
16:26,56 Minuten über 1500 Meter Freistil. Diese Zeit erzielte Bremens Ausnahmeschwimmer Florian Wellbrock im Dezember 2012, mit 15 Jahren. 17:18,13 Minuten. Das ist die Zeit von Fabio Röpe, 15 Jahre, im September 2018. Für ihn eine neue Bestzeit auf der Distanz – und das gleich zu Beginn der Saison. Die Bremer Landesmeisterschaften „Lange Strecke“ auf der Kurzbahn gelten als Startschuss ins neue Wettkampfjahr. Dabei konnte auch der Nachwuchs zeigen, wie es um ihn steht.
Einer der vielversprechendsten Nachwuchsschwimmer ist eben jener Fabio Röpe, der bei den Titelkämpfen gleich zwei persönliche Bestzeiten aufstellte. Auch über 400 Meter Lagen war er nie zuvor schneller gewesen als 4:43,50 Minuten. Das reichte für den Meistertitel in seinem Jahrgang 2003, das reichte jedoch nicht für die Gesamtwertung, in der er aber immerhin in beiden Disziplinen auf dem Treppchen stand.
Dennoch hinke der Vergleich mit Wellbrock, sagten sowohl der Athlet selbst als auch sein Trainer Axel Lucius vom SV Bremen 10. Wellbrock, der Langstreckenschwimmer. Röpe, der Sprinter, der sich in allen vier Disziplinen wohlfühlt. Besonders im Schmetterlingsstil schwimmt er gern mal allen davon, allerdings wurden die Landesmeisterschaften nur über die Lagen-Disziplin und im Freistil ausgetragen.
Bis Dezember wird der Schwimmer seine Zeiten noch weiter verbessern. „Das wird automatisch passieren“, prophezeit Trainer Lucius. Die Wellbrock-Zeit soll kein Maßstab sein, ehrgeizig ist Fabio Röpe trotzdem. „Ich habe große Ziele vor Augen“, sagt er. Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Mai nächsten Jahres will er aufs Podest und danach vielleicht auch schon international starten.
Die Möglichkeit war nie größer als jetzt. Der Deutsche Olympische Sportbund habe dem Leistungsschwimmen eine neue Struktur gegeben, erzählt Uwe Hilbrands, Fachwart Leistung beim Landesschwimmverband Bremen. Im Rahmen der Neustrukturierung seien alle Landesverbände angeschrieben und um Empfehlungen für den nationalen Nachwuchskader gebeten worden.
Unter Bremer Schwimmern erfüllen Fabio Röpe und der 17-jährige Jonathan Seele von der TSG Huchting/Blumenthal die Kriterien. Seele holte aktuell Silber über 800 Meter, wurde über 1500 Meter Freistil Vierter hinter Röpe und Fünfter über 400 Meter Lagen.
„Ich weiß nicht genau, wie viele Plätze zur Verfügung stehen“, sagt Uwe Hilbrands. Er hofft, dass die beiden Athleten durch die Empfehlung die Chance haben, zu einer Leistungsdiagnostik oder einer anderen Trainingsmaßnahme zu fahren. Die neuen Möglichkeiten tun sich auch auf, weil der Bremer Verband seit zwei Jahren eine neue Linie fährt und sich an nationalen Kriterien orientiert, die über dem liegen, was in Bremen bisher zugrunde gelegt wurde. „Die Vereine haben das angenommen“, sagt Uwe Hilbrands.
Und die Schwimmer ebenso. Einer, der ein Zeichen setzte, ist der zwölfjährige Jaan Pasko von der TSG Huchting/Blumenthal. Bei der Landesmeisterschaft schwamm er 800 Meter Freistil in 9:48,69 Minuten und blieb über 1500 Meter unter 19 Minuten. Damit wurde er zwar nicht Landesmeister, aber es reicht aktuell für den Spitzenplatz in den Bestenlisten des Deutschen Schwimm-Verbands in seinem Jahrgang.
Die nächste Generation Leistungsschwimmer in Bremen hat also eine Duftmarke gesetzt. Das schaffen sie nur, wenn sie viel Eigeninitiative zeigen, sagt Axel Lucius. „Es gibt viel Ablenkung für Kinder und Jugendliche.“ Nicht nur, dass sie bis nachmittags in der Schule sitzen und danach noch Hausaufgaben machen müssen. Auch das ganze Drumherum habe sich verändert. Die Kinder müssen es wirklich wollen, abends noch ins Training zu gehen. Dazu komme die Bädersituation in Bremen. „Darüber kann man als Trainer nicht glücklich sein“, so Axel Lucius.
Darauf, wie paradox die Lage der Bremer Bäder ist, machte Tobias Bader, der Pressewart des Landesverbandes, aufmerksam: Für die Landesmeisterschaft auf der Kurzbahn wurde in der Hälfte des Beckens im Unibad eine Brücke eingebaut, um die eigentlich 50 Meter langen Bahnen zu halbieren. Dadurch nutzten die Schwimmer rund dreiviertel des Beckens und haben das auch nur angemietet.
Der Rest sollte der Öffentlichkeit vorbehalten werden; die Schwimmer durften sich dort nicht ausschwimmen, wie es eigentlich nach den langen Distanzen sein sollte, erklärte Tobias Bader. Die Öffentlichkeit wurde jedoch am Eingang darüber informiert, dass das Unibad wegen einer Veranstaltung geschlossen sei. Die freie Wasserfläche blieb ungenutzt.
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