
Das Jahr geht in Mexiko zu Ende, zumindest das Sportjahr. In der kommenden Woche beginnt in Chetumal, an der mexikanischen Ostküste, ein Vier-Sterne-Turnier der World Tour im Beachvolleyball. Es geht um Prämien und wertvolle Punkte für die Rangliste, vier Sterne sind die zweithöchste Kategorie. Kim Behrens, die in Bremen aufwuchs, wird mit ihrer Partnerin Cinja Tillmann antreten, sie bereitet sich aktuell in den Niederlanden auf das Turnier vor. Behrens und Tillmann freuen sich auf den Wettkampf, sie sind für das Hauptfeld der besten 32 Teams nominiert.
Es ist schon etwas her, dass sie auf einem hochrangigen internationalen Turnier antreten durften. Inzwischen haben sie, sagt Kim Behrens, Klage eingereicht gegen den Deutschen Volleyball-Verband (DVV). Und zwar beim Landgericht Frankfurt/Main, Abteilung Kartellrecht. Die beiden Spielerinnen sehen sich benachteiligt, weil der Verband bei der Festlegung der Startplätze für internationale Turniere auf seine vier Nationalteams gesetzt habe. Anstatt die sportliche Rangliste zu berücksichtigen. „Wir fechten die Regeln und Strukturen an“, sagt Kim Behrens. Zudem strebe sie eine angemessene Entschädigung an.
Der Verband hatte Behrens/Tillmann von etlichen Turnieren abgemeldet. Das Duo durfte nur starten, wenn das deutsche Kontingent nicht von den vier Nationalteams ausgeschöpft wurde. Subjektive Einschätzungen hätten zur Entscheidung geführt und nicht die gezeigte Leistung. Niclas Hildebrand, Sportdirektor Beachvolleyball beim DVV, will gar nicht bestreiten, dass Behrens/Tillmann zu Beginn der Saison punktemäßig zu den besten vier deutschen Teams zählten. Er verweist jedoch darauf, dass zu Jahresbeginn die Teams neu zusammengestellt wurden. Und die jeweiligen Ranglisten-Punkte noch aus alten Verbindungen stammen würden.
Aktuell sind Kim Behrens und Cinja Tillmann Nummer 33 in der Welt – und Nummer fünf in Deutschland. Sie hätten ja auch weniger Gelegenheit als andere gehabt, Punkte zu sammeln, argumentiert Behrens. Hildebrand sagt: „Aber dort, wo sie Punkte sammeln konnten, haben sie sich auch nicht entsprechend durchsetzen können.“ Er sieht das Team „definitiv auf Rang fünf“ in Deutschland.
Man bleibe im Verband dabei, dass es die richtige Entscheidung war, wie die Spitzenteams eingestuft wurden. Kim Behrens und Cinja Tillmann werden als Perspektivteam geführt. Hildebrand betrachtet beide Spielerinnen als Abwehrspezialistinnen, die sich mittelfristig jeweils mit einer Block-Spezialistin zusammentun müssten. Zur Klage der Spielerinnen könne er sich nicht konkret äußern, sie sei noch nicht beim Verband eingegangen. Das weitere Vorgehen müsse abgewartet werden. Nur so viel: Das gegenseitige Vertrauen werde natürlich auf die Probe gestellt. Auch wenn er Verständnis für die schwierige Situation des Duos habe und die ganze Sache für ihn auch nicht eben angenehm sei.
Zu Jahresbeginn hatte unter den deutschen Spitzenteams im Beachvolleyball eine Art großes Stühlerücken eingesetzt. Weil in diesem Zuge ihre Partnerin Sandra Ittlinger aus Berlin an die Seite von Chantal Laboureur rückte, musste Kim Behrens sich neu orientieren. Sie fand schließlich Cinja Tillmann und den neuen Standort Münster. So vertrackt die Lage auch ist: Das soll erst mal so bleiben. Kim Behrens und Cinja Tillmann haben beschlossen, auch die Saison 2020 gemeinsam zu bestreiten.
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