Wildeshausen. Dass sich die ersten Herrenmannschaften des VfL Wildeshausen und VfL Stenum in einem Pflichtspiel gegenüberstanden, ist schon eine ganze Weile her – genauer gesagt war das zuletzt in der Saison 2012/13 der Fall. Damals triumphierten die Wildeshauser bei den Stenumern mit 2:0. Nun, vier Jahre später, kommt es am dritten Spieltag der Fußball-Bezirksliga wieder zu diesem Duell: An diesem Sonntag empfangen die Wildeshauser die Stenumer ab 15 Uhr im Krandelstadion. „Ich freue mich wirklich auf diese Partie. Mich verbindet ja auch viel mit Wildeshausen. Meine ersten drei Herrenjahre habe ich dort verbracht und kenne daher noch viele“, sagt Thomas Baake, Übungsleiter der Gästemannschaft. Für ihn ist es die erste Partie im Krandelstadion, die er von der Trainerbank aus verfolgt.
Und wie groß ist die Vorfreude bei seinem Gegenüber, Marcel Bragula, vor dem Kreisderby? Nun, nicht groß anders als vor anderen Spielen, wie er sagt. „Wir sind uns lange nicht mehr über den Weg gelaufen, deshalb spreche ich auch nicht von einem Derby. Ich sehe vielmehr einen schwierigen Gegner, der sehr robust und unangenehm ist“, meint der Wildeshauser Coach. Zwischen dem VfL Stenum und seinem eigenen Verein sieht er sogar einige Parallelen: Beide haben eine gute Jugendarbeit, zudem gebe es im Hintergrund viele Menschen, die viel Herzblut in die Klubs investieren würden. „Solche Mannschaften kommen über die Mentalität und die mannschaftliche Geschlossenheit. Das wird eine wirklich schwere Begegnung für uns“, betont Bragula nochmals.
Trainer erwarten enges Duell
Rein tabellarisch betrachtet hat der Gastgeber einen besseren Start in die Saison hingelegt: zwei Siege in zwei Spielen. Außerdem hat die Bragula-Elf noch kein Gegentor kassiert, dafür bereits neunmal selbst eingenetzt. Bei den Stenumern steht dagegen nur ein Punkt auf der Habenseite. Den holte das Team am vergangenen Wochenende beim 3:3 gegen die Reserve des VfB Oldenburg – zwischenzeitlich führten die Stenumer mit 3:1. Baake: „Wildeshausen hat einen klasse Auftakt hingelegt, hatte aber auch andere Gegner als wir. Ich gucke zu diesem Zeitpunkt der Saison ohnehin nicht auf die Tabelle. Es geht darum, dass sich die Mannschaft findet und wie sie agiert.“
Respekt vor den Platzherren hat er trotzdem. Schließlich stünden einige Spieler mit Landesliga-Erfahrung in den Reihen des VfL Wildeshausen. Letztlich erwartet Baake eine Partie, die auf einem hohen taktischen Niveau geführt wird und bis zum Abpfiff spannend bleibt. „Das wird ein attraktives Spiel für die Zuschauer. Das Endergebnis ist schwer vorherzusagen. Der Fußball ist einfach zu spannend und facettenreich für Vorhersagen“, meint der Stenumer Coach.
Ganz ähnlich schätzt auch Bragula die Begegnung ein, einen richtigen Favoriten hat er nicht ausgemacht. „Beide Teams sind auf Augenhöhe, haben ungefähr dasselbe Niveau“, sagt er. Am Ende des Tages würden vermutlich die berühmten Kleinigkeiten wie Standardsituationen und die Tagesform die Partie entscheiden. Außerdem müssen die Wildeshauser nach den Worten Bragulas individuelle Fehler vermeiden und Unkonzentriertheiten abstellen. Bragula: „Wir spielen aber bei uns im Stadion, deshalb ist es unser Anspruch, zu gewinnen und die drei Punkte hierzubehalten.“ Beiden Trainern fehlen derweil einige Akteure urlaubs- beziehungsweise krankheitsbedingt, doch die Kader seien auf jeden Fall gut und breit aufgestellt.