
Bremen. Katrin Salkic sah aus wie ein angeschlagener Boxer. Die Nase blutig, die Augenhöhle allmählich blau anlaufend. Doch Werders Handballerin strahlte trotz eines schmerzhaften Ellbogentreffers von Denise Engelke. „Der Sieg macht jeden Schmerz wett“, jubelte sie nach dem 29:28 (14:16)-Heimsieg in der 3. Liga über den TV Oyten. „Endlich haben wir gegen Oyten mal wieder gewonnen.“
Die Erleichterung war den Handballerinnen des SV Werder Bremen anzusehen. Sie tanzten ausgelassen im Kreis, als ob sie gerade die Meisterschaft eingefahren hätten. „Jetzt ist alles offen, wir sind wieder im Geschäft“, rief Werders Trainer Radek Lewicki seinen Spielerinnen zu. Die gaben prompt dreimal ihren Schlachtruf zum Besten. „Meine Mannschaft hat sich mittlerweile an unser hohes Ziel gewöhnt“, bilanzierte Radek Lewicki zufrieden.
Gegen Oyten waren es mehrere Faktoren, die vor rund 400 Zuschauer zum Heimsieg führten. Im Bremer Tor war Charlotte Schumacher nach der Pause um Längen besser als ihr Gegenüber. Vor allem aber waren die Gastgeberinnen den Niedersachsen in kämpferischer Hinsicht den entscheidenden Schritt voraus. „Wir haben den Kampf nicht angenommen und sind nicht so konzentriert gewesen. Außerdem haben wir zu viele Chancen ausgelassen“, meinte Oytens Trainer Sebastian Kohls und gratulierte dem Gegner.
In der Abwehr war es wiederum Julia Lupke, die als Spitze in der ungewöhnlichen Bremer 5:1-Deckung überzeugte. Der Neuzugang wurde auf dem Feld zur rechten Hand des Coaches und durfte als einzige Bremerin durchspielen. „Jule hat Großartiges geleistet“, lobte Lewicki sie.
Der SV Werder Bremen hatte in der ersten Hälfte bis zum 7:3 von Marilena Niemann klasse losgelegt (12.) und unter anderem davon profitiert, dass Sebastian Kohls die grippekranke Oytener Rückraumspielerin Kim Pleß lange Zeit auf der Bank schmoren ließ. „Zum Glück hatten wir unsere Schwächephase diesmal schon gegen Ende der ersten Halbzeit“, erklärte Radek Lewicki den ärgerlichen 14:16-Pausenrückstand.
Danach gaben die Gastgeberinnen immer mehr den Ton an. „Charlie“ Schumacher glänzte mit vielen Paraden, auf halblinks schien Katrin Salkic förmlich zu explodieren. Und im rechten Rückraum ging Marilena Niemann dorthin, wo es wehtat und übernahm Verantwortung. Werder setzte sich daher nach dem 20:20 teilweise in Unterzahl auf 24:21 ab.
Selbst der Ausfall von Salkic warf den SVW nur kurz aus der Bahn (24:23/50.). Die Entscheidung fiel, als Julia Lupke auf halbrechts durch die TVO-Deckung spazierte und zum 29:27 traf. Jacqeline Reinhold verkürzte auf 28:29, mehr passierte nicht.
SV Werder Bremen: Schumacher, Anschütz; Salkic (6), Kaiser (4), Nübel (n.e.), Barnstorff (4), Friedrich (1), E. Neumann (n.e.), N. Wassrodt, Lupke (5), Niemann (5), S. Wassrodt (n.e.), Börsen (4)
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