
Der Hauptdarsteller hatte Termine: Weil Thomas Schaaf am Dienstag sehr beschäftigt war, konnte er sich nicht äußern zu diesem Thema. Er vermochte deshalb nicht zu erklären, warum er immer noch auf der Trainerbank von Werders U 23 sitzt – obwohl das so eigentlich gar nicht geplant war.
Rückblende: Nachdem sich Co-Trainer Björn Dreyer im September des vergangenen Jahres die Achillessehne gerissen hatte, war Thomas Schaaf in dessen Rolle geschlüpft, quasi als Assistent von Cheftrainer Konrad Fünfstück. Damals hieß es, diese Aufgabe würde die 2018 als Technischer Direktor zu Werder zurückgekehrte Trainer-Legende bis zur Genesung des eigentlichen Co-Trainers ausüben. Nachdem Dreyer aber im Dezember wieder seinen Platz auf der Bank eingenommen hatte, änderte sich nichts: Thomas Schaaf blieb bis heute, im Spielbericht geführt als Mannschaftsverantwortlicher, und es sieht derzeit auch nicht danach aus, als ob er noch einmal auf die Tribüne zurückkehren würde.
Aber wie gesagt: Der einstige Profitrainer war nicht zu sprechen. Dafür sprachen allerdings seine Kollegen, mit einem Tenor: Alles ganz normal, es ist gut so, wie es ist. „Thomas Schaaf sitzt in seiner alten Rolle als Technischer Direktor auf der Bank“, sagt Trainer Konrad Fünfstück. Der 39-Jährige hatte schon einigermaßen erstaunt verfolgt, welches Ausmaß der Hype um den Kollegen im vergangenen Herbst angenommen hatte. Aber damals war es eben auch um die Rückkehr des Meistertrainers auf eine Werder-Bank gegangen, und so sei das öffentliche Interesse auch irgendwie verständlich gewesen.
Die Frage, warum Thomas Schaaf noch immer auf der Bank der U 23 sitzt, kann Konrad Fünfstück nun aber gar nicht mehr nachvollziehen. „Es geht doch darum, unsere Spieler auszubilden und zu entwickeln – da gehört ein Team mit einem engen Austausch dazu“, sagt der U 23-Coach. Und weil Thomas Schaaf sich intensiv seiner Arbeit als Technischer Direktor – und damit als Ausbilder der Talente – verschrieben habe, sei der Platz auf der Bank auch richtig gewählt: „Dort kann er doch umso besser erkennen, wie die Spieler ihre Aufgaben umsetzen.“
Aber natürlich weiß Konrad Fünfstück auch, dass Außenstehende die so enge Zusammenarbeit als problematische Einflussnahme des renommierten Schaaf auf die eigene Arbeit deuten könnten. „Aber das würde ich vielleicht gelten lassen, wenn ich ein Jungspund wäre oder wir keinen sportlichen Erfolg hätten“, sagt Konrad Fünfstück. Er habe aber bereits beim 1. FC Kaiserlautern und dem FC Wil (Schweiz) gearbeitet, sei also „nicht neu im Geschäft“.
Zudem verbindet Fünfstück mit dem fünften Rang in der Regionalliga Nord, erarbeitet durch die „jüngste Mannschaft der Liga“, eine überzeugende Vorstellung. Auch Björn Dreyer vermag kein Problem in der Konstellation zu erkennen. „Wir haben alle drei beschlossen, dass es eine gute Geschichte ist, wenn Thomas Schaaf mit auf der Bank ist“, sagt der Co-Trainer. Davon würde schließlich auch die Mannschaft profitieren. Den jungen Spielern ginge es am Ende ja wie dem 31-jährigen Dreyer selbst: „Du kannst nicht mehr lernen als von jemanden, der mal in der Champions League trainiert hat.“
Der Direktor des grün-weißen Leistungszentrums sieht es ähnlich. „Thomas Schaaf ist auf der Bank geblieben, weil es sich bewährt hat“, sagt Björn Schierenbeck. Es wäre auch keineswegs eine Ausnahme, sondern eher die Regel, dass ein Verantwortlicher neben den eigentlichen Trainern Platz nimmt – so auch bei Werder Bremen. „Frank Baumann sitzt auf der Bank der Profis, und ich habe dort zu unserer Zeit in der 3. Liga auch immer gesessen“, so Schierenbeck.
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