Zwölf Spiele, zwölf Punkte – das hatten sich die Verantwortlichen der Eisbären Bremerhaven vor Saisonbeginn auch etwas anders vorgestellt. Doch der Klub, vor zwei Jahren noch Bundesligist, läuft in der ProA weiter seinen Ansprüchen hinterher. Gegen die Rostock Seawolves kassierten die Eisbären in der heimischen Arena eine 84:95 (44:46)-Niederlage und rangieren in der Tabelle auf einem unbefriedigenden elften Platz. Aber auch das ist ein Teil der Wahrheit: der Abstand zu Rang acht, der noch für den Einzug in die Play-Offs reichen würde, beträgt nur zwei Punkte. Zudem hat Bremerhaven noch ein Nachholspiel.
Aber der Trend ist nicht gut. Eine Woche nach der 74:90-Niederlage gegen Kirchheim setzte es für das Team von Michael Mai eine erneute Niederlage. Das Fazit des Trainers: "Am Ende müssen wir einfach cleverer und abgezockter sein, um solche Gegner besiegen zu können“, erklärte Mai. Clever verhielten sich die Eisbären in den abschließenden 120 Sekunden tatsächlich nicht. Am Ende des dritten Viertels lagen die Gastgeber noch mit 70:68 in Führung. Und gingen mit dem Gefühl in die abschließenden zehn Minuten, dass gegen den Tabellenzweiten zwei Punkte möglich waren.
Zwar behaupteten die Gäste danach konstant eine Führung, doch dann gelang den Eisbären innerhalb weniger Minuten eine imposante Aufholjagd. Moore schaffte mit einem Korbleger nach einem 72:80-Rückstand dann sogar das 80:80. Was folgte, fasste Coach Mai so zusammen: "Dass wir dann in den letzten zweieinhalb Minuten so einbrechen, ist mehr als ärgerlich, da wir uns so um die Früchte unserer harten Arbeit bringen."
Rostock punktete im entscheidenden Moment konsequent, baute die Führung schnell aus und siegte am Ende ziemlich souverän mit 95:84 – ein Sieg mit elf Punkten Differenz, der so deutlich nicht absehbar war. Entsprechend frustriert war der Trainer, der nach dem Spiel aber schnell wieder in den Optimismus-Modus schaltete. „Wir haben heute über 38 Minuten ein sehr konstantes Spiel abgeliefert und Rostock alles abverlangt", erklärte Mai. Seine Mannschaft habe großartig gekämpft und "sich immer wieder aus kleinen Löchern gearbeitet".
An Weihnachten denken die Eisbären noch nicht. Der straffe Spielplan führt Bremerhaven am Tag vor Heiligabend zu den Itzehoe Eagles. Beim Tabellenvorletzten geht es darum, den Abstand zu den Play-off-Plätzen nicht zu groß werden zu lassen.
Eisbären Bremerhaven: Yebo (19), Love (14), Reischel (13), Alvano (11), , Moore (9), Oehle (9), Laster (8), Richards (1),Drijencic