Bremen. Durch einen verdienten 4:0 (0:0)-Auswärtssieg bei CF Victoria Bremen ist der Brinkumer SV in die zweite Runde des Bremer Lotto-Pokals eingezogen. Die größte Überraschung erlebte der Bremen-Ligist dabei schon vor dem Anpfiff. „Ich bin ja schon lange Fußballer, aber einen so schlechten Platz habe ich in meiner bisherigen Karriere noch nicht gesehen. Total verbrannt, überall Löcher, die teilweise mit extrem viel Sand aufgeschüttet wurden. Ein normales Fußballspiel war so nicht möglich. Bei einem Testspiel wären wir vermutlich direkt wieder in die Autos gestiegen. So war es eine Partie, an der beide Mannschaften keinen großen Spaß hatten. Es hatte teilweise mehr von einem wilden Gebolze. Mehr war einfach nicht möglich“, erklärte Trainer Mike Gabel.
Vor allem aufgrund der unmöglichen Platzverhältnisse tat sich sein Team dann auch lange Zeit schwer. Zudem verteidigten die Gastgeber erfolgreich ihr eigenes Tor und hatten in Jan Buschmann darüber hinaus einen starken Torhüter. Buschmann parierte im ersten Durchgang überragend einen Schuss von Gordy Mumpese, den er noch an die Latte lenken konnte, sowie einen Kopfball von Hasan Dalkiran. Pech hatte im zweiten Spielabschnitt der eingewechselte Brinkumer Rückkehrer Dennis Krefta, dessen Schuss an den Pfosten klatschte. So stand das Spiel lange Zeit auf Messers Schneide – zumindest mit Blick auf das Ergebnis.
Dikollari löst den Knoten
Erst in der Schlussphase münzten die Gäste ihre Überlegenheit auch in Zählbares um. Nach einem Pass in die Spitze netzte Saimir Dikollari zum 1:0 ein (72.). Nach einem Ballgewinn und einem Zuspiel von Dennis Krefta erhöhte der Offensivspieler vier Minuten später erneut eiskalt auf 2:0 und sorgte für die Vorentscheidung. Ebenfalls einen Doppelpack schnürte schließlich Diyar Kücük. Zunächst setzte der wuchtige Angreifer den Ball entschlossen unter die Latte, nachdem Dikollari am Torhüter gescheitert war (84.). In der 88. Minute sorgte eine einstudierte Eckballvariante dann für den Schlusspunkt. Hyoungbin Park servierte für Kücük, der per Kopf erfolgreich war. Allerdings nahmen die Brinkumer auch Sorgen mit auf die Heimfahrt: „Leider war das Spiel für Diyar nach seinem zweiten Tor vorzeitig beendet. Ich hoffe, dass es sich um keine schlimme Knieverletzung handelt. Das wäre bei diesen Platzverhältnissen der Super-Gau“, ärgerte sich Gabel, der ansonsten das Positive an dem Auftritt seiner Mannschaft hervorhob: „Die Jungs haben die Gegebenheiten letztlich angenommen. Ein Direktspiel oder flüssige Kombinationen waren nicht möglich und heute einfach nicht gefragt. Am Ende zählt nur, dass wir souverän weitergekommen sind.“