Lemwerder. Ausgeglichen, so könnte man das Leben von Stephanie Suhren beschreiben. Die Mannschaftsführerin des Faustball-Zweit-Bundesligisten Lemwerder TV legt nämlich nicht nur auf ihre sportliche Karriere Wert, die 20-Jährige befindet sich auch beruflich ganz solide auf beiden Beinen. Und dort steht ebenfalls die Balance im Vordergrund.
Die junge Ergotherapeutin, welche in einer Praxis in Hagen arbeitet, ist bei der Arbeit vorwiegend mit Kindern beschäftigt und trainiert mit ihnen in verschiedenen Parcours deren Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit. 'Dabei baue ich unterschiedliche Hindernisse auf, die es für die Patienten zu bewältigen gibt. Natürlich ist jedes Kind anders und hat demnach andere Bedürfnisse, sodass es immer abwechslungsreich bleibt und für mich viele Möglichkeiten offen stehen', erklärt Suhren. Offen stehend sind auch immer noch die Perspektiven für ihre Faustball-Mannschaft. 'Wir wollten Ende der vergangenen Feld-Saison mit dem Lemwerder TV eigentlich in die 1. Bundesliga aufsteigen, doch leider hat es von der Platzierung her nicht ganz geklappt', erinnert sie sich. 'Dazu kam dann noch der Trainerwechsel und einige Ausfälle, sodass wir beschlossen haben, uns weiterhin in der zweiten Bundesliga zu etablieren.'
Frischer Wind
An diesem Wochenende startet nun die nächste Saison für die Faustballerinnen des Lemwerder TV unter Tanja Winter und Frauke Stahmer, welche das langjährige Trainerduo Weigt ablösten. 'Natürlich bin ich über den Abschied immer noch traurig, allerdings kann frischer Wind auch nicht schaden, gerade weil viele von uns schon von Anfang an zusammenspielen', erklärt die LTV-Mannschaftsführerin.
Angefangen hat es, im Falle von Stephanie Suhren, bereits mit acht Jahren. 'Faustball war meine erste Sportart und auch die einzige, die ich heute noch richtig betreibe. Ab und zu treffen wir uns zu einer Runde Volleyball, aber das ist eher die Ausnahme', so Suhren. Weiterhin geht sie bei schönem Wetter gerne Joggen, verbringt viel Zeit mit Freunden und Familie. Doch für ihr liebstes Hobby braucht die 20-Jährige ihr Zimmer gar nicht zu verlassen: 'Ich gucke leidenschaftlich gerne Filme, vorwiegend Horrorstreifen', schwärmt sie. Auch die Spielekonsole 'Wii' hat es ihr angetan, so nehmen die entsprechenden Games und das Gerät an sich einen gut ersichtlichen Platz unterhalb des stattlichen Flachbildfernsehers ein. 'Das ist sozusagen mein Ausgleich zum Sport', erzählt Suhren. 'Mich begeistern vor allem die Bewegungsspiele, die mit dieser Konsole besonders intensiv sind.' Neben dem Hang zu elektronischen Vergnügen, welcher sich übrigens auch vorwiegend auf die Musikrichtung der
Faustballerin erstreckt, begeistert sie sich ebenfalls für kleine Dekorationsartikel, die primär mit Herzen oder Engeln verziert sind. 'Im Laufe der Jahre hat sich so einiges angesammelt und mittlerweile habe ich eine kleine Schwäche für schöne Deko', bekennt sie.
Doch trotz des angeblichen Sammelfiebers, welches sich auch auf Plüschtiere und sogar seltene Geldmünzen erstreckt, ist ihr Zimmer bei Weitem nicht überfüllt. Neben dem bereits erwähnten Fernseher befindet sich ein Schreibtisch mit einer kleinen Kommode, schräg gegenüber steht ein gemütliches orangenes Ecksofa mit einem kleinen Couchtisch, das zum Wii-Spielen und Horrorfilme-Schauen einlädt.
'Zugegeben, ich besitze noch einen zweiten Raum mit Bett und Kleiderschrank, ansonsten würde es hier etwas anders aussehen', gesteht Stephanie Suhren. Zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Freund teilt sie sich das erste Stockwerk ihres Elternhauses, welches sich in Lemwerder in der Deichstraße befindet und, wie der Name schon vermuten lässt, direkt hinter dem Deich liegt. Mit im Haus leben noch Mutter Ulli (43), Vater Jörg (47) und ihr Bruder Patrick (15), 'mit denen ich eigentlich jeden Sonntag einen Familienabend mache, das hat sich schon als Tradition festgesetzt', erklärt die LTV-Sportlerin. Nach fast zwei Monaten Verletzungspause (verschobener Halswirbel) kehrt sie nun wieder zurück, pünktlich eine Woche vor dem Saisonstart: 'Endlich kann ich die neuen Trainerinnen richtig kennenlernen und mich wieder in die Mannschaft einfügen.' Obwohl man meinen könnte, dass sich die Zweit-Bundesligaspielerin fast ausschließlich auf ihren Sport konzentriert, ist ihre Aussage eindeutig: 'Ich
spiele Faustball, weil es mir Spaß macht, mir die Harmonie in der Mannschaft gefällt und ich mich auf dem Feld wohlfühle', so Suhren. 'Deswegen möchte ich es auch weiterhin nur so betrachten, wie bisher - als perfekten Ausgleich.'
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!