
Sie hatten in keinem der bisherigen neun Saisonspiele eine Verlängerung benötigt, nicht bei den zwei Niederlagen, erst recht nicht bei den sieben Siegen. Im zehnten Spiel der DEL-Saison ging es sehr eng zu. Doch als den Fischtown Pinguins in Wolfsburg nur noch 80 Sekunden geblieben waren von den 60 Minuten, schlugen sie zu. Die Gala-Sturmreihe war es, die zuschlug: Ziga Jeglic ließ sich nicht vom Puck trennen, umkurvte das Tor der Grizzlys, bediente seinen slowenischen Landsmann Miha Verlic, der erzielte mit einem kompromisslosen Schuss das 2:1 für Bremerhaven. Die beiden ersten Drittel waren 0:0 und 1:1 ausgegangen. Bremerhaven bleibt in der DEL zumindest schon mal tabellarisch weiter ein Spitzenteam.
Ein wenig glücklich sei das Tor schon gewesen, gab Verlic im Interview von Magenta Sport zu. Und dass es ein hartes, intensives Spiel gewesen ist, bestätigte er auch. Zuvor hatte Armin Wurm vom Gegner das mit der Intensität und dem Glück auch so gesagt. Und eingeräumt, dass die Pinguins sich das Glück, das sie ganz am Ende des ausgeglichenen Spiels dann hatten, „vielleicht einen Tick mehr erarbeitet“ hätten.
Wer die größeren Chancen für beide Teams fleißig mitgeschrieben hat, müsste beim Blick auf seinen Zettel an dieser Stelle nicken. Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, beide Keeper – auf Bremerhavener Seite diesmal wieder Brandon Maxwell statt Tomas Pöpperle – reagierten aufmerksam und konnten sich mehrfach auszeichnen. Wolfsburg hatte dabei zwar etwas häufiger aufs Tor geschossen, Bremerhaven war letzlich aber eher an den Punkt gelangt, übers nächste Tor jubeln zu können. Gleich dreimal hatten die Pinguins den Pfosten getroffen. Erst zum Start des zweiten Drittels US-Stürmer Mitch Wahl, dann fünf Minuten vor der Schlusssirene zwei Kanadier im Doppelpack. Erst knallte der Schuss von Kapitän Mike Moore ans Gestänge, dann der Nachschuss von Zugang Tye McGinn.
Noch dichter am Torerfolg waren die Bremerhavener am Ende des ersten Drittels. Genauer gesagt: genau mit dem Ende des ersten Drittels. Die Pinguins waren kurz zuvor ins Power-Play gekommen, die Uhr lief herunter, als Mitch Wahl aus kurzer Distanz ins Netz traf. Im Original nicht erkennbar: War ihm das noch vor oder erst nach der Sirene gelungen? Der Videobeweis musste erbracht werden. Er ergab, dass der Puck eine Zehntelsekunde, vielleicht nur einige Hundertstelsekunden zu spät abgefeuert wurde. Es blieb beim ausgeglichenen Spielstand.
Ein weiterer Beweis für die Ausgeglichenheit folgte gegen Ende des zweiten Drittels. Es dauerte gerade mal 48 Sekunden, bis der Wolfsburger Finne Matti Järvinen die Bremerhavener Führung durch Tye McGinn egalisieren konnte. Järvinen hatte nach einem feinen Spielzug der Grizzlys aus kurzer Distanz abgeschlossen, McGinn nach energischer Vorarbeit von Cory Quirk mit einem sehenswerten Schuss ins obere Eck. Mehr Tore ließen die Goalies, die Pfosten und vor allem die aufmerksamen Defensivreihen beider Teams an diesem Sonntag nicht zu, ehe die vorletzte Minute anbrach.
Und weil in dieser Minute Miha Verlic das Siegtor für die Pinguins gelang, setzte sich eine aus Pinguins-Sicht sehr erfreuliche Serie weiter fort. Gegen Wolfsburg gewinnen sie neuerdings immer. Bereits zu Beginn des Jahres waren sie mit 5:2 gegen das Team von Trainer Pat Cortina erfolgreich, das seit Wochen im Wettlauf mit den eigenen Ansprüchen im Rückstand liegt. Und auch im Magenta-Sport-Cup, der wegen der starken Corona-Einschränkungen kurz vor der eigentlichen DEL-Saison als wichtiges und einziges Vorbereitungsturnier ausgetragen wurde, hatten die Bremerhavener die Wolfsburger in beiden Spielen geschlagen.
Mit Blick auf das 0:2 der Pinguins am Donnerstag bei den Eisbären Berlin hatte Stürmer Niklas Andersen gesagt, dass es in Berlin gar nicht so schlecht war und vielleicht auch mal ein „dirty goal“ zum Erfolg reichen müsse. Frei übersetzt: ein irgendwie hergewurschteltes, glückliches Tor. So ähnlich werden die Wolfsburger dann Verlic' Treffer am Sonntag wohl auch gesehen haben.
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