
Bremen. Erstliga-Hockey am Heinrich-Baden-Weg in Oberneuland verspricht in dieser Saison offenbar nicht nur guten Sport, sondern auch beste Unterhaltung. Nach zehn Minuten der Partie zwischen dem gastgebenden Bremer HC und dem Uhlenhorster HC rieben sich Zuschauer und die Gegnerinnen aus Hamburg jedenfalls verwundert die Augen: Da stand es nach einem äußerst munteren Auftakt plötzlich 2:2, weil sich der BHC vom Schock zweier früher Gegentore schnell erholt hatte und durch Lilian Du Plessis und Quanita Bobbs überraschend ausglich. Nach 60 Minuten hatte der UHC die Kräfteverhältnisse allerdings wieder zurecht gerückt: Der Favorit setzte sich am Ende erwartungsgemäß mit 7:2 (3:2) durch.
„Nach drei Minuten hatte ich schon die Befürchtung, wir würden heute mit 15 oder 20 Toren vom Platz geschickt“, schilderte Trainer Martin Schultze seine Gefühlslage nach dem völlig missglückten Start seines Teams in die Partie. Bereits in der zweiten Minute verwandelte Charlotte Stapenhorst einen berechtigten Siebenmeter für die Gäste – die für diese Aktion eingewechselte Torfrau Chantal Bausch besaß keine Abwehrchance.
Als Eileen Hoffmann im nächsten Angriff des UHC nach einem BHC-Fehler im Mittelfeld auf 2:0 erhöhte, schwante nicht nur Martin Schultze, sondern auch manch einem Beobachter auf der Anlage Böses. Doch dann trug der BHC zwei blitzsaubere Angriffe vor, die außer dem 2:2-Ausgleich vor allem eine positive Erkenntnis hervorbrachten: Der Aufsteiger kann spielerisch auch auf höchster nationaler Ebene mithalten. „Nach unseren Toren hat sich der UHC erst einmal umgeschaut“, sagte Martin Schultze und freute sich über die Klasse seiner Mannschaft in diesen Aktionen.
Doch wie schon beim 1:2 am Vortag gegen den Harvestehuder THC, konnte der Liga-Neuling seine Qualitäten nicht über die kompletten 60 Minuten zeigen. Nutznießerin eines weiteren Bremer Fehlers war Yara Mandel, die in der 27. Minute zum 2:3 traf. „Wir haben wieder Geschenke verteilt“, sagte Schultze, „um den UHC richtig zu ärgern, hätten wir schon mit einem 2:2 in die Pause gehen müssen. So haben wir heute zumindest vom Ergebnis her Lehrgeld zahlen müssen.“
Für die Gastgeberinnen sollte es zu Beginn der zweiten Halbzeit noch schlimmer kommen: Erst schied Svea Hartmann (38.) mit einem vier Zentimeter langen Cut an der Wange verletzt aus, wenig später ereilte Lea Albrecht (43.) ein ähnliches Schicksal mit derselben Folge: Sie traf der gegnerische Schläger jedoch nicht im Gesicht, sondern in der Magengrube. „Zwei unglückliche Aktionen ohne Verletzungsabsicht der Gegnerinnen – einfach Pech für uns“, kommentierte Schultze das Geschehen, das den BHC vollends auf die Verliererstraße brachte. Nachdem Janne Müller-Wieland zum 2:4 (39.) getroffen hatte, fehlten den Gastgeberinnen ohne zwei seiner Stützen die Wechselalternativen. Weil Emma Davidsmeyer, Quanita Bobbs und Lilian Du Plessis nun nicht mehr auf der Bank verschnaufen konnten, zollte der BHC mit zunehmender Spielzeit dem hohen Tempo Tribut. „Da hat sich dann die ganze Klasse des UHC gezeigt“, sagte Schultze, für den die weiteren Gegentreffer durch Hoffmann (53.) und Marie Mävers (56./57.) zum 2:7-Endstand keine Überraschung waren.
Trotz der Niederlagen war Schultze mit den ersten Auftritten seines Teams zufrieden. „Wir haben uns gut verkauft“, sagte er. Am kommenden Wochenende müsse die Mannschaft allerdings punkten – dann stehen am Sonnabend bei Uhlenhorst Mülheim und am Sonntag um 13 Uhr zu Hause gegen den TSV Mannheim wegweisende Partien an. Wie der BHC, haben beide Gegner 0:4 Punkte.
Bremer HC: Wichmann, Bausch; Nyland, Hartmann, Galimberti, Jörns, Albrecht, Bobbs, Steikowsky, Lippmann, Du Plessis, Liesenhoff, Frerichs, Schabacker, Davidsmeyer, Grashoff, Heuser.
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