Bookholzberg. Am Ende feierten nur die Gastgeber: 32:23 leuchtete das Ergebnis auf der Anzeigentafel in der Sporthalle am Ammerweg auf. Die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg hatte das Lokalderby gegen die TS Hoykenkamp nach 15:10-Halbzeitführung deutlich gewonnen und sich die Chance im Kampf um den Klassenerhalt bewahrt. HSG-Coach Andreas Müller zeigte sich sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir sind heute als die entschlossenere Mannschaft aufgetreten und wollten den Sieg mehr als unsere Landkreis-Konkurrenten.“
In der Vergangenheit war dieses Lokalderby häufig von 350 Zuschauern oder mehr besucht. Dieses Mal kamen 150 Zuschauer in die Halle, die Stimmung war deutlich verhaltener als in vorangegangenen Spielen beider Teams gegeneinander. Das lag sicherlich auch an der klaren Rollenverteilung. Ohne Sebastian Rabe und Bernd Spille reiste die TS Hoykenkamp als klarer Außenseiter an, bei der zudem der Abstieg bereits vor der Partie so gut wie sicher feststand.
HSG geht schnell in Führung
In der Tat schien das Match nach gut zehn Minuten bereits entschieden. Über 5:2, 8:3 und 11:5 bauten sich die Gastgeber ein recht sicheres Polster auf. „Insbesondere im Angriff war ich heute sehr zufrieden“, äußerte sich Müller. Sein Gegenüber, der Trainer der Turnerschaft Hoykenkamp Adrian Hoppe, beklagte erneut die mangelnde Chancenauswertung sowie vermeidbare technische Fehler. Seine Abwehr stand zu Beginn des Matches gegen den Angriff der Gastgeber um Marcel Behrens und den siebenfachen Torschützen Stefan Buß fast auf verlorenem Posten. „Wir haben uns danach aber wieder gut herangekämpft, nach dem 14:7 sogar zur Halbzeit zum 15:10 getroffen“, berichtete Hoppe.
In der zweiten Halbzeit verkürzten seine Schützlinge sogar mehrfach auf drei Tore. Beim 14:17, 15:18 und 16:19 durch zweimal Kirchhof und einmal Eidukonis kam kurzfritsig Spannung auf, die jedoch rasch wieder zerstob. Durch Fehlversuche und unnötige technische Fehler verdarben sich die Spieler der TSH ein besseres Ergebnis. Binnen acht Minuten zog die HSG zwischen der 43. und 51. Minute auf 25:17 davon. Damit war die Partie bereits zehn Minuten vor dem Abpfiff entschieden. „Es war eigentlich wie immer“, bilanzierte Hoppe ein wenig sarkastisch. „Uns fehlt am Ende die Kondition und Kraft, um wirklich dagegen zu halten.“ So auch diesmal: Locker konnte das Müller-Team am Ende davonziehen und einen deutlichen Heimsieg einfahren. „Wir sind in der Breite besser besetzt als Hoykenkamp und das war heute einer der Gründe für unseren am Ende klaren Sieg“, analysierte Müller.
Adrian Hoppe sah es ähnlich: „Unserer Mannschaft fehlt Sebastian Rabe an allen Ecken und Enden und mit Bernd Spille natürlich auch ein wichtiger Abwehrspieler, der die Deckung stabilisieren könnte. Der häufigen Manndeckung gegen Deivas Eidukonis könnten wir mit dem starken Individualspieler Rabe sehr gut begegnen. Diese taktische Variante fehlt uns durch Sebastians Langzeitverletzung natürlich und ist einer der Gründe, warum wir in der Rückserie nicht mehr Punkte sammeln konnten.“
Während für die TS Hoykenkamp der Abstieg nun auch theoretisch nicht mehr zu vermeiden ist und das Team in der nächsten Spielzeit wieder in der Landesliga antreten muss, darf sich der Landkreisrivale HSG Grüppenbühren/Bookholzberg als Tabellenzwölfter durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. „Wir können es noch aus eigener Kraft schaffen, zwei weitere Teams hinter uns zu lassen. Das müssen wir auch angesichts der gleitenden Skala, die bis zu vier Absteiger bedeuten kann“, erklärte Müller. „Mit unseren Spielen gegen direkte Abstiegskonkurrenten wie Bützfleth, Marienhafe und Nienburg sowie unserem Nachholspiel gegen Fredenbeck daheim haben wir noch gute Chancen, genügend Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Wir müssen nur rasch damit anfangen“, schmunzelte der engagierte Trainer, bevor er in den Mannschaftsbus der A-Jugend zum Spiel bei der SG Flensburg-Handewitt stieg.
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