
„Das musste ich machen“, sagt Benjamin Eta. Als der Bremer SV angefragt hatte, ob der Trainer im Sommer nicht vom TuS Schwachhausen zum Panzenberg wechseln wolle, gab es für ihn keinen Raum für allzu umfangreiche Gedankenspiele: „Ich habe relativ schnell gewusst, dass ich zum BSV wollte.“ Aber er sagt auch: „Ich musste trotzdem lange nachdenken, denn wir haben ja etwas aufgebaut in Schwachhausen.“
Seit 2016 sitzt der 39-Jährige auf der Bank des TuS. In dieser Saison gelang der Anschluss an die Spitze; lediglich drei Punkte trennen Schwachhausen vom Tabellenführer FC Oberneuland. „Wir wollen jetzt Meister werden“, betont Christof Frankowski. Den Abschied des Trainers kommentiert der Abteilungsleiter nur scheinbar lakonisch: „Alles wunderbar, ich freue mich für Benni.“
Tatsächlich ist Frankowski gar nicht so überrascht. Er kennt Benjamin Eta als ehrgeizigen Coach, über kurz oder lang wäre es so oder so zur Trennung gekommen. „Und es ist jetzt der zweite Trainerwechsel in 15 Jahren“, sagt Frankowski. Als Thomas Laesch vor Jahren seinen Abschied angekündigt hatte, wären die Sorgen im Umfeld auch groß gewesen. Dann kam Eta und führte die Elf in die Spitzengruppe. „Er hat den TuS einen Schritt weiter gebracht und geht nun zu einem Bremer SV mit ganz anderen Möglichkeiten.“
Bei diesen Möglichkeiten denkt man schnell ans Geld. Man darf wohl davon ausgehen, dass Eta ein deutlich größeres Honorar erhalten wird. Aber darum geht es nicht. „Sie sind weiter in den Strukturen und bei den Zuschauern“, betont der scheidende Trainer. Zudem verfolgt man Ziele, die den TuS Schwachhausen an seine Grenzen und womöglich darüber hinaus geführt hätten. Der BSV will nach wie vor in die Regionalliga, auch wenn dies im offiziellen Statement erst einmal keine Rolle spielt. „Wir wollen in der kommenden Saison wieder in den Kampf um die Meisterschaft und den Pokal einsteigen, und Benjamin Eta hat bewiesen, dass er eine Mannschaft an die Spitze führen kann“, meint Alfons van Werde, der 2. Vorsitzende des Vereins.
Er sagt dies quasi als Stellvertreter des derzeit erkrankten Ralf Voigt. Der Sportliche Leiter hatte den Kontakt zu Eta gesucht, bereits im letzten Jahr. Man weiß, dass Voigt – bis zum letzten Herbst selbst BSV-Coach – ein dominanter Macher ist. Ob er mit dem ambitionierten wie erfolgreichen neuen Trainer harmoniert? „Das Training und die Aufstellung sind meine Sache, und das weiß Ralf auch“, betont Benjamin Eta. Die Zusammenstellung des Kaders würde das Duo allerdings gemeinsam angehen. Natürlich besteht dabei auch die Möglichkeit, dass Eta den ein oder anderen Spieler mitnimmt von der Konrad-Adenauer-Allee zum Panzenberg. „Ich möchte eine richtig gute Truppe, und bei allen Mannschaften, die oben mitspielen, gibt es interessante Spieler“, sagt der zukünftige BSV-Coach.
Noch sei es allerdings viel zu früh für Spekulationen. Das gilt wohl auch für Maik Stolzenberger und Turan Büyükata. Die ehemaligen Assistenten von Ralf Voigt waren im Herbst zu den Chefcoaches befördert worden – und erfuhren am Montagabend, dass im Sommer Schluss sein wird. „Wir saßen noch vor drei Wochen zusammen, und der Vorstand war zufrieden mit unserer Arbeit“, sagt Büyükata. Insofern sei die aktuelle Entwicklung „ärgerlich“. Ebenso wie sein Kollege habe er deshalb erst einmal „eine Nacht drüber schlafen“ wollen. Mittlerweile geht Turan Büyükata aber davon aus, dass das Trainerteam bis zum Saisonende weitermachen werde. „Es macht ja auch brutal Spaß“, sagt er.
+++Dieser Artikel wurde aktualisiert um 19:50 Uhr+++
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