
Bremen. Der Präsident des Bremer Landessportbundes (LSB), Peter Zenner, gerät zunehmend unter Druck. Waren im Sommer seine drei Vize-Präsidenten Frank Schild, Thomas Fürst und Wolfgang Schaper aufgrund von unüberwindbaren Differenzen mit dem Präsidenten zurückgetreten – muss sich Zenner nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem LSB-Hauptausschuss nun mit einer Resolution beschäftigen, die seinen Rücktritt fordert.
Doch damit nicht genug. Gerade hat das LSB-Präsidium die Tagesordnung sowie die Berichte zum Landessporttag am 17. November in der Vegesacker Strandlust veröffentlicht und verschickt. Allerdings findet man auf der Tagesordnung die vom Hauptausschuss vorgesehene Einzelentlastung der Präsidiumsmitglieder vergeblich. "Wir haben über dieses Anliegen im Präsidium gesprochen und waren der Meinung, dass dieser Wunsch unnötig sei", erklärt Peter Zenner. "Wir haben nicht eingesehen, warum wir in diesem Jahr von der gängigen Gesamt-Entlastung abrücken sollten."
Das findet Peter Scheuer, Vorsitzender des LSB-Hauptausschusses, empörend. In einem offenen Brief an die Mitglieder des Hauptausschusses beschwert sich der Vorsitzende von Bremen 1860 über die "Missachtung der mehrheitlichen Forderungen" des zweithöchsten Organs des LSB. "Ich kann nicht nachvollziehen, warum hier offensichtlich mit juristischen Winkelzügen gearbeitet wird." Schließlich sei die Hauptversammlung des LSB vergleichbar mit einem Parlament und das Präsidium mit einer Regierung, erklärt Scheuer. "Wenn im Parlament Beschlüsse gefasst werden, dann kann die Regierung diese doch nicht einfach ignorieren."
Zwei Anträge beim Landessporttag
Die Fronten sind verhärtet, eine Lösung soll nun beim Landessporttag gefunden werden. Peter Scheuer wird unter Punkt 2 "Genehmigung der Tagesordnung" zwei Anträge stellen. Zum einen wird er die Einzelentlastung fordern – so wie es der Hauptausschuss auf seiner Sitzung mehrheitlich beschlossen hatte.
Der zweite Antrag beinhaltet dann die Resolution, die den Rücktritt von Peter Zenner zum Inhalt hat. Wörtlich heißt es dort: "Das Ansehen des Landessportbundes Bremen und das Ansehen des amtierenden Präsidenten Peter Zenner sind nachhaltig gestört. Der Landessporttag fordert daher Peter Zenner auf, mit seinem Rücktritt die Weichen für einen dringenden, personellen und inhaltlichen Neuanfang zu stellen."
In der Begründung werden Zenner unter anderem politische Alleingänge vorgeworfen, die einer kommunikativen und produktiven Zusammenarbeit entgegenstehen. Schließlich seien deshalb auch die drei Vize-Präsidenten zurückgetreten. Zudem haben die Vertreter des Hauptausschusses in ihrer Sitzung vom 26. September 2012 festgestellt, dass mehrheitlich kein Vertrauen in die Amtsführung des Präsidenten bestehe. Unterschrieben ist die Resolution vom Vorstand von Bremen 1860, Peter Scheuer, Gisela Drygala und Hans Claussen.
"Ich fordere eine Abstimmung"
Scheuer ist sich sicher, auf dem Landessporttag eine große Mehrheit für Zenners Rücktritt zu bekommen. "Ich fordere eine Abstimmung." Das Problem dabei: Der LSB-Präsident kann laut Satzung nicht abgewählt werden. Er kann nur freiwillig gehen. Doch das will Peter Zenner überhaupt nicht. Inhaltlich habe er sich nichts vorzuwerfen, betonte er gestern erneut. "Ich bin bis 2014 gewählt und daran halte ich mich."
Selbst wenn die Delegierten des Landessporttages am 17. November Zenner mehrheitlich das Vertrauen absprechen und ihn bitten würden, freiwillig den Rückzug anzutreten, würde dies seine Meinung nicht ändern. "Wir können doch nicht einfach Dinge beschließen, die nicht in der Satzung stehen." Mit anderen Worten: Peter Zenner will unbedingt im Amt bleiben – auch gegen alle Widerstände.
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