
Dass sich Bremen und Berlin - oder besser gesagt: die Veranstalter Frank Minder an der Weser und Heinz Seesing an der Spree - nicht ganz grün sind, offenbarte einmal mehr ein Streit im Vorfeld der diesjährigen Bremer Sixdays Mitte Januar. Am Dienstagabend ging in Berlin die 99. Ausgabe des dortigen Radsportspektakels zu Ende.
Noch vor der letzten Jagd drang eine Kunde aus der deutschen Hauptstadt nach Bremen, die möglicherweise eine neue Runde zwischen beiden Konkurrenten einläutet: Reiner Schnorfeil, Marketingchef der Berliner Sixdays, streckt seine Hände nach der Veranstaltung auf der Bürgerweide aus. Eine feindliche Übernahme ausgerechnet durch das ungeliebte Berliner Lager? Der Chef der Bremen Arena, Claus Kleyboldt, sieht die Sache vollkommen entspannt. 'Das ist doch nichts Besonderes', sagt er, bestätigt den Eingang eines Schreibens aus Berlin und ergänzt: 'Das ist für uns im Moment völlig uninteressant.' Für Kleyboldt ist Frank Minder auch für 2012 derzeit der erste Ansprechpartner.
Frank Minder selbst hatte in den vergangenen Monaten gleich mehrfach mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sein seit 1995 laufender und einige Male verlängerter Vertrag 2011 ablaufen werde. Der 63- Jährige betonte, dass er sich angesichts größer werdender Probleme beim Finden von Sponsoren möglicherweise aus dem Bremer Sechs-Tage-Renngeschäft zurückziehen könnte. Vielleicht hat Minder, der gestern Abend nicht zu erreichen war, damit die Offerte aus Berlin auch selbst angeschoben. Claus Kleyboldt indes ließ keinen Zweifel daran, dass er die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Minder begrüßen würde. Gleichwohl, so der Hallenchef, sei aber noch zu prüfen, ob die Vergabe der Bremer Veranstaltung letztlich europaweit ausgeschrieben werden müsse.
Auch Christian Stoll, im Januar in Bremen wie bis gestern in Berlin als Bahnsprecher im Einsatz, sieht keinen Grund zur Aufregung. 'Der Vertrag von Frank Minder läuft bis 2011 - da ist das Angebot von Reiner Schnorfeil ein ganz normaler Vorgang', erklärte der Radsport-Experte, der nicht ausschließt, dass noch ganz andere Bewerber in Bremen ihren Hut in den Ring werfen könnten. Stoll selbst ist sehr bemüht, weitere deutsche Standorte von Sechs-Tage-Rennen zu finden. 'In Hannover könnte es schon 2011 so weit sein', verkündete er gestern in Berlin. Die Wahrscheinlichkeit für Sixdays in der niedersächsischen Landeshauptstadt liege derzeit bei 75 Prozent.
Hintergrund auch der Anstrengungen von Christian Stoll: Sollte es tatsächlich nur noch zwei deutsche Veranstaltungen geben, würden deutsche Fahrer noch schwerer für eine Bahnsaison anzuwerben sein als es jetzt schon der Fall ist. Angesichts dieser Ausgangslage sollten Bremen und Berlin besser miteinander und nicht gegeneinander in den Ring steigen.
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