
F 5. Und nochmal F 5 – immer wieder drückt Hinrich Arkenau diese Taste seines Laptops, um die aufgerufene Seite zu aktualisieren. Fieberhaft verfolgt der Bremer Golfprofi im Liveticker die Ergebnisse aus dem spanischen Lumine Golf-Club, wo die Finalrunde der European Qualifying School ausgetragen wird. Während die Spieler in Tarragona darum kämpfen, sich eine Tourkarte für die kommende European-Tour-Saison zu sichern, ist Arkenau in seinem heimischen Wohnzimmer zum Zuschauen verbannt. Der 29-Jährige hat die Qualifikation für dieses Saisonfinale verpasst und tut, was er tun kann: Er drückt die Daumen – und die Taste F 5.
Dann – endlich – gibt es für Hinrich Arkenau die frohe Kunde: Er steigt auf. In der kommenden Saison wird der für den Club zur Vahr spielende Profi in der European Challenge Tour an den Start gehen, das ist die zweithöchste Liga im Golfsport. „Die Erleichterung“, sagt er, „war riesig.“ Und er sagt auch: „Manchmal braucht man Hilfe von Freunden.“ Der Freund heißt in diesem Fall Hurly Long. Der 24-Jährige aus dem hessischen Heppenheim war nicht nur als Sieger aus der Pro Golf Tour 2019 hervorgegangen, sondern hatte sich nun in Spanien auch noch direkt die Tourkarte für die Challenge-Ebene erspielt. Wodurch Arkenau in den Genuss kommt, als Sechster der abgelaufenen Saison der Pro Golf Tour doch noch aufzurücken.
„Ich habe Hurly sofort eine Dankesnachricht geschickt“, sagt Hinrich Arkenau. Und die Antwort kam prompt: „Gerne. Du hast es verdient“, schrieb Long. Man kennt sich eben, denn so eine Tour ist lang. Beinahe Woche für Woche treffen sich die Golfspieler bei diversen Turnieren auf irgendwelchen Plätzen in Europa und Afrika. Sie verbringen dabei viel Zeit in den Hotels, kommen ins Gespräch, tauschen sich aus – und schließen auch Freundschaften. Der Umgang, schildert Arkenau, ist sehr respektvoll, und weil jeder selbst für seine Leistung verantwortlich ist und seinen eigenen Ball spielt, gibt es untereinander auch keine Rivalität, sagt der Bremer.
Im fünften Jahr ist Hinrich Arkenau nun schon als Golfprofi aktiv. Nach einer ersten Schnuppersaison hatte er sich nach und nach ambitioniertere Ziele gesetzt und den Sprung von Liga drei in Liga zwei, also den Aufstieg in diese Challenge Tour, ins Visier genommen. Fünf direkte Aufstiegsplätze werden auf der Pro Tour Jahr für Jahr ausgespielt. Und nachdem er 2018 als Siebter des Endklassements dieses Ziel knapp verpasst hatte, war Arkenau in dieser Saison, die er mit einem Turniersieg in Ägypten eröffnet hatte, lange Zeit drauf und dran, einen dieser begehrten Top-Fünf-Plätze zu erreichen. Bei der letzten, für Arkenau 20. Veranstaltung der Saison aber, war der gebürtige Lohner noch aus den Aufstiegsrängen gerutscht – und hatte deshalb auf die Hilfe eines Freundes hoffen müssen.
Nach diesem Abschlussturnier in Adendorf in der Lüneburger Heide sei er „ziemlich am Boden“ gewesen, sagt Arkenau. Zuvor hatte seine Formkurve noch gestimmt. Immerhin hatte er vier der vorangegangenen fünf Turniere auf einem Top-Ten-Platz abgeschlossen und so noch fleißig Punkte für die Rangliste gesammelt. Vor Adendorf aber gab es eine sechswöchige Pause, „und die ist mir nicht bekommen“, sagt Hinrich Arkenau. Bei widrigen Bedingungen mit Regen und starkem Wind habe er dort zudem schlecht gespielt – und es somit versäumt, aus eigener Kraft die Früchte einer langen Saison zu ernten.
Dank Hurly Long ist diese Ernte nun aber doch noch gerettet worden. Arkenau, die Nummer 20 der deutschen Rangliste, spielt damit künftig also in einer ganz anderen Liga. Allein die Preisgelder, die es auf der Challenge Tour zu verdienen gibt, sind zehnmal so hoch. Arkenau freut sich auf diese Herausforderung. Weil der Tourplan anders gestaltet ist und die Saison erst Ende April anstatt Mitte Januar beginnt, hat er jetzt zunächst einmal etwas Zeit zum Durchatmen. Aber auch Zeit für eine intensivere Vorbereitung, „das ist das Schöne“, sagt er. Nun könne er auch mal gezielt an Dingen arbeiten, an der Schwunggeschwindigkeit beispielsweise. „Und die Konstanz und das Putten sind auch immer ein Thema.“
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