
Bremerhaven. Die Fischtown Pinguins bleiben Tabellenführer! Im Spitzenspiel der DEL Gruppe Nord setzte sich das Eishockeyteam aus Bremerhaven gegen die Düsseldorfer EG nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand noch mit 4:3 (1:1, 0:2, 3:0) durch. Zum Matchwinner avancierte dabei Mitch Wahl, der nach dem 3:3-Ausgleich mit einer spektakulären Aktion auch noch den Siegtreffer erzielte. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Und vielleicht hatten wir am Ende das Quäntchen Glück ein bisschen auf unserer Seite“, sagte Pinguins Trainer Thomas Popiesch. „Aber mir hat die Leistung und die Moral meiner Mannschaft vor allem in den letzten 20 Minuten sehr imponiert.“
Die DEG hatte zwar zuletzt sechs Partien in Folge gewonnen, war aber trotzdem mit Respekt in die Seestadt gereist. „Bremerhaven hat in den vergangenen Spielen – auch gegen uns – gezeigt, was in diesem Team steckt. Sie führen nicht grundlos die Gruppe an„, hatte DEG-Sportdirektor Nikolaus “Niki„ Mondt vor der Partie gesagt. “Wir müssen wach sein, unsere Chancen nutzen und an die Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen, um dieses Mal das bessere Ende für uns zu haben.“ Im ersten Aufeinandertreffen hatte sich Bremerhaven bei der DEG durch Tore von Wahl, Uher, Jeglic und Eminger mit 4:1 durchgesetzt und nach zuvor zwei Auftaktniederlagen am dritten Spieltag den ersten Saisonsieg gefeiert.
Die Ansetzung versprach also Spannung und besaß einiges an Brisanz. Erster gegen Zweiter. Beide Teams nach Punkten mit jeweils 21 Zählern aus zehn Partien gleichauf. Hier Bremerhaven, mit erst 20 Gegentoren die beste Abwehr der Nordgruppe und Ligabestwert in der Powerplay-Quote (32,5 Prozent). Dort Düsseldorf, mit 42 Treffern der beste Angriff und mit Daniel Fischbuch der Topscorer obendrein (6 Tore/12 Assists).
Bei den Gastgebern musste Neuzugang Tye McGinn, der zuletzt beim 2:1-Sieg in Wolfsburg sein erstes Tor im Pinguins-Dress erzielt hatte, als überzähliger Importspieler aussetzen; er sollte Kräfte sparen für die Partie am Sonntag in Iserlohn. Eine erneute Pause gab es zudem für Chris Hilbrich. Des Weiteren fehlte der verletzte Alex Friesen, dessen Rückkehr ins Team erst in der kommenden Woche erwartet wird. Im Tor hatte sich Trainer Thomas Popiesch diesmal für Routinier Tomas Pöpperle entschieden, der somit zu seinem fünften Einsatz kam.
Es war ein munteres, ein ansehnliches Spitzenspiel mit viel Tempo und großem Einsatz auf beiden Seiten. Die erste gute Chance für die Pinguins vergab Luca Gläser (5.), wenig später rettete der aufmerksame Pöpperle bei einem Schuss von Jerome Flaake (9.). Dann das erste Powerplay für Bremerhaven, das in Überzahl bereits 13 Treffer erzielt hatte. Jetzt gab es Tor Nummer 14, erzielt von Ziga Jeglic, der den Puck ansatzlos einnetzte (12.). Wenige Sekunden später hätte Niklas Andersen auf 2:0 stellen können, der Däne traf aber freistehend nur die Latte.
Diese zwischenzeitliche Führung war verdient. Bremerhaven agierte geduldig, war stark in den Zweikämpfen und ließ defensiv wenig anbrennen. Umso überraschender fiel dann der Ausgleich: Pöpperle, ansonsten stets die Ruhe in Person, ließ sich hinter dem eigenen Tor stehend auf einen Zweikampf ein und verlor den Puck an Ken Olimb. Nutznießer dieses Geschenks war Topscorer Fischbuch, der keine Mühe hatte, zum 1:1 einzuschieben. Der Rettungsversuch von Ross Mauermann, der sich mit vollem Körpereinsatz ins verwaiste Tor warf, kam zu spät (16.).
Im Mitteldrittel entglitt den Pinguins das Spiel dann völlig. Die DEG zeigte starkes Eishockey und war vor allem in Überzahl kompromisslos und effektiv. Erst traf der Ex-Bremerhavener Nicholas Jensen (25.), dann traf Alex Barta (32.) – und es hieß 1:3. Auf der Sünderbank saß jeweils Pinguins-Angreifer Jan Urbas, der am Vortag 32 Jahre alt geworden ist. „Düsseldorf steht sehr kompakt“, sagte Kapitän Mike Moore in der zweiten Drittelpause und forderte: „Wir müssen in den Zweikämpfen erfolgreicher sein und offensiv zulegen.“
Gesagt, getan. Die Pinguins legten zu – und meldeten sich schnell zurück, als Miha Verlic in Überzahl den 2:3-Anschlusstreffer erzielte (43.). Bremerhaven war also wieder dran und legte auch prompt den Ausgleich nach: Mitch Wahl traf mit Schlittschuhunterstützung von Verteidiger Nowak zum 3:3 (46), auch dieses dritte Tor fiel im Powerplay. Die DEG war geschockt, Bremerhaven beflügelt – und drehte die Partie dann vollends, als Wahl den Puck durch die eigenen Beine unter die Latte jagte und so zum 4:3 traf (51.). „Mitch ist sehr erfahren und weiß, was er tut“, sagte Coach Popiesch zum Traumtor des Amerikaners. „Und wenn er trifft, hat er alles richtig gemacht. Aber ich hatte schon einen kurzen Atemaussetzer.“
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