
Sie bildeten einen Kreis und sangen darüber, jetzt die Reise nach Berlin antreten zu wollen. Das war von den Fußballern des BSC Hastedt maßlos übertrieben. Die Fahrt zum DFB-Pokalfinale ist noch in weiter Ferne. Es stand am Freitag nicht einmal fest, ob die Hastedter nach Obervieland reisen, zum Bremer Lotto-Pokalfinale. Aber sie haben eine realistische Chance auf die Teilnahme nach dem Viertelfinalsieg über den Bremer SV.
Die gelöste Stimmung war aber nicht nur der Freude über das Erreichen des Halbfinales (bei der SAV) geschuldet. Sie drückte auch eine Menge Erleichterung aus. Schließlich gewann der BSC mit einem denkbar knappen Ergebnis: Mit 4:3 (0:0) nach Elfmeterschießen. Entsprechend kontrastreich bildeten sich die Szenen nach der Partie ab. „Elfmeterschießen ist immer Glück“, meinte Malte Seemann, nachdem er minutenlang auf dem Rasen gekauert hatte. Der BSV-Keeper vermochte es auch nicht zu richten, trotz seiner Qualitäten als Elfmeterkiller. „Wir haben Malte Seemann“, hatten die Fans des Bremer SV noch skandiert.
Nachdem das Elfmeterschießen vorbei war, ließ sich nur noch die Hastedter Freude am Panzenberg vernehmen. Wenige Augenblicke zuvor hatte man sich noch gefragt, was wohl gerade in Jabateh Vafing vorging. Der BSC Hastedt hatte das Duell vom Elfmeterpunkt begonnen und durch Elmehdi Faouzi, Ikrami Olatunji, Haris Lakic und Sedat Yücel getroffen, Florent Aziri war dagegen an der Latte gescheitert. Für den Bremer SV hatte Firas Tayari begonnen und BSC-Keeper Jasin Jashari nicht bezwingen können. Anschließend waren Alexander Arnhold, Elson Pllumbi sowie Onur Uzun erfolgreich gewesen. Es stand also 4:3, als Vafing Jabateh antrat. Mit einem erfolgreichen Elfmeter hätte der BSV-Stürmer eine Fortsetzung erzwingen können. Das war die positive Perspektive seiner Situation.
Die negative Seite beschrieb den Druck, dem der letzte reguläre Schütze ausgesetzt war: Er musste treffen, sonst wäre der Bremer SV ausgeschieden. Als Jabateh dann schoss, hatte man schon den Eindruck, die Anspannung habe eine entscheidende Rolle gespielt: Er schoss zwei Meter über das Tor. Aber einen Vorwurf machten sie dem sonst so zuverlässigen Pechvogel nicht. Jabateh hatte schließlich vor einer ziemlich schweren Aufgabe gestanden. Womöglich war dem Gastgeber aber auch bewusst, welche Chance er zuvor aus der Hand gegeben hatte. „Wenn du siehst, dass der Gegner total verschlafen spielt, dann musst du das nutzen und nicht mehr ins Elfmeterschießen“, meinte BSV-Coach Cengiz Cakir.
Er machte seiner Mannschaft zwar ausdrücklich keinen Vorwurf, betonte stattdessen, dass sie „alles versucht“ habe. Aber angesichts des Chancenplus‘ auf Seiten des Gastgebers hätte eben doch mehr herauskommen können. Tatsächlich hatte der Bremer SV in einem ausgeglichen Spiel die größeren Möglichkeiten besessen. Nachdem Ifeadigo die gute Anfangsphase des BSC mit einem Schuss aus 16 Metern unterstrichen hatte (6.), war nämlich der Bremer SV gekommen. Die Chancen für Appiah (13.), Zander (27.) und Uzum (34.) wurden knapp vergeben, beim Pfostentreffer von Jan-Moritz Höler hatten die BSV-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen. (16.). „Vom Spielverlauf her war der BSV einen Tick besser, und mehr Chancen hatte er auch“, bekannte Hastedts Trainer Gökhan Deli, dessen Team in der Nachspielzeit durch Iman Bi-Ria (er schoss aus acht Metern neben das Tor) gleichwohl für die Entscheidung hätte sorgen können. Für die Hastedter Erleichterung sorgte aber erst das Elfmeterschießen.
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