
Nicht nur wegen ihrer langen Tradition sind die Sixdays praktisch ein Volksfest, sagt Uwe Rohde. Die Veranstaltung biete alles, was zu einem guten Fest dazugehört, vor allem Stimmung. „Die Bremer transportieren das Feiergefühl über den Jahreswechsel hinaus“, sagt der 62-Jährige. Rohde ist Schauspieler, Sänger, Radsportfunktionär – und seit fünf Jahren Botschafter des Sechstagerennens.
Normalerweise rührt er im Vorfeld der Veranstaltung kräftig die Werbetrommel. Während der Sixdays kümmert er sich dann um die Gäste, vor allem um die, die nicht ganz so viel von dem verstehen, was auf der Rennbahn vor sich geht. Dafür ist Rohde genau der richtige Ansprechpartner – denn der Sport begleitet ihn bereits sein ganzes Leben. Das erste Fahrrad, ein Gefühl der Freiheit. Zu Fuß konnte Rohde nur die eigene Nachbarschaft erkunden, mit dem Rad schließlich die ganze Stadt. „Dieses Gefühl ist geblieben“, sagt er. In seiner Jugend schließt er sich einem Radsportverein in Wuppertal an und fährt Rennen – leider erfolglos, wie er sagt. Seiner Leidenschaft für den Sport tut das keinen Abbruch, mehrfach nimmt er an Rad-Marathons teil, zwischen Paris und Brest oder London und Edinburgh. Rohde lebt den Sport und setzt sich für ihn ein. Er ist Vizepräsident des Radsportverbands Schleswig-Holstein und des Bunds Deutscher Radfahrer. Und er ist Botschafter der Bremer Sixdays.
Festcharakter, Feierstimmung, Sportevent – die Sixdays haben viele Facetten. Für Rohde steht das im Vordergrund, was auf der Bahn passiert. „Ich lasse mir kein Rennen entgehen und fiebere mit.“ Am liebsten sitzt Rohde auf den Rängen, im Inneren sei es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. „Von außen kann man besser verfolgen, wer gerade in Führung liegt.“ Nur eben 2021 nicht. Vor mehr als einem halben Jahrhundert fiel der Startschuss für das erste Sechstagerennen, seitdem hat die Veranstaltung Jahr für Jahr im Januar stattgefunden. Die zuletzt 59.000 Besucherinnen und Besucher an sechs Tagen, gemeinsames Feiern, körperbetonte Duelle auf der Rennbahn – nicht zu verantworten während der Pandemie. „Jeder in unserer Gesellschaft ist zurzeit von Corona betroffen“, sagt Rohde. „Ich glaube, dass sich die Menschen dann doppelt freuen werden, wenn wir wieder näher zusammenrücken können.“
Bei den Sixdays gehe es um die Gemeinschaft, so Rohde. „Beim Radsport ist es egal, wer gewinnt. Alle Menschen freuen sich miteinander. Das ist auch bei der Tour de France so.“ Eine Einstellung, die er im Fußball manchmal vermisse. Dort gehe es oft nur darum, die eigene Mannschaft siegen zu sehen, statt den Spitzensport zu genießen. „Im Radsport gibt es ein sehr faires Verhalten. Das ist eine Haltung, die wir in der Gesellschaft brauchen.“
Für Uwe Rohde bedeutet die Corona-Krise finanzielle Einbußen, dramatisieren möchte er seine Situation aber nicht. Auch für Schauspieler war das Jahr 2020 nicht erste Sahne. Produktionen wurden gestoppt, Etats gekürzt. Rohde, dessen Bruder Armin zur ersten Kategorie deutscher Schauspieler zählt, hatte in zwei Folgen der Fernsehreihe „Die Küstenpiloten“ Engagements, 2019 war er in dem Kinofilm „Der Goldene Handschuh“ zu sehen. Jetzt nutzt er die freie Zeit, um Geschichten zu schreiben – und um sich Gedanken zu machen. „Ich bin neu sensibilisiert für unsere Umwelt und die Gesellschaft.“
Alle sehnen sich in diesen Tagen nach Normalität, Rohde denkt besonders an die Fahrer. Die Leistungssportler hätten einen Fahrplan für Training und Rennen. Da spielen auch die Sixdays in Bremen eine Rolle, als Teil der Vorbereitung für die Olympischen Spiele zum Beispiel. „Es ist hoch kompliziert, dieses Leistungsniveau aufrechtzuerhalten“, sagt Rohde. Stattdessen befänden sich die Fahrer gerade in einer Schwebe. Wie das Jahr weitergeht – unklar.
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