
Wann und wer das Papier aufgesetzt und unterschrieben hat, weiß Holger Franz auch nicht mehr. „Meines Wissens muss das in den 70er-Jahren gewesen sein“, sagt der Vizepräsident des Bremer Fußball-Verbandes (BFV). Unter den Folgen der Erklärung hatte der Bremer Fußball bis jetzt zu leiden. Denn für den kostenintensiven Austausch von Leuchtmitteln auf den Bremer Sportplätzen war demnach bislang der BFV zuständig. Das ist noch immer so, aber mit einem Senatsbeschluss vom Dienstag kommt plötzlich sehr viel Licht in den Bremer Fußball – und der muss nicht mal was dafür zahlen.
Im Zuge eines Klimaschutz-Paketes hatten die Senatsressorts die Möglichkeit, Gelder für besondere Maßnahmen in Anspruch zu nehmen. Das Sportamt unter Führung der Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) wollte diese Chance nutzen, um die Bremer Sportplätze mit LED-Licht auszustatten. Am Dienstag dann wurden die von Stahmann geforderten 1,8 Millionen Euro zum „Austausch von herkömmlichen Flutlichtstrahlern gegen LED-Strahler auf Bremer Sportanlagen“ (so heißt es in der Beschlussvorlage) abgenickt. Der Magistrat in Bremerhaven hatte für dieselbe Maßnahme 409.400 Euro angemeldet und bewilligt bekommen. Somit können Bremer und Bremerhavener Fußballplätze für insgesamt 2,2 Millionen in Sachen LED-Flutlicht umgerüstet werden.
Für den Bremer Fußball ist das, so drückt es Holger Franz, „ein echter Glücksfall“. Und das scheint noch untertrieben zu sein. „Es ist das Beste an Infrastruktur, was uns derzeit passieren kann.“ Das Sport-Ressort teilte mit, dass der Antrag so ausgelegt sei, dass alle 55 öffentlichen Sportplätze in Bremen und Bremen-Nord mit ihren insgesamt 219 Flutlichtmasten umgerüstet werden können. Schon heute seien einige Bezirkssportanlagen auf LED umgestellt: Blockdiek, Borgfeld, Horn-Lehe (Kleinfelder), Grolland, Rönnebeck, Vinnenweg in Oberneuland und Obervieland. Stahmann selbst erklärte: „Die LED-Technologie auf Sportplätzen führt zu ganz erheblichen Energieeinsparungen. Sie entlastet damit die Kassen und die Atmosphäre von klimaschädlichen Gasen.“ Damit leiste auch der Sport einen spürbaren Beitrag zum Umweltschutz.
Wie die Umrüstung jetzt genau vonstattengeht, wird derzeit geprüft. Der BFV geht davon aus, dass sich zwei Ingenieurbüros um die LED-Ausstattung kümmern werden. Vor Ort werde es auf den Anlagen eine Ortsbegehung geben, danach eine genaue Planung. „Alle Vereine werden abgeklappert“, sagt Franz.
Für den Bremer Fußball sind die Fördergelder ein Segen. Denn bisher musste der Verband den Austausch von Leuchtmitteln auf den Sportplätzen organisieren und bezahlen – als einziger Verband deutschlandweit. Bislang lief das Prozedere meist so ab: War ein Flutlicht kaputt, musste der Verband mit einer Hebebühne anrücken, um die Lampen auszutauschen. Weil allein der sogenannte Steiger täglich 300 Euro kostet, wurden mehrere Sportplätze an einem Tag angefahren. Mit der Folge, dass kaputte Lichtmasten nicht immer sofort repariert wurden. Vor einigen Jahren konnten immerhin gleich auf fünf Bezirkssportanlagen die Lichter saniert werden, auch da beteiligte sich das Sportamt bereits mit einem Drittel an den Kosten. „Aber das war der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Franz.
Mit dem Einsatz von LED-Lampen soll sich das alles grundlegend ändern. „Auf den Plätzen wird durch die neue Technik ein ganz neues Gefühl entstehen, vielen geht wirklich endlich ein Licht auf“, glaubt der BFV-Vizepräsident. Denn dann könnten die Lichter individuell gesteuert werden. „Jetzt ist es auf vielen Anlagen ja noch so, dass immer alle Lichter brennen, auch wenn nur zwei Masten gebraucht werden.“ Die neue Technik sei deshalb energie- und damit auch kostenschonend für die Vereine. Durchschnittlich soll damit eine Energieersparnis von 40 Prozent erreicht werden. „Und die LED-Lichter können alle per App gesteuert werden, das Handling wird viel einfacher.“
Für Franz ist die neue Licht-Ausstattung ein echtes Geschenk an die Vereine. „Für uns geht es nach den langen Corona-Monaten auch darum, die Mitglieder weiter an die Vereine zu binden.“ Oder im besten Fall sogar neue Spieler und Spielerinnen zu gewinnen. Dafür sei die Ausstattung auf den Sportanlagen ein wichtiges Kriterium. „In Bremen-Nord wurden bei vielen Vereinen zuletzt die Umkleidekabinen saniert oder sogar neu gebaut“, sagt Franz. Dass die Politik jetzt weitere Finanzmittel für die Infrastruktur bereitstelle, sei für den Sport allgemein ein wichtiges Zeichen.
Vorteile der LED-Beleuchtung
Die klassische Glühlampe als Leuchtmittel im Haushalt hat längst ausgedient, Gleiches gilt für die Energiesparlampen. Die LED-Lampen (Abkürzung für Light Emitting Diode) halten bis zu 50.000 Stunden, bei Glühbirnen waren es gerade mal 2000 Stunden. Durch eine hohe Effizienz bei der Lichtdauer fällt der Energieverbrauch um das bis zu Achtfache geringer aus. Um eine Deckenlampe mit einer 100-Watt-Lampe zu ersetzen, genügt eine LED-Leuchte mit zwölf bis 16 Watt, enorme Stromkosten können gespart werden. Anders als Energiesparlampen enthält die LED-Technik kein Quecksilber und kann als Elektroschrott und nicht als Sondermüll entsorgt werden. Außerdem ist es stufenlos dimmbar.
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