
Bremen. Der Trainer hatte es vorher ja noch betont: Die 13 Punkte Rückstand auf den VfL Wolfsburg II lassen die Titelchancen von Werders U 23 auf ein Minimum schrumpfen. „Aber wenn noch etwas passiert, müssen wir da sein“, so Sven Hübscher. Für den Werder-Coach ist die zweite Saisonhälfte der Regionalliga Nord deshalb auch mit einer wichtigen Frage verbunden: Lässt sich sein Team angesichts der nahezu verpassten Meisterschaft hängen oder gibt es weiterhin Gas?
Die Frage ist wohl noch nicht abschließend zu beurteilen. Aber fest steht, dass die U 23 eine schlechte Leistung bot beim 1:1 (1:0) zum Auftakt gegen die SpVgg Drochtersen/Assel. „Die zweite Halbzeit war mit die schwächste, die wir bisher gespielt haben“, fand Sven Hübscher – und zeigte sich „absolut unzufrieden“. Auch Boubacar Barry ging es nicht besser. Der Stürmer hatte nach einer fast zehnmonatigen Verletzungspause zwar ein Comeback gefeiert. Die Leistung seines Teams bezeichnete Barry aber als „zu überheblich“. Und dann sagte er noch etwas, das zu denken gibt: „Sie wollten den Sieg mehr als wir.“
Die Partie gegen die Spielvereinigung aus Drochtersen/Assel war dabei einem ziemlich einfachen Muster gefolgt: Die einen bemühten sich um einen Spielvortrag (Werder) und die anderen reagierten darauf (Drochtersen). Dabei war der Gastgeber außergewöhnlich offensiv angetreten, zumindest nominell. Denn neben der Dreierkette aus Barry, Jonah Osabutey und Neuzugang Ahmet Canbaz orientierten sich auch immer wieder die Mittelfeldspieler Fridolin Wagner und Christian Groß in den Sturm. Dadurch waren die Bremer zwar oft mit fünf Spielern im Angriff vertreten. Sie vermochten die entstandene Lücke im Mittelfeld aber nur selten zu überbrücken, und so blieben Chancen sehr lange Mangelware.
Ein Kopfball von Julian Rieckmann, der eine Ecke von Thore Jacobsen nur knapp neben den Pfosten setzte, sollte für die gefährlichste Szene in den ersten 20 Minuten sorgen (19.). Nach rund einer halben Stunde schloss Jacobsen zudem eine Kombination aus spitzem Winkel ab, vermochte Patrick Siefkes im Tor des Gastes allerdings nicht zu überwinden (32.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das defensive Bollwerk der Spielvereinigung also ziemlich gut gehalten. Damit unterstrich der Tabellenfünfte denn auch, was von ihm zu erwarten war: Der Gast bot nur selten große Fußballkunst, er überzeugte aber durch eine sehr engagierte Spielweise und eine recht effektive Ordnung.
Gleichwohl hatte Drochtersen auch für das offensive Highlight der ersten halben Stunde gesorgt. Als die Bremer einen Moment lang nicht orientiert waren, lief ausgerechnet der Ex-Bremer Alexander Neumann allein auf Luca Plogmann zu, setzte den Heber allerdings an die Latte des Bremer Tores (30.). Eine Gästeführung hätte den Spielverlauf vielleicht nicht gerade auf den Kopf gestellt. Sie wäre angesichts einer deutlich aktiveren Bremer Mannschaft allerdings nicht gerade leistungsgerecht gefallen.
Andererseits hatten die Grün-Weißen gewisse Schwierigkeiten offenbart, sich gefährlich vor das Tor des Gegners zu kombinieren. Insofern vermochte es auch nicht zu überraschen, dass die Führung einem Patzer des gegnerischen Torwarts entsprang. Weil Patrick Siefkes die Annahme einer Rückgabe völlig missriet, schnappte sich Osabutey den Ball und schob ihn zum 1:0 ein (36.). Nun sollte natürlich alles besser werden. Doch es änderte sich nur das System: Fortan wurde der Sturm nicht mehr mit ganz so vielen Spielern besetzt. Besser wurde es dagegen nicht.
„Wir haben gemeint, unser Ding zu machen und den Plan des Trainers nicht befolgt“, so Barry. Deshalb sei der Gegner nach der Pause auch viel griffiger angetreten. Und weil sich der Gastgeber weiterhin einer nachlässigen Zweikampfführung schuldig machte, bekam der Underdog noch diese eine Chance: Zweimal vermochte Plogmann zu parieren, beim dritten Versuch war er dann machtlos – der eingewechselte Oliver Ioannou drückte den Ball zum 1:1 über die Linie (84.).
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Sport in Bremen: Meldungen aus Bremen und den Stadtteilen
Die Norddeutsche: Sport aus Bremen-Nord, Schwanewede, Elsfleth, Berne und Lemwerder
Osterholzer Kreisblatt/Wümme-Zeitung: Sport aus Hagen, Hambergen, OHZ, Ritterhude, Gnarrenburg, Worpswede, Tarmstedt, Lilienthal, Grasberg
Achimer Kurier/Verdener Nachrichten: Sport aus Achim, Verden, Ottersberg, Oyten, Sottrum, Rotenburg, Langwedel, Thedinghausen, Kirchlinteln, Dörverden
Regionale Rundschau/Syker Kurier: Sport aus Stuhr, Weyhe, Syke, Bassum, Bruchhausen-Vilsen
Delmenhorster Kurier: Sport aus Delmenhorst, Hude, Ganderkesee, Dötlingen, Harpstedt, Wildeshausen