
Herr Lubitz, Zehn Jahre Schoko-Cross an einem besonderen Termin mit steigenden Teilnehmerzahlen – warum ist für Sie gerade jetzt Schluss?
Gerrit Lubitz: Der zweite Weihnachtsfeiertag ist tatsächlich ein besonderer Termin, allerdings nicht nur für den Sport. Im nächsten Jahr ist Weihnachten ruhiger und ich kann wieder früher in den Skiurlaub.
Sie sind dann nicht als Zuschauer dabei?
Lubitz: Nein, neue Leute, neue Impulse. Wenn da einer rumläuft, der das immer gemacht hat, fragen ihn wieder viele nur nach allem Möglichen. Das stört nur.
Sven Eilinghoff: Das schaffen wir auch ohne ihn.
Michael Bruns: Besser!„
Nach dem Motto: „Jeder ist ersetzbar“?
Lubitz: Ja.
Ein Blick zurück – was hat sich verändert in den letzten zehn Jahren?
Lubitz: Gar nicht so viel. Ab dem zweiten Schoko-Cross haben wir Start und Ziel vor die Tribüne verlegt. Seit drei Jahren arbeiten wir in der Zeitnahme mit einem Drucker, der an die Stoppuhr angeschlossen ist, und die Ansage läuft über Lautsprecher statt über Megafon.
Die Strecke blieb immer gleich?
Lars Lüdemann: Fast. In einem Jahr hat eine Helferin mal versehentlich ein paar Markierungshütchen falsch aufgestellt. Das haben wir erst während des Laufes gemerkt und dann festgestellt, dass die Strecke dadurch sogar besser war. Also haben wir es beibehalten.
Gibt es denn sonst auch Pannen bei so einer Veranstaltung?
Lubitz: Immer wieder. Aber zum Glück fallen viele davon den Teilnehmern gar nicht auf.
Wie stellen Sie das ab?
Lubitz: Wir versuchen, uns das zu merken und im nächsten Jahr besser zu machen. Aber dann hat fünf Jahre etwas reibungslos funktioniert, und du bist so in der Routine, und dann läuft was falsch, womit du nie gerechnet hast. Kurz nach dem Lauf bin ich eigentlich nie so richtig zufrieden, aber das gibt sich mit den wohlwollenden Rückmeldungen der Teilnehmer danach.
Demotiviert das nicht für die Übernahme der Verantwortung?
Bruns: Nein, Fehler sind menschlich. Wir gehen da positiv ran.
Eilinghoff: Das passiert bei anderen auch, selbst bei nationalen und internationalen Meisterschaften.
Lüdemann: Und da wird teilweise ein deutlich höheres Meldegeld erhoben.
Ist der Schokocross denn eher günstig?
Lubitz: Die Kinderläufe sind frei, alle anderen zahlen einheitlich fünf Euro.
Bruns: Das wird andernorts als Nachmeldegebühr erhoben.
Eilinghoff: Manchmal denken wir, wir müssen es nur teuer genug machen, damit die Teilnehmerzahlen steigen.
Sind die denn aus Ihrer Sicht noch zu gering?
Lüdemann: Eigentlich nicht. Zuletzt waren immer so 250 Leute im Ziel. Das ist für den 2. Weihnachtsfeiertag morgens um zehn Uhr ziemlich beachtlich.
Lubitz: Stimmt. Der Schokocross läuft gut. Kinder könnten noch mehr kommen. Schließlich ist es frei, und es gibt Preise für alle.
Warum fehlen die Kinder?
Lubitz: Die Kinder haben schon Lust, aber oft wollen die Eltern nicht so früh raus in die Kälte.
Sie sprachen eben von Preisen. Was gibt es zu gewinnen?
Lubitz: Wir haben eigentlich jedes Jahr Preise im Wert von rund tausend Euro zu vergeben.
Die sind sicher größtenteils gesponsort. Von wem?
Lubitz: Neustädter Geschäftsleute, kulturelle Veranstalter, eine Designerin. Ich möchte vorsichtig sein. Wenn ich einzelne nenne, besteht die Gefahr, dass ich jemanden vergesse. Genauso wie bei den vielen Helfern, die Jahr für Jahr wieder dabei sind. Da soll sich niemand übergangen fühlen.
Der ATS Buntentor veranstaltet ja auch noch einen Staffellauf im Sommer und einen weiteren Crosslauf im Februar. Finden sich immer genügend Leute zum Helfen?
Eilinghoff: Wir müssen ja …
Bruns: Gerrit ist schließlich der Cheftrainer. (Alle lachen)
Training leiten Sie auch?
Lubitz: Nein, keine Zeit. Die Organisationstätigkeiten reichen völlig.
Dort gibt es also keine gravierenden Veränderungen?
Lubitz: Solange ich als Abteilungsleiter wieder gewählt werde, wohl nicht.
Gibt es Mitbewerber?
Lubitz: Nicht, dass ich wüsste. Das wäre aber auch nicht schlimm. Wenn jemand dauerhaft die Sache am Laufen hält, kann derjenige gerne übernehmen. Oder jemand kümmert sich punktuell um ein Projekt. Den Kuhcross am 19. Februar organisiert Marian Skalecki, für das Walken ist Jantje Dornhöfer zuständig, und Klaus Herdler hat mittlerweile eine ziemlich große Gruppe, die regelmäßig lauforientiertes Krafttraining absolviert.
Also wird es zukünftig gar nicht wirklich ruhiger für Sie?
Lubitz: Mal sehen. Wir haben mit dem Crow Mountain Survival ein neues Projekt. Da gibt es auch genug zu tun.
Worum geht es da?
Lubitz: Ein Parcours für einen Adventure-Lauf auf und neben dem Vereinsgelände. Das sind Läufe mit Hindernissen wie Holzwänden, Netzen, Matschgruben usw. Wettbewerbe dieser Art gibt es mittlerweile auch in Deutschland immer mehr, aber nur wenige Trainingsgruppen und keine angemessenen Trainingsgelände in der Region. Darum haben wir das im Frühjahr bei uns gebaut.
Das Interview führte Marc Gogol.
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