Bremen-Liga-Aufsteiger SC Weyhe Dreijahresvorgabe umgesetzt

Weyhe. Der Kater von der Meisterfeier ist bei den Kickern des SC Weyhe so langsam verflogen. Dabei ging es denkbar knapp zu im finalen Dreikampf der Fußball-Landesliga Bremen zwischen dem SCW, dem 1. FC Burg und dem FC Union 60: Nur ein Punkt bei deutlich schlechterem Torverhältnis trennt die Weyher vom undankbaren dritten Platz.
03.06.2010, 06:54 Uhr
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Von Dino Bernabeo

Weyhe. Der Kater von der Meisterfeier ist bei den Kickern des SC Weyhe so langsam verflogen. Dabei ging es denkbar knapp zu im finalen Dreikampf der Fußball-Landesliga Bremen zwischen dem SCW, dem 1. FC Burg und dem FC Union 60: Nur ein Punkt bei deutlich schlechterem Torverhältnis trennt die Weyher vom undankbaren dritten Platz. Dennoch haben der Aufstieg und die Meisterschaft nichts mit Glück zu tun. Der SC Weyhe kassierte von allen Teams die wenigsten Niederlagen (drei), stellte die beste Defensive der Liga (24 Gegentore) und mit Gerrit Privenau den zweitbesten Torjäger (27 Treffer).

'Wir waren taktisch die beste Mannschaft, und jeder Gegner hat ungern gegen uns gespielt', resümiert SCW-Coach Stephan Joho, der die mannschaftliche Geschlossenheit als Schlüssel zum Erfolg sieht: 'Bei uns gibt es keine Individualisten, die Mannschaft ist der Sieger!"

Seit drei Jahren schraubt der Erfolgscoach an dem Projekt 'Bremen- Liga'. In den vergangenen zwei schloss der SCW jeweils auf Platz vier ab. Knackpunkt waren vor zwei Jahren die zu wenig erzielten eigenen Treffer (54) und zuletzt die zu viel kassierten Gegentore (40). In diesem Jahr fanden die Weyher die richtige Balance, was sich sowohl im Torverhältnis von 64:24 widerspiegelt, als auch in der Punkteausbeute, die sich mit nunmehr 67 gegenüber 56 (Saison 2007/08) beziehungsweise 53 (2008/09)deutlich verbesserte.

'Wir wollten in drei Jahren eine Mannschaft aufbauen, die dann in die Bremen-Liga aufsteigt - und das haben wir geschafft', freut sich Joho über einen perfekt eingehaltenen Plan.

Grundstein in der Hinrunde

Den Grundstein für die gute Saison legten die Grün-Weißen bereits in der Hinrunde. Zwar starteten sie mit zwei Unentschieden in die Saison, verloren danach aber nur ein einziges Mal (2:1 bei Vahr-Blockdiek) und legten am Ende der Hinrunde eine Siegesserie von sechs Partien hin. 'Die Hinrunde war sehr, sehr stark von uns", lobt der Trainer, der zur Rückrunde sagt: 'Da ist es enger geworden." Nach der Auftaktniederlage in Burg (0:3) und drei Unentschieden in fünf Begegnungen machten es die Weyer noch einmal spannend. Die Mannschaft gewann zwischendurch immer wieder mal und ließ sich selbst durch die herbe Niederlage beim ATSV Sebaldsbrück (1:4) nicht aus der Ruhe bringen, sondern legte in der Folge drei Siege in Serie hin.

'Das Team hatte auf jedes Negativerlebnis die richtige Antwort', stellte Stephan Joho zufrieden fest, der seiner Mannschaft diese Stärke, sich durch Niederlagen nicht vom Kurs abbringen zu lassen, auch in der Bremen-Liga zutraut. 'Sie ist so gefestigt, dass wir auch viermal hintereinander verlieren könnten, ohne dass Unruhe aufkommt', ist der Coach überzeugt.'Ich denke, dass es schwieriger ist aufzusteigen, als die Klasse zu halten', meint jedenfalls SCW-Kapitän Daniel Engelhardt.

Sein Trainer ist der gleichen Meinung, denkt aber schon einen Schritt weiter: 'Wir haben jetzt einen neuen Dreijahresplan entworfen, der enthält im ersten Jahr den Klassenerhalt, im zweiten nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und im dritten im Mittelfeld zu landen.'

Eine deutlich andere Philosophie als beispielsweise beim SV Grohn soll helfen, die Vorgaben zu verwirklichen. Die Grohner stiegen im vergangenen Jahr in Bremens höchste Spielklasse auf, verstärkten sich personell zahlreich und stiegen nun sang- und klanglos als Tabellenschlusslicht wieder ab. 'Wir wollen keine Spieler zwanghaft dazuholen, wer zu uns kommt, will zu uns wegen des Kollektivs, weil wir einfach eine geile Mannschaft sind", erklärt Joho.

Dabei sind neben dem immer vorangehenden Kapitän Daniel Engelhardt drei Personalien wichtig - eigentlich nur noch zwei. Denn der 21-jährige Goalgetter Gerrit Privenau will den Verein verlassen. In der Meistersaison profitierte er nicht zuletzt von einem funktionierenden Gebilde: 'Wenn die Mannschaft ihre Arbeit macht, kann auch Gerrit vorne glänzen', sagt Engelhardt. Darüber hinaus wird sich zeigen, ob Youngster und Abwehrchef Benjamin Lassalle die gute Defensive auch in der Bremen-Liga ordnen kann. 'Benjamin ist von der A-Jugend gerade erst zu uns hochgekommen und hat in diesem Jahr jedes Spiel absolviert, das war eine außergewöhnliche Leistung", bestätigt Stephan Joho.

Als dritten, mitentscheidenden Punkt steht die Entscheidung von Routinier Alexis Pflug noch aus, wie es bei ihm weitergeht. 'Alexis ist mit seiner großen Erfahrung extrem wichtig für die Mannschaft", sagt Joho. Der 34-Jährige Pflug, der einst für den FC Oberneuland in der Oberliga auf dem Platz stand, sieht die Chancen auf ein weiteres Jahr beim SC Weyhe bei: '75, nein 76 Prozent.' Das liege nicht primär an der Aussicht Bremen-Liga, sonder eher an Folgendem: Die Bremen-Liga reizt mich nicht, aber 'Aufgrund der coolen Mannschaft kann ich mir vorstellen zu bleiben."

Ach und dann wäre da ja noch die Heimstärke: Weyhe verlor in dieser Spielzeit kein einziges Mal auf eigenem Platz. Wenn das mal nicht genug Gründe für eine erfolgreiche Bremen-Liga-Saison sind . . .

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