
„Der Fußball steht ja auch im Vordergrund beim Futsal“, sagt Mirza Begovic. Er ist ein Pionier. Vor zwölf Jahren war Begovic in Brasilien, sah diese in Südamerika seit langem etablierte Variante und installierte den Futsal an der Bremer Uni. „Damals waren wir gemeinsam mit Münster die Ersten, die das in Deutschland gemacht haben“, erinnert sich der 33-Jährige.
Heute ist er nicht nur Spielertrainer des Futsalteams von Union 60 (FUTebol de SALao), sondern auch Co-Trainer der Bremer-Auswahl und eine Art „Futsal-Beauftragter“ des Verbandes. Die Bremer Vorreiterrolle ist allerdings einem Nachholbedarf gewichen. In anderen Städten, etwa Berlin und Hamburg, wird längst in Futsal-Ligen gespielt. Davon sind sie in Bremen noch entfernt; die Landesmeisterschaft vom Wochenende zählte zu den wenigen offiziellen Wettbewerben im BFV. „Wir müssen erst noch die Plattform schaffen, um für Begeisterung zu sorgen“, sagt Begovic.
Dass der DFB seine Landesverbände zur Etablierung des Futsals drängt, findet er gut. „Wir werden diesen Sport vorantreiben“, verspricht Heinz Günter Schmidt denn. Der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses bildete am Sonntag mit Detlef Schwarz und Jochen Heitmann die Turnierleitung. Ihm gefiel, was er in den sechs Stunden zu sehen bekam: „Vor allem, dass die Underdogs gut ausgesehen haben.“ Während des gesamten Wettbewerbs hatte es immer wieder Überraschungen gegeben, und im Finale setzte sich der Titelverteidiger SG Aumund-Vegesack (Bremen-Liga) auch nur knapp gegen den Landesligisten SC Vahr-Blockdiek durch (2:1).
Niemand bezweifelt also , dass Futsal in Bremen eine Zukunft hat. Aber wie wird sie aussehen? Heinz Günter Schmidt setzt auch auf die Unterstützung durch Mirza Begovic: „Mit ihm haben wir einen Fachmann, der Futsal lebt.“ Der Angesprochene betont, dass noch „viel zu tun“ ist. Für Begovic geht es dabei auch um Grundsätzliches. „Wir brauchen eine Halle, in der wir überhaupt regelmäßig Futsal spielen können“, sagt er. Dem Team von FUTbol de SALao, immerhin Bremer Vertreter beim norddeutschen Futsal-Pokal vor zwei Wochen, steht gerade eine Stunde in der Woche zur Verfügung. Zu wenig, um diesen Sport zu pushen. Man werde das mit einer Halle für Futsal schon hinbekommen, findet Heinz Günter Schmidt. Er möchte aber auch die Vereine zum „Umdenken anregen“. Noch sei Futsal auch in den Klubs ein mehr oder weniger ungeliebtes Kind. „Deshalb sollten wir versuchen, dass jeder Verein ein reines Futsalteam auf die Beine stellt, das nichts oder nur wenig mit dem Rasenfußball zu tun hat“, sagt der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses.
Bei den Spielern kommt diese Form des Hallenfußballs jedenfalls an. „Es ist schneller und nicht so hart“, sagt Rene Zachar von der SG Findorff. Er erinnert sich gut an ein normales Hallenturnier in der Vorwoche: „An der Bande war das mal wieder extrem gefährlich.“ Auch Zachars Teamkollege Jan Hohagen ist „auf jeden Fall dafür“, dass Futsal mehr in den Vordergrund gerückt wird. „Grätschen sind verboten, und Fouls werden viel schneller geahndet“, sagt der Findorffer. Hohagen hat noch einen gravierenden Unterschied ausgemacht: „Die Bälle sind zwar sprungreduziert, aber auch härter.“ Deshalb ließe sich mit diesem Spielgerät auch wuchtiger schießen. Von wegen: Weicheier.
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