
Wenn der Begriff Pferdenarr auf einen zutrifft, dann auf Hergen Forkert. Seit 40 Jahren sitzt der Springreiter erfolgreich im Sattel, 2005 haben er und seine Familie Bremens erfolgreichstes Turnier auf ihrer Reitanlage in Oberneuland ins Leben gerufen. Sein Herz schlägt für Hannoveraner – bereits sein Vater hat die Warmblüter gezüchtet. Im vergangenen August hat Forkert eine weitere Aufgabe übernommen: Er ist neues Präsidiumsmitglied im Hannoveraner Verband, gewählt für drei Jahre. Sein Ziel: Die Springpferdezucht zu modernisieren und das Verhältnis zwischen Verband und Mitgliedern wieder zu verbessern. „Ich möchte den Züchtern mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt der 48-Jährige.
Der Bremer ist Teil einer Rundumerneuerung der größten deutschen Pferdezuchtorganisation. Neben der Neuwahl der Ehrenamtsgremien ist im vergangenen Jahr auch eine Reform der Verbandsstruktur in Kraft getreten. Zuletzt war im Dezember nach mehr als anderthalb Jahren ein Rechtsstreit zwischen dem Verband und seinem ehemaligen Zuchtleiter und Geschäftsführer Werner Schade mit einem Vergleich sowie einer Abfindung von 145.000 Euro beendet worden.
Die Zeichen stehen auf Neuanfang – und Hergen Forkert, der widmet sich ganz dem Springen. Die ersten Projekte sind bereits angelaufen. „Wir haben ein neues Springpferde Masters auf den Weg gebracht, nur für Hannoveraner“, sagt er. Auf dem sollen sich die Vier- bis Siebenjährigen messen, nach einem internationalen Modell, das sich bereits in den Niederlanden und Belgien etabliert habe. „Anfang Dezember fand das erste Treffen statt. Da sind hervorragende Pferde gezeigt worden.“ Während des Masters soll außerdem die Körung der Springpferde stattfinden – bisher wurde diese zusammen mit der der Dressurpferde angesetzt. „Wir wollen in Verden vier oder fünf Tage reines Springprogramm haben“, erklärt das Präsidiumsmitglied.
Forkert möchte außerdem eine gewisse Glaubwürdigkeit zurück in die Organisation bringen. „Viele haben sich nach den Querelen im Vorstand abgesondert und sind zu einem anderen Verband gegangen.“ Es sei ihm ein großes Anliegen, dass sie auch im Hannoveraner Verband erneut mehr Wertschätzung erfahren. „Züchter sollen sich bei uns mit ihrem Stuten wieder wohlfühlen und Verden wieder zu einem Treffpunkt werden, an dem wir uns über die Zucht austauschen und auch diskutieren können.“ Auch das Verhältnis zum Landgestüt Celle habe sich bereits verbessert, sagt Forkert. „Das ist mir ein großes Anliegen.“
Der Pferdefreund ist kein Verbandsmensch, sondern kommt aus den Reihen der Züchter. In den vergangenen Jahren habe er auf der Anlage Rosenbusch „sein eigenes Ding gemacht“, gemeinsam mit seinem Bruder Marten. Nachts aufzustehen und zu warten, wann das Fohlen zur Welt kommt – das hat Forkert schon als Kind leidenschaftlich gern gemacht. „Wir haben immer Hannoveraner gezüchtet“, erzählt er. Und auch seine größten sportlichen Erfolge hat er auf dem Rücken dieser Pferderasse gefeiert. „Aber ehrlich gesagt“, so Forkert, „hat ein gutes Pferd keinen Brand und keine Farbe. Ich mag Pferde sowieso unheimlich gern.“ Doch das hannoversche Tier ist seit Kindertagen eine Konstante in seinem Leben. Vergangenes Jahr kam die Anfrage der Zuchtorganisation. „Ich weiß, was mir als Züchter immer gefehlt hat. Und wenn ich mich schon schon mal mit einbringe, habe ich auch etwas erreicht.“ Neben dem Verhältnis zwischen der Organisation und ihren Mitgliedern hat laut Forkert auch die Qualität der Hannoveraner Zucht gelitten. „Ende der 80er Jahre ist die ganze Welt nach Verden gekommen und hat Hannoversche Spring- und Dressurpferde gekauft, weil es eine solche Zucht woanders nicht gab“, erzählt Forkert. Seitdem hätten andere Zuchtorganisationen aber aufgeholt. „Wir haben uns mit unserer Zuchtpolitik im Kreis gedreht.“ Das Ergebnis: „Heute sind fast nur noch Oldenburger oder Holsteiner im Bereich Springen bei Olympia.“
Züchten sei zwar auch eine gewisse Glückssache, doch Züchter könnten bereits eine Menge erreichen, wenn sie nur mit den sehr guten Stuten arbeiteten – die, die bereits eigene Leistungen erbracht hätten oder aus deren Vorfahren erfolgreiche Stämme hervorgegangen seien, erklärt er. „Wenn die Pferde vermehrt rittig sind, eine gute Größe und ein gutes Fundament haben und dann auch typvoll sind, lassen sie sich am Ende auch viel besser vermarkten.“ Die Erfahrungen hat er auch in seiner Zucht gemacht. „Wenn eine gute Stute in die Zucht kommt, kommt auch ein gutes Produkt heraus“, so Forkert. „Das haben viele noch nicht verinnerlicht.“ Außerdem müsse das Züchten einfacher gemacht werden, besonders die Auswahl der Hengste. „Das darf nicht mehr so viel Bürokratie in Anspruch nehmen.“
Forkert will die Springpferdezucht im Hannoveraner Verband umkrempeln, doch er weiß, dass das nicht von heute auf morgen geht. „Es dauert mit Sicherheit ein bis zwei Generationen, bis wir einen richtigen Fortschritt sehen.“ Den ehemaligen Vorstand möchte er für zuletzt getroffene Entscheidungen nicht verurteilen. „Aber es ist vieles schiefgelaufen in der Vergangenheit und das muss korrigiert werden.“ Forkert ist zuversichtlich: „Bisher erlebe ich eine sehr harmonische Zusammenarbeit.“
Springturnier des SC Rosenbusch-Oberneuland soll stattfinden
„Wir haben unser Turnier angemeldet“, sagt Hergen Forkert. Vom 27. bis zum 30. Mai soll Bremens größtes Springturnier auf dem Gelände des RC Rosenbusch-Oberneuland wieder stattfinden, nachdem es wegen des Virus vergangenes Jahr abgesagt wurde. „Wenn es die Corona-Pandemie erlaubt, soll es in der Größenordnung stattfinden, wie wir es immer gemacht haben“, sagt Forkert. „Ansonsten entsprechend den Hygiene-Vorschriften in einem kleineren Rahmen.“ Gut 200 Reiter aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland seien vergangenes Jahr erwartet worden, um an den drei Turniertagen an Springprüfungen bis zu Klasse S*** teilzunehmen. Bis zu 5000 Besucher hatten nach Angaben der Veranstalter das mehrtägige Event in den vergangenen Jahren besucht.
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daß den frauen nicht anders geholfen werden kann.
'wir sind immer ausgelastet' ist kein grund zur freude.