Vertrauens, der Markenhersteller von bewährter Qualität im Sortiment hat. Gute Sonnenbrillen sind hochwertig in Material und Verarbeitung und bieten einen optimalen UV-Schutz. Unbedingt achten sollten Kunden beim Sonnenbrillenkauf auch auf entspiegelte Gläser, die einen zusätzlichen UV-Schutz bieten. Schon einfach entspiegelte Gläser reduzieren Lichtreflexe um die Hälfte, superentspiegelte Gläser sogar um fast
98 Prozent.
Wie dunkel sollte eine Sonnenbrille sein, die zum Beispiel im Alltag in der Stadt getragen wird?
Tatsächlich sagt die Tönung der Gläser nicht unbedingt etwas über den UV-Schutz aus. Aussagekräftiger sind die Filterstufen. In unseren Breitengraden ist ein Filter der Kategorie 2 ausreichend, der rund 75 Prozent der UV-Strahlen absorbiert. Die Kategorie 3 ist empfehlenswert für den Urlaub in den Bergen oder an der See. Die höchste Kategorie 4 blockiert bis zu 97 Prozent der Strahlen. Solche sehr dunklen Filter sind perfekt für das Hochgebirge, aber ungeeignet für den Straßenverkehr. Noch ein Wort zu den Glasfarben: Ob braun, grau oder grün ist vor allem eine Frage des Geschmacks. Gelbe, rote und blaue Gläser verfälschen die Farben der Umgebung am meisten. Das kann irritierend wirken.
Welche Optionen habe ich, wenn ich bereits eine Korrektionsbrille trage?
Selbstverständlich kann jede gute Sonnenbrille mit Korrektionsgläsern ausgestattet werden, auch mit Gleitsichtgläsern. Leider besitzen laut aktuellen Statistiken weniger als ein Fünftel aller Brillenträger eine Sonnenbrille mit Korrektion und nehmen auf sich, ihre Augen entweder ungeschützt der Sonne auszusetzen oder mit einer Sonnenbrille ohne angepasste Gläser schlecht zu sehen. Wer keine zweite Brille mit sich führen möchte, kann seine normale Brille auch mit getönten Clips aufrüsten. Eine gute Alternative sind selbsttönende Gläser, die sich automatisch der Sonneneinstrahlung anpassen. Als Nachteil dieser so genannten phototropen Gläser der früheren Generation wurde empfunden, dass es immer eine Weile dauerte, bis sie sich auf veränderte Lichtbedingungen einstellten. Mittlerweile hat sich die Technik aber deutlich weiterentwickelt, und die Gläser reagieren in Sekundenschnelle.
Augenoptikermeister Peter Hofmann führt in zweiter Generation das Unternehmen Optik Hofmann in der Münchener Straße 113. Dort sind ganzjährig rund 200 verschiedene Sonnenbrillen-Modelle im Sortiment, darunter die Klassiker der Marke Ray Ban, zeitlos Stilvolles von Rodenstock, das lässig-elegante Design der Marken Cinque und Roy Robson sowie trendig-sportliche Brillen von Reebok. Bei Sportbrillen empfiehlt der Fachmann die Qualitätsprodukte des deutschen Traditionsunternehmens UVEX. Vorbeischauen und sich beraten lassen kann man montags bis freitags von 9 bis 13 und 15 bis 18.30 Uhr, sonnabends von 9 bis 13 Uhr oder nach Vereinbarung. Kontakt über Telefon 35 53 19 sowie per E-Mail an info@optik-hofmann.de. Weiteres unter www.optik-hofmann.de.