
Rund zehn Jahre lang zählte Marek Jaskolka zu den besten Triathleten der Welt. Nach Olympia-Teilnahmen in Peking (2008) und London (2012) sowie zahlreichen Topergebnissen bei Weltcuprennen und internationalen Meisterschaften beendete der 37-Jährige 2013 seine Karriere.
Seit diesem Jahr arbeitet der gebürtige Bremer als Nationaltrainer für die Deutsche Triathlon Union (DTU). Stefan Freye sprach mit Jaskolka auch über diese neue Aufgabe.
Bei internationalen Wettkämpfen sind Sie für Polen angetreten, nun arbeiten Sie als deutscher Nationaltrainer. Wie kommt‘s?
Marek Jaskolka: Ich habe bei der DTU 2009 die Trainerausbildung gemacht. Damals waren auch der heutige Elitetrainer und der Geschäftsführer dabei. Weil der Kontakt nie abgerissen ist und man nun bei der DTU etwas umstrukturiert hat, wurde ich kontaktiert.
Der Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt bei der Betreuung der U23-Athleten. Wie genau sieht diese Aufgabe aus?
Ich bin jetzt in Saarbrücken am Olympiastützpunkt. Hier betreue ich die Athleten also vor Ort. Man könnte salopp formulieren: Ich soll sie schneller und ausdauernder machen. Dazu zählen Trainingspläne genauso wie die Abstimmung mit den Heimtrainern. Denn von den sechs Athleten aus dem deutschen U23-Kader leben zwei nicht am Stützpunkt. Zudem habe ich noch drei Athleten, die nicht im Kader sind, aber in Saarbrücken leben. Sie betreue ich ebenfalls.
Wie würden Sie die Leistungsstärke Ihres Kaders einschätzen?
Eigentlich ganz gut. Wir haben mit Maximilian Schwetz, Justus Nieschlag sowie Hanna Philippin und Sophia Saller vier Athleten, die für Olympia 2016 in Rio infrage kommen könnten. Wir schauen bei ihnen aber eher langfristig, also auf Tokio 2020.
Sie sind in den vergangenen Jahren viel herumgekommen und können sicher auch die deutsche Triathlonszene einschätzen. Welche Bedeutung hat Bremen im nationalen Triathlonsport?
Mit großen Bundesländern ist Bremen nicht zu vergleichen, dort kommt doch viel mehr nach. Eine Triathlonhochburg ist Bremen ja auch nicht. Die zwei Veranstaltungen, der Gewoba-Triathlon in der Überseestadt und der Nehlsen-Triathlon am Grambker See, sind für eine Stadt dieser Größe eigentlich zu wenig. Auch was das angeht, ist in anderen Städten mehr los.
Woran liegt das?
Es gibt sicher Leute, die den Sport in Bremen pushen wollen und auch etwas mit dem Nachwuchs machen. Aber Triathlonveranstaltungen kosten viel Geld, schon weil relativ große Radstrecken abgesperrt werden müssen. Wenn man dann keine Sponsoren hat, ist es schwer. Für Sponsoren ist der Triathlon in Bremen aber wohl nicht so interessant. Triathlon ist eben immer noch eine Randsportart, vor allem in Bremen.
Sie sind noch Mitglied der SG Findorff. Starten Sie überhaupt noch im Trikot dieses Vereins?
Ja klar, wenn auch nicht mehr so viel. Aber wenn ich bei den Landesmeisterschaften antrete oder beim Nehlsen-Triathlon, dann im Trikot der SG Findorff.
Auf der Sprint- und olympischen Distanz werden Sie nicht mehr antreten. Aber im Herbst soll der Ironman auf Hawaii Ihre Karriere endgültig abschließen. Wird er ohne Wettkampfroutine nicht zu einer noch größeren Tortur?
Dort steht ja nicht mehr so die Leistung im Vordergrund. Ich will dabei sein und einen soliden Abschluss finden. Ich werde schon noch die eine oder andere Mitteldistanz machen, doch eher aus dem Training heraus.
Beim Abschluss einer Karriere denkt man doch sicher an die vergangenen Jahre zurück. Was bleibt nach einer Dekade im internationalen Triathlonsport?
Ich würde es immer wieder tun. Vielleicht würde ich einiges anders machen, etwa was die Olympia-Vorbereitung angeht oder die medizinische Versorgung. Ich habe auch vieles allein gemacht und hatte lange keinen Trainer. Aber es war eine geile Zeit, in der ich viel gereist bin. Und der Sport hat mich aufs Leben vorbereitet. Insofern war es vielleicht keine Bilderbuchkarriere, aber eine runde Sache. Ich habe dem Triathlon sehr viel zu verdanken und möchte nun mein ganzes Wissen, meine Erfahrung an die jungen Athleten weitergeben.
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