
„Da muss man schon etwas weinen“, sagte Tonya Rogge, die Präsidentin des Bremer Rennvereins. Und Frank Lenk, Vorstandsmitglied und Sprecher des Vereins, erklärte: „Diese Wucht hatte ich nicht erwartet. Die Veranstaltung wurde von einer tollen Stimmung und einer großen Traurigkeit getragen. Diese Mischung entlädt sich jetzt in Wehmut.“
Ex-Präsident und Vorstandsmitglied Andreas Jacobs pflichtete bei: „Ich bin sehr traurig, dass es diese Open-Air-Veranstaltung nicht mehr geben wird. Es war eine tolle Zeit.“ Zwei Jahre lang hatte der Rennverein um den Erhalt der Rennbahn gekämpft, „es war ein sehr langer Kampf mit vielen Hochs und Tiefs“, sagte Rogge.
Als das Aus zum Jahresende 2017 dann aber feststand, habe sie sich gemeinsam mit ihren Kollegen im sechsköpfigen Vorstand „sehr darum bemüht, diese Abschiedsveranstaltung durchzuführen, denn wir wollten auf gar keinen Fall lautlos verschwinden“, so die Präsidentin. Sie sei stolz darauf, „dass wir das hinbekommen haben; es war ein toller Renntag – und es waren viele Leute hier. Es wird mir auf jeden Fall fehlen.“
Tonya Rogge stand mit dieser letzten Äußerung nicht allein. „Ich habe zwei Tränen in den Augen“, sagte etwa der aus Hannover kommende Galopptrainer Karl Demme. „Es ist sehr schade, dass so eine schöne Bahn dichtgemacht wird.“ Der zweifache Jockey-Champion Alexander Pietsch (2015/2017), der selbst früher sieben Jahre als Stalljockey in Bremen gearbeitet hat und auch zum Abschluss noch mal in der Vahr in den Sattel stieg, sagte nur: „Es stimmt mich traurig.“
Für Andreas Wöhler, bis 2005 mit seinem Rennstall in Bremen beheimatet, war es „ein wehmütiger Tag“. Er habe hier seine Karriere gestartet und Bremen viel zu verdanken. „Von den Gegebenheiten her ist das hier eine Puppenstube", so der Trainer-Champion der Jahre 2009, 2011 und 2015. "Man mag gar nicht glauben, dass es der letzte Renntag gewesen sein soll“, sagte Wöhler und fügte an: „Vielleicht gibt es ja noch einen Turnaround.“
Eben dafür kämpft die Bürgerinitiative Rennbahngelände, die auch diese Veranstaltung nutzte, um mit Transparenten und Flyern auf ihre Ziele aufmerksam zu machen und eifrig Unterschriften für ein Volksbegehren sammelte. Unter dem Slogan „Hände weg von der Galopprennbahn“ warb die Initiative dafür, das Areal am Rande der Vahr „aus Verantwortung für die Zukunft als grüne Lunge und für Lebensqualität zu erhalten“.
Wahlberechtigte Bürger aus Bremen und Bremerhaven waren aufgefordert, sich in die Listen einzutragen; rund 50 Mitarbeiter hatte die Initiative um Sprecher Andreas Sponbiel, „selbst ein Vahrer Jung‘ und hier groß geworden“, dafür an diesem Tag mobilisiert.
Sponbiel sieht in einem Volksbegehren durchaus noch eine Chance, die „verfehlte Wohnungsbaupolitik der Stadt zu korrigieren“. Um für ein solches Volksbegehren zugelassen zu werden, benötigen die Mitglieder der Initiative in einem ersten Schritt rund 4000 Unterschriften; etwa 2000 – so die erste Schätzung – hatten die Mitarbeiter bis zum frühen Nachmittag bereits zusammen.
Das Engagement der Initiative sei toll, sagte Vereinspräsidentin Tonya Rogge. „Wir unterstützen das, alle Mitglieder unterstützen das.“ Und ja, betonte Rogge: „Ein bisschen Hoffnung ist noch da.“ Vorstandssprecher Frank Lenk wiederum stellte erfreut fest: „Diese Kulisse mit 7500 Besuchern ist doch ein klares Statement... die Leute lieben diese Anlage.“
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