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Virtuelle Wettkämpfe in Bremen immer beliebter Was Sie zum E-Sport wissen müssen
Jeden Tag Videospiele zocken und damit Geld verdienen – klingt für den einen oder anderen nach einer Traumvorstellung. Für E-Sportler ist es längst Realität, sie haben ihren Traum zum Beruf gemacht. Mit ihren virtuellen Wettkämpfen füllen E-Sportler große Hallen, spielen um beträchtliche Preisgelder. Ihre Partien verfolgen im Internet Millionen Menschen live, Tendenz steigend.
Der Ursprung von E-Sports reicht bereits in das Jahr 1972 zurück, als man beim Videospiel Pong gegeneinander antreten konnte. Mit der Verbreitung des Internets entwickelte sich um die Jahrtausendwende dann der E-Sport in seiner heutigen Variante, der immer mehr Zulauf bekommt. Alleine in Europa gibt es rund 22 Millionen E-Sportler, einer der erfolgreichsten ist der Deutsche Kuro Takhasomi, der bereits mehr als drei Millionen US-Dollar an Preisgeldern verdient hat. Aber auch zwei Bremer E-Sportler mischen die Fußball-Szene ordentlich auf.
Von Marlo Mintel
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Foto: Guido Kirchner/dpa
E-Sport steht für elektronischen Sport. Gezockt wird am Computer oder an der Spielkonsole. E-Sportler treten entweder im Einzel- oder Teammodus gegeneinander an. Prinzipiell kann jedes Videospiel gespielt werden.
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Foto: Riot Games/dpa-tmn
Besonders gern gespielt wird etwa das Echtzeit-Strategiespiel "League of Legends", das mit mehr als 100 Millionen aktiven Spielern zu den beliebtesten Videospielen im E-Sport gehört. Bei "League of Legends" treten zwei Teams mit jeweils fünf Spielern gegeneinander an, um die Basis des gegnerischen Teams zu zerstören. Jeder Spieler steuert dabei einen von mehr als 100 verschiedenen Charakteren (Helden) mit einzigartigen Fähigkeiten.
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Foto: Jan Woitas/dpa
Weit oben auf der Liste der populärsten E-Sport-Spiele stehen auch der Ego-Shooter "Counterstrike" ...
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... sowie "Fifa". Der erste Teil der Fußball-Simulation erschien bereits 1993 und inzwischen sind unzählige Ableger hinzugekommen.
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Der E-Sport wird bei Fußballvereinen immer populärer. Seit 2015 ist zum Beispiel der VfL Wolfsburg als erster Bundesligist dabei. Die Wölfe sind auch der erste Klub, der eine eigene Gaming-Zone im Stadion errichtet hat.
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Foto: Nordphoto
Nicht nur im Weserstadion, auch in der virtuellen Welt geht Werder Bremen auf Torejagd. Im August 2018 gab der Verein bekannt, in den E-Sport einzusteigen. „Wir haben uns schon länger intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und sind davon überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit dem E-Sport-Engagement ein relevantes Zukunftsfeld zu betreten“, wurde Werders Klubchef Klaus Filbry in einer Pressemitteilung zitiert.
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Foto: Nordphoto
Werders Traumduo heißt Mohammed "MoAuba" Harkous und Michael "Megabit" Bittner. Die Meldung über die Verpflichtung der beiden Spieler war in der Szene ein Paukenschlag. Schließlich schied das Duo bei der "Fifa 18"-Weltmeisterschaft in London erst im Viertelfinale gegen die beiden späteren Finalisten aus. "Aubameyang" und "Megabit" waren bei dem Turnier die beiden besten deutschen Spieler.
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Mit ihrem Teamkameraden Eleftherios Ilias spielen "MoAuba" und "Megabit" für Werder in der VBL Club Championship (VBL). Ihr gehören 22 Profiklubs aus der 1. und 2. Bundesliga an. Mit Ausnahme der TSG Hoffenheim, Borussia Dortmund und FC Bayern München nehmen alle Erstligisten teil.
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Foto: Guido Kirchner/dpa
Im Gegensatz zur realen Bundesliga besteht eine Begegnung aus drei Einzelspielen. Gespielt wird dabei im „Davis-Cup-Format. „Zwei Spiele werden im Modus eins gegen eins ausgetragen – eines auf der Playstation 4 und eines auf der Xbox One. Das dritte Spiel wird im Modus zwei gegen zwei auf einer durch den Heimklub zu bestimmenden Konsole ausgetragen“, sagte Harrison-Zehelein, Sprecher der Deutschen Fußball-Liga (DFL) dem WESER-KURIER.
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Im März 2019 wurden Werders "Fifa 19"-Spieler ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherten sich Anfang März 2019 die erste virtuelle, deutsche Club-Meisterschaft.
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Grund zur Freude: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nominierte "Megabit" und "MoAuba" für die virtuelle Nationalmannschaft. Die Werderaner spielten bei der Premiere der Team-Weltmeisterschaft in "Fifa 19" in London mit – allerdings ohne großen Erfolg. Das Duo galt als Topfavorit auf den Titel. Doch nach der Gruppenphase war für die beiden Bremer überraschend Schluss.
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Wie der DFB im April 2019 verkündete, wird beim E-Sport demnächst auch ein virtueller DFB-Pokal-Wettbewerb ausgetragen. Wann, wo und wie alles umgesetzt wird, ist noch offen. Die bisherige Planung sieht vor, dass jeder FIFA-Spieler, somit auch Amateure, teilnehmen kann.
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Der E-Sport hat nicht nur bei Werder Bremen zu Veränderungen geführt. Um Jugendliche weiter an Sportvereine zu binden, haben der Bremer Fußball-Verband (BFV) und die Bremer Sportjugend (BSJ) ein Projekt für Bremer Klubs entwickelt. Sie wollen Jugendliche für E-Football begeistern. „E-Football im Jugendsport“ ist der genaue Titel. Es war das Ergebnis einer Gesprächsrunde von jugendlichen Führungsspielern, die der BFV vor einiger Zeit ins Leben gerufen hat. Dort konnten ausgewählte Fußballer schildern, was ihnen am Fußball derzeit gefällt und was man anders machen könnte.
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Wichtigster Punkt: Die Jugendlichen fahren nach der Schule gar nicht mehr zum Zocken ins eigene Zimmer, sondern zu ihren Fußball-Klubs ins Vereinsheim und treten nach dem virtuellen Tritt später sogar noch gegen den richtigen Ball. Bei den Bremer Sportvereinen gibt es, was das Thema E-Sport betrifft, aber noch Nachholbedarf. Bis auf den Habenhauser FV, der eine sehr aktive E-Football-Abteilung hat, bieten andere Bremer Klubs bislang keine Zocker-Möglichkeiten an.
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Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Die Bewerbung für das Projekt des Bremer Fußballverbands und der Bremer Sportjugend ist am 15. April gestartet. Der Beginn des Projektes ist für August geplant. Es soll bis etwa Ende Dezember 2020 laufen. Alle weiteren Informationen zum Projekt finden sie hier.
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Foto: Caroline Seidel/DPA
Ein kurzer Blick nach Niedersachsen. Klicken statt kicken: In Barsinghausen fand im Januar 2019 der 1. NFV-eSoccer-Cup statt. Ganze 187 Vereine wollten dem Event beiwohnen, 64 von ihnen ergatterten einen Startplatz. Zu den Glücklichen gehörten auch drei Teams aus dem Landkreis Verden. Sowohl der TSV Etelsen als auch der TSV Bassen und der MTV Riede schickten je ein Duo zum Sitz des Niedersächsischen Fußballverbandes. Bei "Fifa 19" duellierten sich insgesamt 128 Spieler. Die beste Platzierung erreichte ein Duo des TSV Etelsen.
E-Sport bei Olympia? Durchaus denkbar. Es sah kurzzeitig danach aus, als würden bei Olympia 2024 in Paris erstmals Computerspieler um Medaillen kämpfen. Als offizielle Disziplin wird E-Sport erstmals bei den Asienspielen 2022 dazugehören. Auch das Organisationskomitee von Olympia in Frankreich hatte sich offen gezeigt, die Disziplin in ihr Programm aufzunehmen. Für Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, kommt dies allerdings nicht in Frage. Einer baldigen Aufnahme ins olympische Programm erteilte er eine klare Absage.
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Foto: Guido Kirchner/dpa
Dabei trainieren E-Sportler teilweise härter als Profikicker. Timo Siep ist so einer. Er spielt für das E-Sport-Team vom VfL Wolfsburg. Drei bis vier Stunden übt Siep täglich an der Playstation. Auch die körperliche Verfassung darf nicht vernachlässigt werden. „Bei manchen Turnieren müssen wir acht bis neun Stunden am Stück spielen. Wenn man dann nicht auch physisch fit ist, ist es schwer, die Konzentration so lange hochzuhalten“, sagte er dem WESER-KURIER.
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Foto: ESL/McDonald's Deutschland/obs
Vom Nerdkeller in die Mega-Arenen: E-Sport-Veranstaltungen füllen große Hallen. Das WM-Finale von "League of Legends" in China verfolgten im Jahr 2017 80.000 Zuschauer im Nationalstadion von Peking. Im selben Jahr lockte das ESL One 16.000 Zuschauer in die Barclaycard Arena (im Bild).
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Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Das Interesse für die virtuellen Wettkämpfe ist nicht nur auf den Rängen zu spüren.
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Foto: Monika Skolimowska/ZB/dpa
Millionen von Zuschauern verfolgen die Turniere in Livestreams auf Twitch, Youtube oder Facebook. Die Zuschauerzahlen wachsen stetig, laut einer Studie der Marketingagentur Wavemaker ist nur Fußball in Deutschland noch beliebter. Fast jeder Dritte zwischen 16 und 39 schaut E-Sport über das Internet. Rund 160 Millionen Menschen schauen sich regelmäßig E-Sport-Turniere an.
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Laut einer Studie des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware wird E-Sport in Deutschland 2020 einen Umsatz von 130 Millionen Euro erzielen. Weltweit sollen es dann sogar schon deutlich mehr als eine Milliarde US-Dollar sein.
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Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Bei Deutschlands größter Lan-Party, der Dreamhack in Leipzig, treten gleich 2000 Spieler an.
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