
Lotte. Die Partie ging verloren, aber sie hatte auch etwas Gutes. Die 2:3 (1:1)-Niederlage bei den SF Lotte vergrößerte den Rückstand von Werders U23 auf die Nichtabstiegsplätze nämlich auf stolze 15 Punkte. Sechs Spieltage vor dem Ende ist die Rechnerei damit endgültig beendet: Die Bremer Fußballer müssen sich nun nicht mehr fragen, wie sie das Unmögliche noch möglich machen können. Sie werden mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit in die Regionalliga Nord absteigen. Entsprechend klar positionierte sich ihr Trainer nach dem Spiel. Denn Sven Hübscher richtete seinen Blick nicht mehr auf einen aussichtslosen Endspurt. Es geht nun um ein anderes Ziel: „Wir wollen verdammt noch mal endlich ein Spiel gewinnen.“
Sechs Versuche haben sie noch. In den abschließenden Partien kann die U23 zumindest dafür sorgen, dass die Horrorserie von mittlerweile 28 sieglosen Spielen ein Ende findet. Das wäre unter den aktuellen Umständen so etwas wie ein versöhnlicher Saisonabschluss. Aber sind die Aussichten auf einen Sieg gestiegen? Eher nicht. Es war doch schon ziemlich symptomatisch, was sich in der Schlussphase der Partie in Lotte abgespielt hatte.
Der Gastgeber führte mit 2:1, und eigentlich niemand kam noch auf den Gedanken, dass der Heimsieg in Gefahr geraten könnte. Bis Philipp Eggersglüß rund zwölf Meter vor dem Tor des SFL der Ball vor die Füße fiel. Aus halbrechter Position zog der Rechtsverteidiger ab – und hätte den langen Pfosten vermutlich um einen guten Meter verfehlt. Den Ausgleich erzielte John Straith. Der Innenverteidiger fälschte den Eggersglüß-Schuss nämlich so unglücklich ab, dass er unhaltbar im eigenen Tor landete.
Der Treffer kam überraschend. Er veränderte das Spiel folglich auf eine recht intensive Weise. Denn nach dem 2:2 mussten die Gastgeber plötzlich wieder bangen. Mit einem Heimsieg hätten sie sich der größten Abstiegssorgen entledigt. Nun wollen sie wenigstens einen Zähler, der half ihnen ja auch schon weiter. Also geben sich die Sportfreunde etwas weniger sportlich und versammelten sich mit zehn Spielern am eigenen Strafraum. Das machte es ziemlich schwer für die U23. Aber die Bremer bemühten sich, das Bollwerk irgendwie zu knacken. Sie bemühten sich so, wie sie es in den vergangenen Monaten eigentlich fast immer getan hatten. Sie ließen in Lotte allerdings einmal mehr die nötige Entschlossenheit vermissen, von Überzeugung ganz zu schweigen. Ein zurecht aberkanntes Abseitstor von Leon Jensen brachte der Gast zustande (87.), zu mehr reichte es bedauerlicherweise nicht.
Längst steht das Team unter dem Eindruck der vielen Misserfolge. So wurde die kleine Chance auf den ersten Sieg und neue Hoffnung auf den Klassenerhalt vergeben. Der Treffer zum Endstand passte denn auch ganz gut zur Situation. Weil er den Ball gegen zwei Lotter vertändelte, hatte Kapitän Rafael Kazior einen Konter des SFL eingeleitet. Er wurde schließlich von Dominic Volkmer abgelaufen. Dessen Rückpass würde Werder-Keeper Eric Oelschlägel weit in die gegnerische Hälfte schlagen – das dachte man. Doch der Torhüter traf den Ball nicht richtig, sondern schlug ihn über die Seitenauslinie. In der Mitte der Bremer Hälfte führte Michael Schulze also einen schnellen Einwurf aus, Maximilian Oesterhelweg flankte, und während Oelschlägel den Ball passieren ließ, traf Jaroslav Lindner am langen Pfosten stehend zum 3:2.
Der Bremer Schlussmann sah nicht gut aus in dieser Szene. Er hatte sein Team zuvor allerdings mit diversen Paraden vor Gegentreffern bewahrt. Bei den anderen Lotter Toren hatten andere gepatzt. Nachdem Dennis Rosin eine gute Anfangsphase mit seinem ersten Saisontreffer gekrönt hatte, waren die Bremer zwar richtig gut ins Spiel gestartet. Aber dann: Zunächst hatte sich offenbar niemand zuständig gefühlt für Max Wegner, der einen Freistoß von Oesterhelweg aus acht Metern unbedrängt zum 1:1 ins Tor köpfte. Und bei der Führung der SFL war Moritz Heyer frei zum Kopfball gekommen, ehe Maximilian Rossmann nach Oelschlägels Parade abstaubte. Was die Leistung in Defensive und Offensive betraf, lieferte die U23 von Werder Bremen in Lotte also einfach zu wenig ab, um noch Ansprüche an den Klassenerhalt stellen zu dürfen. Das war eine von vielen schlechten Nachrichten dieser Partie.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Sport in Bremen: Meldungen aus Bremen und den Stadtteilen
Die Norddeutsche: Sport aus Bremen-Nord, Schwanewede, Elsfleth, Berne und Lemwerder
Osterholzer Kreisblatt/Wümme-Zeitung: Sport aus Hagen, Hambergen, OHZ, Ritterhude, Gnarrenburg, Worpswede, Tarmstedt, Lilienthal, Grasberg
Achimer Kurier/Verdener Nachrichten: Sport aus Achim, Verden, Ottersberg, Oyten, Sottrum, Rotenburg, Langwedel, Thedinghausen, Kirchlinteln, Dörverden
Regionale Rundschau/Syker Kurier: Sport aus Stuhr, Weyhe, Syke, Bassum, Bruchhausen-Vilsen
Delmenhorster Kurier: Sport aus Delmenhorst, Hude, Ganderkesee, Dötlingen, Harpstedt, Wildeshausen
Aber seien wir froh, dass es keine Rechtsextreme waren, dann wäre es wohl nicht bei einer ...