Berlin. Der FC St. Pauli hat in der Fußball-Bundesliga eine Überraschung gegen den Stadtrivalen Hamburger SV knapp verpasst.
Der Kiez-Club führte im ersten Derby am Millerntor nach einem Treffer von Fabian Boll (77. Minute) schon 1:0, doch HSV-Stürmer Mladen Petric sorgte in der 88. Minute noch für den Ausgleich. Der HSV blieb damit auch im vierten Saisonspiel ungeschlagen und setzte sich in der Spitzengruppe fest.
Mit einem Traumtor hat der eingewechselte Mladen Petric den HSV vor der ersten Niederlage gegen den FC St. Pauli seit 33 Jahren bewahrt. Vor 24 360 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Millerntor hatte Fabian Boll den überzeugenden Bundesliga-Aufsteiger in der niveauarmen Partie in Führung gebracht. Im 15. aufgeheizten Stadtderby enttäuschte der HSV bei seiner acht Kilometer langen Dienstreise zum Nachbarn auch in Bestbesetzung auf der ganzen Linie. Dank Petric blieb der Favorit aber auch im vierten Saisonspiel ohne Niederlage und konnte sich durch das glückliche Remis im oberen Tabellendrittel festsetzen.
Die Premiere des Stadtderbys am Millerntor elektrisierte ganz Hamburg: Weit mehr als tausend Sicherheitskräfte waren rund um die Reeperbahn im Einsatz, im Stadion herrschte Alkoholverbot. Nur 2100 HSV-Fans bekamen Karten. Trotzdem kam es vor der Partie zu Krawallen. Die Polizei musste Wasserwerfer gegen randalierende HSV-Fans einsetzen, die Flaschen warfen und Böller zündeten. Auch im Stadion war die Stimmung aufgeheizt. Im HSV-fanblock wurden bengalische Feuer abgebrannt.
«Man braucht gute Nerven, aber man sollte die Brisanz auch genießen», hatte HSV-Keeper Frank Rost, nach überstandener Knieverletzung links bandagiert, vor seinem 400. Bundesliga-Einsatz prophezeit. Und: «Wir können mehr verlieren als gewinnen. Von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft war auf dem Platz wenig zu sehen. (dpa)
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