„Die Rahmenbedingungen waren für ein so wichtiges Spiel nicht würdig“, haderte Ralf Müller. Der Trainer der Bezirksliga-Fußballerinnen des SV Holtebüttel feierte zwar am vergangenen Sonnabend mit dem 4:0 (1:0) über den VfL Stade den Aufstieg – die große Feierstimmung wollte allerdings nicht aufkommen. Der Anpfiff für das Saisonfinale war für 18 Uhr geplant. Doch der vorgesehene Schiedsrichter tauchte einfach nicht auf.
„So etwas gehört sich überhaupt nicht. Für uns und zeitgleich für den MTV Jeddingen ging es um den Aufstieg“, berichtete Ralf Müller. „Ich hatte zum Glück noch die Telefonnummer von Dennis Marschall.“ Der Schiedsrichter vom FSV Langwedel-Völkersen sprang spontan ein. Lobende Worte fand Müller indes für den Gegner: „Stade ist mit nur acht Spielerinnen angereist – das war nicht selbstverständlich, dass sie überhaupt angetreten sind.“
Trotz der widrigen Umstände sei vor allem eines wichtig, der Aufstieg, sagte Müller. Eine Woche zuvor teilte der Staffelleiter dem Coach mit, dass in diesem Jahr auch der zweite Rang für den Aufstieg in die Landesliga reichen würde. „Deshalb mussten wir unbedingt unsere Platzierung halten. Aber wir taten uns trotz deutlicher Überzahl schwer“, erklärte Müller. Tatsächlich stand zur Halbzeit nur eine 1:0-Führung. Lena Bahlmann hatte die Gastgeberinnen in der 24. Minute in Führung gebracht.
Nach einer sehenswerten Vorarbeit von Katharina Blömer markierte Janina Hanschen das 2:0 (56.). Den Aufstieg besiegelte dann Ilka Schmidt mit dem 3:0 (62.). Drei Minuten später setzte Hanschen mit ihrem zweiten Treffer des Tages den Schlusspunkt – 4:0. „Stade hat sich aber teuer verkauft. Die Mannschaft hat sich zu keiner Zeit aufgegeben“, betonte Müller.
Die Vorbereitungen für die kommende Saison in der höherklassigen Landesliga laufen auf Hochtouren, Gespräche mit potenziellen Neuzugängen würden geführt werden. „Aber wir werden nicht auf Biegen und Brechen Spielerinnen verpflichten. Wenn sich etwas ergibt wäre das toll, aber ich traue dem aktuellen Kader auch die Landesliga zu“, sagte Müller.
Im vergangenen Jahr war der SV Holtebüttel schon nah am Aufstieg dran – durch zahlreiche Verletzungen wurde die Mannschaft allerdings noch auf den fünften Rang durchgereicht. „In der letzten Saison hatten wir viel Pech, nun sind wir aber breiter aufgestellt“, berichtete Müller.
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