Der Reit- und Fahrverein Diek-Bassum ist im Kreispferdesportverband Diepholz für seine erfolgreichen Dressurreiter bekannt. Diesem Ruf ist er auch beim Turnier des Reit- und Fahrvereins Steller See gerecht geworden. Kein anderer Verein war am vergangenen Wochenende so erfolgreich. Allen voran trumpften Uwe und Miriam Stradtmann sowie Nadine Hartendorf auf. Einzig der Sieg in der schwierigsten Prüfung fehlte den Bassumern zu einem völlig perfekten Wochenende.
Die Bassumer Bilanz war beeindruckend: An die insgesamt zwölf Platzierungen kam kein anderer Verein heran, auch nicht der RV Heiligenrode, der mit 26 Reitern die meisten in die verschiedenen Prüfungen schickte. Auch die vier ersten Plätze der Bassumer waren unerreicht. Miriam Stradtmann, übrigens die Tochter von Uwes Cousin, gewann gleich zwei goldene Schleifen, darüber hinaus gingen Siege an Stephanie Fraknen und Nadine Hartendorf. Miriam Stadtmann hatte auf Belsanto in der Dressurpferdeprüfung der Klasse A die Nase vorn und gewann zudem auf Rod-Santo Antonio die Zwei-Sterne-Dressurprüfung der Klasse M, den Höhepunkt des ersten Turniertages. Franken hatte zuvor auf Herr Coolnes die Dressurpferdeprüfung der Klasse L für sich entschieden. Hartendorf gelang ein besonderer Coup: In der Dressurprüfung der Klasse M* belegte sie die ersten beiden Plätze. Auf Nobel Max erreichte sie die Wernote 7.8, auf Sognidoro eine 7.5. Ihr Vorsprung war haushoch: Katrin Eschenhorst (RSG Meeresberg) folgte auf Fürst Fun als Dritte mit einer Wertnote von 7.0.
Uwe Stradtmann überrascht sich selbst
Ohne goldene Schleife, aber nicht weniger glücklich, beendete auch Uwe Stradtmann das Turnier. „Es ist für mich sehr gut gelaufen“, stellte er mit Blick auf einen zweiten, einen dritten und einen fünften Rang fest. Das überraschendste Resultat war für ihn das vermeintlich schwächste: „Mit dem fünften Platz in der S-Dressur habe ich überhaupt nicht gerechnet“, gab er zu. Das lag vor allem daran, dass die Stute Feeling Good noch nicht so viel Erfahrung auf diesem Niveau hat. „Sie ist erst siebenjährig, und es war erst ihre zweite S-Dressur. Dafür hat es richtig gut funktioniert“, war er mehr als zufrieden mit den 66,865 Prozent, die das Duo ergatterte und damit sogar noch vor Miriam Stradtmann einlief, die Siebte wurde und am Ende wie alle anderen Heike Kind (Reit- und Fahrclub Niedervieland) auf Bremer Design zum Sieg gratulieren musste.
Seit sie dreijährig ist, ist Feeling Good bei Stradtmann – und das Duo hat sich offenbar bereits prächtig aufeinander eingestellt. Gemeinsam hatten sie am ersten Tag Rang zwei in der Zwei-Sterne-Prüfung der Klasse M erreicht. Erst seit einem Jahr bilden dagegen Stradtmann und F.B.I. 10, ein Oldenburger Wallach, ein Duo. Sie wagten sich in Stelle an die Dressurpferdeprüfung der Klasse L. Rang drei mit der Wertnote 7.6 konnte sich sehen lassen. Stradtmanns Auftritte rundeten das starke Bassumer Abschneiden ab. „Dressurtechnisch sind wir beim RFV wirklich sehr gut aufgestellt. Das versuchen wir jetzt auch im Springbereich, aber das braucht Zeit.“ Im Springen fehlen den Bassumern noch die Aushängeschilder, die sie im Dressurviereck fast schon in Hülle und Fülle haben.
Insgesamt fiel das Dressurturnier, bei dem auch die Heiligenroderin Jacqueline Huckemeyer mit zwei zweiten Plätzen auf sich aufmerksam machte, auf der idyllischen Anlage am Steller See kleiner aus als in den vergangenen Jahren. Zwei Prüfungen weniger zogen einen Rückgang von 45 gemeldeten Reitern im Vergleich zum Vorjahr nach sich. Die Anzahl der Teilnehmer, die an den beiden Turniertagen an den Start gingen, war angesichts der hohen Temperaturen etwas niedriger als gewohnt. Die Duos, die auf dem Ebbe-Flut-Platz ihr Können zeigten, meisterten die Bedingungen allerdings mit Bravour, wie Anna Ludwig, die Pressewartin des RFV Steller See, feststellte: Es habe keine Schwierigkeiten mit den hohen Temperaturen gegeben.
Letztlich entpuppte sich auch nicht als Problem, dass das alte Dressurviereck nicht mehr zur Verfügung steht. Auf dem Hauptplatz baute der Verein deswegen zwei Dressurvierecke nebeneinander auf. Zwei Prüfungen liefen also parallel. „Das hat alles gut funktioniert. Es ist ja nicht das einzige Turnier, bei dem das so gehandhabt wird“, sah Uwe Stradtmann diese Veränderung ganz entspannt. Und auch die anderen Reiter freundeten sich schnell damit an. „Die Bedingungen auf der Anlage sind perfekt. Der Platz ist super, die Wege sind sehr kurz. Das ist ideal“, sah Stradtmann ausschließlich Vorteile. Die Nähe der beiden Dressurvierecke zueinander habe ihn nicht gestört. Und auch beim Veranstalter selbst kamen keine Klagen an. Im Gegenteil: „Wir sind mit dem Turnier generell sehr zufrieden, und auch von den Reitern haben wir nur positive Rückmeldungen bekommen“, freute sich Ludwig.
Am kommenden Wochenende geht es bereits weiter am Steller See. Dann lädt der Reit- und Fahrverein zu seinem Springturnier ein. Dann wird der RFV Diek-Bassum nicht so stark vertreten sein – das eröffnet anderen Klubs die Chance auf Schleifen.
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