
Bremen. Die Vorbereitungszeit war laut Traineraussage ein bisschen kurz geraten, aber anscheinend intensiv genug, um zum Saisonauftakt in Bremen souverän das 1. Bundesligaturnier zu gewinnen.
Das A-Team des Grün-Gold-Club, amtierender Weltmeister und Deutscher Meister, zeigte am Sonnabendabend erneut seine Klasse, seine tänzerische und musikalische Ausnahmestellung im deutschen und internationalen Formationssport. „Es gibt aber auf jeden Fall noch Luft nach oben“, bekannte Tänzer Sergius Russel ehrlich, aber auch zufrieden über die gezeigte Leistung.
Uta Albanese ein wenig ratlos
Mit sieben Einsen lag die Bremer Lateinformation vor der Mannschaft der Formationsgemeinschaft Bochum/Velbert. Dritter wurde wie bereits bei den deutschen Titelkämpfen das Newcomer-Team von Blau-Weiß Buchholz, trainiert von der ehemaligen Grün-Gold-Tänzerin Franziska Becker. Immerhin gelang es dem B-Team des Grün-Gold-Club den Buchholzern zwei Dreien abzujagen - am für sie enttäuschenden vierten Platz änderte dies jedoch nichts. Trainerin Uta Albanese zeigte sich dementsprechend ein wenig ratlos. „Mein Team hat im Finale eine tolle Leistung gezeigt“, erklärte sie, „damit bin ich mehr als zufrieden. Dass es nicht für Rang drei gereicht hat, ist schon schade. Immerhin zeigen die beiden Dreien einen Schritt in die richtige Richtung.“
In der Tat gelang dem Bremer B-Team eine ausdrucksstarke und fehlerfreie Vorstellung seiner Rocky-Choreografie, die eine Klasse besser war als noch bei den Deutschen Meisterschaften im vergangenen November. „Wir haben auch richtig viel gearbeitet. Und das letzte Trainingslager hat der Mannschaft noch einmal den entsprechenden Kick gegeben“, erklärte Uta Albanese den Leistungssprung ihrer Formation. Fehlte ihrem Team bei der DM noch der kämpferische Rocky Balboa in der Darbietung, so war er beim Bundesligaauftakt in Bremen angekommen.
B-Team sollte keine Angst haben
Auf einen spannenden Zweikampf mit der Buchholzer Formation dürfte es auch in den noch ausstehenden Bundesligaturnieren hinauslaufen. Allerdings geht es in zwei Wochen nach Buchholz und dort wartet im Hexenkessel des Gegners eine besonders schwere Aufgabe für das B-Team, das nach seiner tollen Vorstellung am Sonnabend jedoch keine Angst haben sollte.
Weniger spannend dürfte es jedoch an der Spitze der Bundesliga werden. Das A-Team von Trainer Roberto Albanese zieht mit seinem Programm „Noises, Voices, Melodies“ einsam seine Kreise. Innovativ, außergewöhnlich und tänzerisch perfekt entwickelt die Choreografie einen modernen, reformierten Formationssport. Dass die Tänzer und Tänzerinnen diese Choreografie lieben und verinnerlicht haben, ist sechs Minuten lang in jeder Phase spüren, bei jedem einzelnen Tanzschritt, der jeweils perfekt auf den Rhythmus der Musik abgestimmt ist. Dementsprechend wurde der Weltmeister der Lateinformationen von den 700 Zuschauern in Halle sieben frenetisch gefeiert.
„Das ist immer so besonders, wenn wir zu Hause tanzen“, sagt Julia Michaels, für die dieser Moment womöglich der letzte sein könnte. Die erfolgreiche Formationstänzerin, die schon mehr als 100 Turnier absolviert hat, zeigte sich gerührt, als sie vor der abschließenden Siegerehrung für ihre sportliche Leistung das goldene Formations-Tanzsportabzeichen des deutschen Tanzsportverbandes erhielt. „Ich denke schon, dass es jetzt Zeit ist aufzuhören“, sagt die 30-Jährige anschließend. So viele Jahre habe sie alles dem Sport untergeordnet, ist siebenmal Weltmeisterin geworden, hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Jetzt sei es Zeit für mehr Privatleben und den Beruf. „Ich werde nichts ausschließen, aber ich bin mir sicher, dass nach der Saison Schluss ist“, bekennt Julia Michaels.
Vom Ende seiner Formationskarriere wollte Thomas Friedrich am Sonnabend dagegen noch nicht sprechen. 25 Jahre tanzt er nun schon in der Bremer A-Formation, immer unter seinem Trainer Roberto Albanese, der sich bei seinem „Oldie“ für die Loyalität in all den Jahren bedankte. „Ich spreche noch nicht von Abschied“, erklärte der 38-Jährige. „Mal sehen, was wird. Alles ist möglich.“
Jetzt will Thomas Friedrich, der von seiner Formation goldene Tanzschuhe zum Jubiläum bekam, erst mal in den noch ausstehenden Bundesligaturnieren weiter Top-Leistungen zeigen. Denn, obwohl auch er alles gewonnen hat mit der Grün-Gold-Formation, scheinen Motivationsprobleme für ihn auch weiterhin völlig unbekannt zu sein.
Das Endergebnis im Überblick:
1. Grün-Gold-Club Bremen A (1 1 1 1 1 1 1)
2. FG TTC Rot-Weiss-Silber Bochum / 1. TSZ Velbert (2 2 2 2 2 2 2)
3. Blau-Weiss Buchholz A (4 4 3 3 3 3 3)
4. Grün-Gold-Club Bremen B (3 3 4 4 4 4 4)
5./6. FG TSZ Aachen / Boston Club Düsseldorf A (7 6 6 8 5 5 6))
5./6. TSG Backnang A (6 7 5 6 6 8 5))
7. 1. TC Ludwigsburg A (5 5 7 5 8 6 7)
8. TSC Residenz Ludwigsburg A (8 8 8 7 7 7 8)
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