
Jede Ecke der großen Sporthalle wurde genutzt, um sich aufzuwärmen, sich zu motivieren oder nochmal an den eigenen Abwehr- oder Angriffstechniken im traditionellen Karate zu feilen. Unter den 230 Sportler fieberte auch der Shogun-Nachwuchs ihren Einsätzen entgegen.
Die beiden jüngsten Bremer Starter, die zehnjährigen Enes Redah und Noel Vollstedt begannen in der Disziplin Kata. Bei diesem Formenkampf ohne Partner, der von den Kampfrichtern nach Dynamik, Korrektheit und Ausstrahlung bewertet wird, konnte sich Enes mit sauberen, schnellen Techniken gegen die Konkurrenz aus Berlin, Osnabrück und Hannover durchsetzen. Auch sein Freund Noel Vollstedt konnte in der Vorrunde eine prima Kata präsentieren. In dieser Disziplin werden in den Vorrunden die Katas gleichzeitig mit dem entsprechenden Gegner vorgeführt.Wer die meisten der fünf Kampfrichter von sich überzeugen kann, kommt in die nächste Runde. B einem Unentschieden kommt es zu einer Verlängerung und gleich im Anschluss muss eine weitere Kata gezeigt werden.
Festgelegte Angriffstechniken
Dies war bei Noel Vollstedt gegen seinen Kontrahenten aus Helmstedt der Fall, und bei der zweiten Kata hatte sein Gegner in punkto Sauberkeit der Ausführung ein wenig die Nase vorn. „Macht nichts“, tröstete sich der quirlige Noel, „gleich geht es im Kumite für mich weiter“. Tatsächlich konnte er seine Enttäuschung gut wegstecken und schaffte es fast bis in das Gruppenfinale. Enes Redah dagegen hatte noch das bisschen mehr Sauberkeit und Dynamik in seinen Techniken, sodass er gegen seine Gegner aus Barleben, Sehnde und Berlin punktete und sich verdientermaßen die Bronzemedaille erkämpfte.
Der Kumite-Wettbewerb für Kinder beinhaltet noch keinen Freikampf, sondern es werden im Wechsel drei festgelegte Angriffstechniken ausgeführt, die der Verteidiger abwehren und kontern muss. Bei den Bremern lief es in dieser Disziplin nicht ganz so rund. Sie starteten durch ihre höhere Gürtelgraduierung in einer anderen Klasse. Der ebenfalls zehnjährige Flamur Mlokit zeigte sich von seiner starken Seite, leider bekam er zwei eindeutige Punkte nicht bewertet und musste sich gleich in der ersten Runde trotz seiner beachtlichen Leistung geschlagen geben.
Für Ben Auschner war es der erste Wettkampfstart. „Seit fünf Jahren trainiert Ben schon eifrig Karate, und wir finden es schon toll, dass er sich ein Herz gefasst hat und heute einfach mal startet“, sagte Shogun-Trainerin Kirsten Manske. Für Ben und auch für Emil Hepp ging es jedoch nach der Vorrunde nicht weiter. Für Flamur Mlokit war der Pokal in der Disziplin Kata greifbar. In den Vorrunden zeigte er starke Kata‘s und kam verdient in die Endrunde. Im Finale mußte er sich knapp seinem Kontrahenten aus Magdeburg geschlagen geben und gewann die Silbermedaille. „ Ich freue mich riesig aus dem großen Starterfeld unter die letzten vier gekommen zu sein“, sagte Flamur.
Der 16-jährige Nguyen Pham Trung hegte als Vorjahressieger große Hoffnungen. Doch ereilte ihn schnell das Vorrunden-Aus. Gegen den späteren Finalisten aus Hannover war es für den Bremer schwer dagegen zu halten. Trotz seiner Schnelligkeit fehlte es Nguyen noch am richtigen Timing. „ Es ist ein großer Unterschied, in der höheren Altersgruppe zu starten“, sagte Nguyen und schlussfolgerte: „Dann werde ich in der nächsten Zeit nochmal mehr Gas geben im Training.“
Auch die Zwillinge Elena und Cara Schulze hatten sich intensiv mit ihren Vereinskollegen in den letzten Wochen vorbereitet. Dies zahlte sich bei ihnen aus. Zwei Medaille konnten die beiden 16-jährigen nach Bremen holen. Auch sie mussten in diesem Jahr in der nächsthöheren Altersgruppe starten. Cara absolvierte im Finale ihre Kata präzise und dynamisch. Das Endergebnis der Finalistinnen war denkbar eng, die erstplatzierte hatte einen hauchdünnen Vorsprung von einem Zehntel Punkt, die folgenden drei Wettkämpferinnen waren punktgleich, sodass die Unterbewertung ausschlaggebend war. Die junge Bremerin wurde so letztlich Dritte. „Einerseits freue ich, anderseits finde ich es schade, dass ich meine Kata nicht so ausgeführt habe wie beim Aufwärmen“, sagte Cara Schulze.
Auch ihre Schwester Elena Schulze kam ins Finale. Nach einer spannenden Vorrunde, in der sie ihre druckvolle Gegnerin aus Magdeburg bezwang, traf sie im Finale auf die Jugend- Europameisterin aus Hannover, Sabina Tusan. Obwohl Elena konzentriert und mutig in die Finalrunde ging und auch gegen die 17- jährige Hannoveranerin gegenhielt, war die Aufgabe sehr schwer. Die Europameisterin punktete mit blitzschnellen und überraschenden Angriffe, auf die die junge Bremerin schwer eine Antwort fand. „ Ich bin mit der Silbermedaille völlig zufrieden und freue mich, im Finale solch eine schnelle Gegnerin gehabt zu haben. Jetzt habe ich ein klares Trainingsziel vor Augen“, sagte die 16-Jährige.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Sport in Bremen: Meldungen aus Bremen und den Stadtteilen
Die Norddeutsche: Sport aus Bremen-Nord, Schwanewede, Elsfleth, Berne und Lemwerder
Osterholzer Kreisblatt/Wümme-Zeitung: Sport aus Hagen, Hambergen, OHZ, Ritterhude, Gnarrenburg, Worpswede, Tarmstedt, Lilienthal, Grasberg
Achimer Kurier/Verdener Nachrichten: Sport aus Achim, Verden, Ottersberg, Oyten, Sottrum, Rotenburg, Langwedel, Thedinghausen, Kirchlinteln, Dörverden
Regionale Rundschau/Syker Kurier: Sport aus Stuhr, Weyhe, Syke, Bassum, Bruchhausen-Vilsen
Delmenhorster Kurier: Sport aus Delmenhorst, Hude, Ganderkesee, Dötlingen, Harpstedt, Wildeshausen