Der TSV Okel hat das erste von zwei Aufeinandertreffen mit dem SC Twistringen in nicht einmal einer Woche für sich entschieden: In der ersten Runde des Bezirkspokal feierte die Elf von Trainer Lutz Schröder gegen die Delmestädter einen 3:1 (2:0)-Erfolg und verdarb deren Coach Friedhelm Famulla damit das Pflichtspieldebüt.
Allzu hoch wollten beide Trainer die Bedeutung der Partie im Nachgang allerdings nicht hängen. „Ich weiß nicht, ob das jetzt schon der Maßstab für den Bezirk ist, dafür haben beiden Mannschaften sicherlich zu viele Spieler gefehlt“, sah Schröder nur eine kleine Standortbestimmung. Über den Sieg freute er sich freilich dennoch: „Für uns war es wichtig zu sehen, dass es geht. Wir haben uns Sicherheit geholt. Die Vorbereitung war sicherlich schwierig, aber heute habe ich ein ganz anderes Gesicht meiner Mannschaft gesehen. Sie war wieder eine Einheit auf dem Platz. Ich war mit der Einstellung sehr zufrieden. Wir haben wieder die langen Wege gemacht, auch wenn das bei diesen Temperaturen gar nicht so einfach war.“ Die Gasteber zeigten also schlussendlich das, was sie auch in der Kreisliga stark gemacht hatte: Willen und Teamgeist. Das musste auch Famulla anerkennen: „Okel hat verbissener um den Sieg gekämpft als wir.“
Die Twistringer waren direkt aus dem Trainingslager im ostfriesischen Wiesmoor nach Okel gereist. Als Ausrede wollte Famulla das allerdings nicht verstanden wissen. „Es gibt eigentlich nur eine Entschuldigung für uns: Dass wir nur zehn Spieler aus der ersten Mannschaft hatten.“ In der Tat waren die personellen Probleme des SCT am Sonntagnachmittag nicht zu übersehen – und diesen war sicherlich auch der eine oder andere Abstimmungsfehler geschuldet. Völlig unzufrieden war Famulla dennoch nicht. „Das kann man wirklich nicht sagen. Wenn wir etwas effektiver gewesen wären, wären wir länger im Spiel geblieben“, trauerte er einigen vergebenen Möglichkeiten nach. Torjäger Lennart Bors war bei seinem Comeback gewohnt flink auf den Beinen, allerdings vor dem Tor glücklos, auch Tom Thiede hatte im Abschluss das Visier nicht richtig scharf gestellt. „Eigentlich hätten wir 2:1 führen können“, stellte Famulla mit Blick auf die beiden guten Chancen seiner Offensivkräfte fest (13., 19.). Okel hatte kurz zuvor den Willen vor dem Tor vorgelebt, als Hasan Sabehaioun eine Kopfballvorlage Marvin Zwieblers verwertete (12.).
Volkmann macht das 3:0
Insgesamt hatte der TSV einige Male viele Räume vor der Twistringer Abwehrkette, „aber uns hat manches Mal noch das Tempo gefehlt“, wusste Schröder. Für die letzte Aktion der ersten Hälfte galt das nicht. Da leitete Ahmed Khatib mit einem Antritt im Mittelfeld seinen eigenen Treffer ein. Über Zwiebler, der zuvor mehrfach aus guter Position gescheitert war, und Kastens kam der Ball zurück zum Offensivspieler, der nur noch vollstrecken musste. Ein stark herausgespielter Treffer (45.), der die Twistringer für die zweite Hälfte ordentlich unter Druck setzte. Der SCT attackierte nun etwas früher, verpasste aber durch Thorben Deepe den Anschluss (57.). Zuvor hatte Khatib das vorentscheidende 3:0 verpasst (55.). Das gelang dann wenig später Rico Volkmann nach einem langen Ball Steffen Quasts und einer Hereingabe Sabehaiouns (61.).
Okel nahm mit der komfortablen Führung im Rücken etwas Fahrt aus der Begegnung. Twistringen steckte immerhin nicht auf, mehr als der Anschlusstreffer durch Philipp Meyer per Strafstoß sprang allerdings nicht heraus (84.). Während die Okeler ihren ersten Pflichtspielsieg der Saison genossen, blickten die Gäste bereits voraus auf die Chance zur Revanche am kommenden Freitagabend auf eigener Anlage. „Da werden dann einige Jungs wieder dabei sein, die heute gefehlt haben“, sagte Famulla und versprach: „Das wird eine ganz andere Mannschaft sein.“
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