
Nach dem zweiten Einzel hallte ein lauter Schrei der Erleichterung durch die zuschauerlose Klaus-Dieter-Fischer-Halle: Marcelo Aguirre ließ seiner Freude lautstark und mit geballter Faust freien Lauf. Der 28-Jährige verbuchte im letzten Saisonspiel der Tischtennis-Bundesliga doch noch seinen zweiten Erfolg: Aguirre setzte sich nach einer Achterbahnfahrt mit 3:2 gegen den Rumänen Cristian Pletea durch und trug damit ganz maßgeblich zum 3:1-Erfolg des SV Werder über den TTC Grenzau bei.
Bitter verlief der Abend dagegen erneut für Hunor Szöcs. Der Rumäne war mit einer 0:9-Einzelbilanz ins Duell gegen den Belgier Robin Devos gegangen und kassierte an Position drei trotz starken Auftakts und 2:1-Satzführung seine zehnte Niederlage in Folge. Enttäuscht gratulierte Szöcs seinem Gegenüber zum Sieg. Vom Rückenwind von zuletzt drei Erfolgen beim Turnier in Doha, unter anderem auch gegen Devos, war spätestens im vierten Satz nichts mehr zu spüren.
Die Werderaner waren zur Hängepartie des 22. Spieltags – die Konkurrenz hatte ausnahmslos am Sonntag am Tisch gestanden – ohne ihren erkrankten schwedischen Topspieler und Vizeweltmeister Mattias Falck angetreten, der mit einer Erkältung aus Katar nach Europa zurückgekehrt war und am Montag pausieren musste. Für ihn rückte Kirill Gerassimenko auf die Position eins, der wegen seiner letztlich erfolglosen Teilnahme an der asiatischen Olympia-Qualifikation für die Spielverlegung gesorgt hatte. Und der Kasache machte seine Sache sehr gut. Nach verlorenem ersten Satz zeigte er im Eröffnungsduell gegen den Griechen Ioannis Sgouropoulos eine überzeugende Vorstellung und brachte Werder mit seinem 3:1 in Führung. Gerassimenko setzte nach Szöcs' Niederlage dann auch den Schlusspunkt, als er Cristian Pletea nach einer abermals starken, sehr druckvollen Partie mit 3:1 bezwang.
Mit dem erhofften Sieg verdrängte Werder mit 24:20 Punkten noch den TTC Bergneustadt vom sechsten Tabellenplatz. Allerdings hatten die Bremer schon vor Wochen den erneuten Einzug in die Play-off-Runde der besten vier verpasst, nun reichte es wenigstens noch zum Minimalziel. Also Ende gut, alles gut? „Wir waren nicht weit weg von den Play-off-Plätzen“, resümierte Trainer Cristian Tamas. Der ASV Grünwettersbach qualifizierte sich als Vierter erstmals für das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Gegen die Karlsruher hatte Werder beide Punktspiele gewonnen, gegen Mühlhausen zweimal und gegen Fulda einmal jedoch auch die Punkte fast leichtfertig abgegeben. „Wir müssen ehrlich zugeben, dass wir auch knappe Spiele für uns entschieden haben und dass andere Teams etwas konstanter waren als wir“, sagte Cristian Tamas, der letztlich zufrieden war mit dem Abschneiden seiner Schützlinge. „Vor allem aber bin ich glücklich, dass wir diese Corona-Saison ohne gesundheitliche Probleme überstanden haben“, sagte der Trainer.
SV Werder - TTC Grenzau 3:1
Gerassimenko - Sgouropoulos 3:1 (11:13, 11:6, 11:7, 11:9)
Aguirre - Pletea 3:2 (11:13, 14:12, 5:11, 11:5, 11:6)
Szöcs - Devos 2:3 (11:13, 11:8, 14:12, 6:11, 9:11)
Gerassimenko - Pletea 3:1 (11:5, 11:7, 3:11, 11:4)
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