Sportpolitik Beucher zu Russland-Debatte: „Abkehr von Friedensbotschaft“

Sportler aus Russland und Belarus sollen nach dem Willen des IOC als neutrale Athleten international wieder starten dürfen. Der deutsche Behindertensport-Chef Beucher übt Kritik daran.
30.03.2023, 08:02 Uhr
Lesedauer: 1 Min
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Von dpa

Friedhelm Julius Beucher hält die Wiederzulassung von russischen und belarussischen Sportlern durch das Internationale Olympische Komitee für eine fatale Botschaft.

„Das ist für mich eine Abkehr von den Friedensbotschaften, die der Sport eigentlich aussenden soll“, sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes der Deutschen Presse-Agentur: „Es ist für mich in Anbetracht des mörderischen Vorgehens Russlands eine Sache von Anstand und Ehrlichkeit, keine wie auch immer geartete Einfallstür zu öffnen. Wir sind schon in Sachen Doping lange genug von Russland belogen worden.“

Das IOC trage „mit seinem augenblicklichen Verhalten dazu bei, dass die Menschen sich immer mehr vom Sport abwenden“, sagte der frühere Sportausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestages: „Weil sie sagen, die Infantinos im Weltsport machen den Sport kaputt.“ Den deutschen IOC-Chef Thomas Bach wolle er mit FIFA-Präsident Gianni Infantino trotz der neuerlichen Kritik an dessen Vorgehen „aber nicht in einem Atemzug nennen wollen“.

Das IOC hatte empfohlen, Sportler aus Russland und Belarus trotz des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder bei internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Nach der IOC-Entscheidung müssen nun die Weltverbände entscheiden, ob und wie sie die Vorgaben umsetzen und die Neutralität der Athleten dieser beiden Länder bei Starts überwachen. Beim Internationalen Paralympischen Komitee gilt laut Beucher „bis zur nächsten Vollversammlung im September der Komplettausschluss russischer und belarussischer Sportler. Und ich kämpfe dafür, dass dies auch nach September Bestand haben wird.

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