Uphusen. Ein wenig hadert Benedetto Muzzicato mit dem Schicksal. „Im Moment ziehen wir das leider gerade ein bisschen an, dass einiges schief geht“, meint der Coach. Gegen Hannover betrieb sein TB Uphusen einen großen Aufwand, verlor jedoch mit 2:4, zuletzt gab der Fußball-Oberligist eine 2:0-Führung in Cloppenburg aus der Hand und nahm nur einen Punkt mit nach Hause. „Wichtig ist es eben nur, dass man sich dagegen wehrt“, betont der Trainer, der folglich auf die richtige Reaktion hofft. Heißt: Gegen den TuS Bersenbrück sollten die drei Zähler am Arenkamp bleiben (Anpfiff: Sonntag, 15 Uhr).
Elf Treffer hat der TB Uphusen bislang kassiert. Besonders ernüchternd: Darunter waren gleich drei Eigentore. Speziell die beiden Missgeschicke von Rückkehrer Mateusz Peek haben ein Geschmäckle, schließlich war er es einst, der nicht zuletzt aufgrund eines Eigentores gegen Jeddeloh vor rund zwei Jahren in Verdacht geraten war, das Spiel manipuliert zu haben. Der Verteidiger wurde bekanntlich freigesprochen, umso mehr wurmt es seinen Trainer, dass Peek nun wieder ein wenig im Fokus steht. „Das ist natürlich bitter, dass es ausgerechnet ihn getroffen hat“, sagt Muzzicato. „Innerhalb der Mannschaft ist seine Vorgeschichte allerdings überhaupt kein Thema. Mateusz entschuldigt sich nach dem Spiel und gut – dabei müsste er das nicht einmal.“
Mehr Cleverness gefordert
Die Ursache der Treffer liegt für den Coach ohnehin woanders. „Wir verteidigen leider nicht immer ganz so konsequent und lassen dann auch noch viel zu viele Standards zu“, kritisiert Muzzicato. „Da fehlt dann einfach die nötige Cleverness. Auch Thomas Mennicke hätte die Situation bei seinem Eigentor gegen Hannover sicherlich besser lösen können.“
Nun also der nächste Versuch gegen Bersenbrück. Der Aufsteiger ist vernünftig gestartet, zwei Siege stehen drei Niederlagen gegenüber. Co-Trainer Oktay Yildirim und eben die beiden Unglücksraben Mennicke und Peek kennen den Gegner noch aus der Vorsaison, als sie allesamt mit dem TSV Oldenburg in der Landesliga Weser-Ems auf die Bersenbrücker trafen. „Ich weiß, dass das Team eine gute Offensive hat, allerdings auch in der Defensive anfällig ist“, sagt Benedetto Muzzicato. „Und mehr muss ich eigentlich auch gar nicht wissen. Viel wichtiger wird es sein, dass wir die nötige Balance in unser eigenes Spiel bekommen. Und zwar über die gesamte Dauer. Nicht nur 60, 70 Minuten wie zuletzt gegen Cloppenburg.“
Die Bedeutung der Partie ist für den Coach jedenfalls nicht gerade gering. „Man kann nicht nur gegen die großen und namhaften Gegner gute Spiele zeigen, sondern auch gegen die vermeintlich kleinen“, erklärt er. „Genau da gehören Mannschaften wie jetzt Bersenbrück oder nächste Woche Gifhorn einfach dazu.“ Daher sei eines ganz besonderes wichtig: „Wir müssen jetzt sehr diszipliniert auftreten. Daran wird man erkennen, ob die Mannschaft es schon kapiert hat, wie es läuft oder, ob sie noch etwas länger braucht“, sagte Muzzicato, der insgesamt ziemlich zufrieden damit ist, welche Entwicklung der TBU momentan nimmt. „Da wächst derzeit wirklich etwas zusammen. Wenn man bedenkt, dass wir eigentlich erst seit fünf Wochen so richtig miteinander trainieren, ist es wirklich beeindruckend, was das Team schon geschafft hat. Und da geht noch mehr – das ist aber natürlich auch immer eine Frage der Geduld.“
Wie gut es um die Mannschaft im Grunde gestellt ist, zeigt auch der Blick auf der Kaderstärke. So kehren die zuletzt angeschlagenen Johannes Ibelherr und Denis Spitzer zurück, lediglich Ayoub Rochd muss aus familiären Gründen passen. Darüber hinaus nähern sich laut Benedetto Muzzicato viele weitere Leistungsträger immer mehr ihrer eigentlichen Form an. Unter der Woche gab es zudem einen kleinen Schub für das Selbstvertrauen durch einen 2:1-Testspielerfolg gegen den Bremer Landesligisten SV Hemelingen.
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