
Bremerhaven. Die Eisbären Bremerhaven haben das Husarenstück von Rostock nicht veredeln können. Drei Tage nach dem beachtlichen Auswärtserfolg beim Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga Pro A verlor der Vorjahres-Vizemeister gegen die Gladiators Trier nach einem schwachen Schlussviertel mit 92:105 (46:44) und rutschte damit in der Tabelle sogar aus den Playoff-Rängen. „Wir haben den Kopf verloren“, haderte Eisbären-Coach Michael Mai nach dem Abpfiff. „Wir wussten, dass es ein harter Kampf werden würde. Leider haben wir zum Ende hin zu viele Fehler gemacht und offensiv zu viele Rebounds verloren.“
Für die Mannen von Coach Mai, der verletzungsbedingt auf Rene Kindzeka und Marvin Heckel verzichten musste, war dieses Heimspiel gegen Trier erst das dritte Heimspiel überhaupt in dieser Saison und gleichzeitig auch eine Premiere. Weil die Stadthalle zwischenzeitlich zum Impfzentrum umfunktioniert worden ist, trug Bremerhaven erstmals ein offizielles Ligaspiel im eigens modernisierten Trainingscenter am Amerikaring aus, also dort, wo das Team täglich mehrere Stunden verbringt und quasi jeden Quadratzentimeter kennt. „Wenn eh keine Fans erlaubt sind, könnte es schon ein psychologischer Vorteil sein, da zu spielen, wo wir jeden Tag trainieren“, hatte Kapitän Max Ugrai im Vorfeld gesagt.
Wirklich sichtbar wurde dieser vermeintliche Vorteil indes nicht. Die Eisbären und die Gladiatoren lieferten sich über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe. Die Führung wechselte in dieser temporeichen Partie bis zur Pause mehrfach hin und her, kein Team konnte sich dabei im ersten Durchgang mal deutlicher absetzen. Auf Bremerhavener Seite sorgte vor allem Kevin Yebo für die Höhepunkte: Der 24-Jährige, der im Sommer von den Hamburg Towers gekommen war, traf zunächst mit einem krachenden Dunk und verwandelte im Anschluss auch noch einen Alley oop.
Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Eisbären war aber einmal mehr Trey Davis. Der Point Guard, der seine Farben zuletzt in Rostock mit starken 40 Punkten quasi allein zum Sieg getragen hatte, bewies erneut viel Zug zum Korb und war mit diesmal 23 Punkten abermals Topscorer. Ansprechend waren aber auch die Leistungen von Kapitän Ugrai (17 Punkte), der Bremerhaven zwischenzeitlich mit 64:57 in Führung brachte (26.), und Center John Bohannon (11). Der mit 2,10 Meter größte Eisbär hatte vor allem im zweiten Viertel gute Offensivszenen und glänzte überdies über die gesamte Dauer im Rebound (17) und mit vier starken Blockaktionen.
Nach 30 Minuten lag der Gastgeber noch hauchdünn mit 71:70 vorn, doch im Schlussviertel wendete sich das Blatt zugunsten der tapfer kämpfenden Gladiatoren. Die Fehlerquote bei den Eisbären nahm zu. Und zu den leichten Ballverlusten kamen noch ungenaue Würfe und unnötige unsportliche und technische Fouls hinzu. Trier behielt derweil in der hitziger werdenden Partie den Durchblick und die nötige Ruhe. Dank des gut aufgelegten Neuseeländers Matthew Freeman lag der Kontrahent so nach 36 Minuten plötzlich mit 90:80 vorn. Und als der 23-Jährige mit einem Dreier zum 97:85 traf, war 210 Sekunden vor Schluss die Vorentscheidung gefallen. Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt Coach Mai in diesen Tagen mit sechs Partien in nur zweieinhalb Wochen nicht: Weiter geht es bereits an diesem Sonntag um 15 Uhr gegen Nürnberg.
Eisbären Bremerhaven: Braun (2), Möller (5), Pölking (2), Bohannon (11), Ugrai (17), Friederici (13), Moore (19), Yebo (9), Davis (23), Kruhl (n.e.) Heiken (n.e.).
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