Völlig ratlos war Marcel Bragula am gestrigen Sonntag. Der Trainer des Fußball-Landesligisten VfL Wildeshausen konnte sich einfach nicht die Leistung seiner Mannschaft erklären. „Das ist aktuell noch schwer zu verstehen“, haderte der Coach des Aufsteigers nach dem 0:4 (0:1) gegen Vorwärts Nordhorn – ebenfalls ein Liga-Neuling. Im heimischen Krandelstadion zeigten sich die Wildeshauser vor allem in der zweiten Halbzeit überfordert.
Nach dem überraschenden Pokal-Aus in der vergangenen Woche beim TV Dötlingen hatte sich der Aufsteiger viel vorgenommen. Tatsächlich agierten die Hausherren zunächst bestimmender. „Wir hätten in Führung gehen müssen“, betonte Bragula. Der Trainer spielte mit seiner Aussage auf die große Chance seines Akteurs Ole Lehmkuhl in der 27. Minute an. Doch anstatt selbst das Tor zu erzielen, gerieten die Wildeshauser in Rückstand. Nordhorns Dennis Nyhuis nutzte einen Fehler in der Viererkette des Gastgebers und markierte das 1:0 (32.).
„Die zweite Halbzeit war dann desolat. Wir hatten nicht eine einzige Tormöglichkeit mehr, das begreife ich nicht“, sagte Bragula. Die logische Konsequenz: Nordhorn machte das Spiel und bekam in der 58. Minute einen Strafstoß zugesprochen, den Tobias Daalmann sicher zum 2:0 verwandelte. „Ob man diesen Elfmeter geben muss, ist fraglich“, monierte der VfL-Trainer die Entscheidung des Schiedsrichters Jannik Weinkauf. Selbst nach dem 0:2 wollte Bragula kein Aufbäumen seiner Mannschaft feststellen. Zwar wurde Wildeshausen etwas offensiver, aber das hatte nur das 0:3 zur Folge (66.). Der gerade erst eingewechselte Jan-Alexander Koops vollendete einen Konter mustergültig.
Das Duell der Aufsteiger war entschieden, trotzdem ließen die Gäste aus dem Emsland nicht locker und setzten sogar noch einen drauf. Joshua Sausmikat sorgte mit seinem Treffer für den deutlichen 4:0-Endstand (70.). „Aufgrund der zweiten Halbzeit war dieses Ergebnis vollkommen verdient“, bilanzierte Bragula, fügte aber hinzu: „Auch wenn wir zunächst unglücklich mit 0:1 in Rückstand geraten sind.“
Der VfL Wildeshausen hatte sich vor der Partie gegen Vorwärts Nordhorn viel vorgenommen und nichts dem Zufall überlassen. Im Pokal beim TV Dötlingen wurden angeschlagene Spieler sogar ganz geschont oder Leistungsträger wie Maximilian Seidel erst spät eingewechselt. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Bragula-Elf also vorerst noch tor- und punktlos. Am kommenden Sonntag geht es dann im zweiten Versuch zum SC Türkgücü Osnabrück – den Vorjahres-13. der Landesliga. Bis dahin hat der VfL-Trainer also noch Zeit, Gründe für die Leistung seiner Mannschaft zu finden.
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